Am kommenden Freitag, 25. April, öffnet die Galerie Fetzer ihre Türen für eine neue Ausstellung: Es handelt sich um 25 Werke der in Köln lebenden Künstlerin Rita Rohlfing.
Die Galeristen Chris und Berni Fetzer verfolgen seit Langem den künstlerischen Werdegang der preisgekrönten Bildhauerin, Malerin und Fotografin und widmen die Ausstellung einem Ausschnitt ihrer Werke aus drei Jahrzehnten. Dabei handelt es sich um Wandobjekte – denn über reine Malerei gehen diese weit hinaus. Jedes einzelne Bild streckt sich auf unterschiedliche Weise in den Raum hinein und fordert die Betrachtenden auf, dieser Tiefe zu folgen und Blick und Gefühl weitergleiten zu lassen.
Aluminium als Material
Doch von vorn. Gleich das erste Bild zieht, so einfach es zu sein scheint, in seinen Bann. Rot, denkt man, fühlt man und kann den Blick nicht abwenden. Das Objekt hat, wie einige der ausgestellten Werke, kein rechteckig gewohntes Format, sondern erzeugt bereits durch seine leicht asymmetrische Form eine Spannung, die in den verschiedenen Farbaufträgen und Pinselstrichen seine Fortsetzung findet. Und doch strahlt dieses Werk, wie fast alle anderen, auch eine Ruhe und Faszination, beinahe meditative Kraft aus, dass man sich nur schwer davon lösen mag, um das nächste Objekt auf sich wirken zu lassen. Manche Bilder stammen sichtlich aus den gleichen Schaffenszyklen, man vergleicht und findet Unterschiede, andere setzen sich davon ab und bilden eine eigene Sprache von Farbe und Materialien.
Die 1964 im nordrhein-westfälischen Bad Oeynhausen geborene Künstlerin hatte bereits mit 30 Jahren, während ihres Studiums an der School of Visual Arts in New York, begonnen, das Material Aluminium zu bearbeiten und mit Farbe zu kombinieren. Auch davon zeugen einige Ausstellungsstücke. Rot ist nicht die einzige, aber doch eine der oftmals wiederkehrenden Farben bei Rohlfing. Es findet sich in den Gemälden, die mit Titeln wie „R. o. t.“ oder auch „untitled space“ zum Verweilen einladen.
Werke aus der Sammlung
Doch auch andere Installationen wie „Brilliant“, in den Raum ragende Acrylglaskästen mit durchschimmernden Farb- und Formvariationen, ziehen in ihren Bann. Man kommt sich vor wie ein Betrachter, der vor einem einladenden Café steht, durchs leicht mattierte Fenster hineinsieht auf die fröhlichen Schemen, und es kaum erwarten kann, dort selbst einzutreten. Es soll hier aber nicht zu viel verraten werden, vielleicht noch zwei von so einigen Highlights: Ein weiteres Objekt mit dem Namen „untitled space“ ist absolut umwerfend und trägt den Betrachter mit Leichtigkeit und Ruhe fort in den Weltraum.
Im oberen Stockwerk der Galerie darf man sich auf Werke aus der Sammlung der Galerie Fetzer freuen: Neben den immer wieder ergreifenden Originallithografien Pablo Picassos oder sorgfältig ausgewählten Werken von Frank Stella, Nicola Dimitrov, Imi Koebel und Yeunhi Kim, ist auch das wandfüllende Gemälde „Kuhschädel“, ein Frühwerk des Künstlers Bernd Zimmer, absolut sehenswert. Es lässt einen buchstäblich nicht mehr los und vermittelt mit seiner Wildheit und Zärtlichkeit ein tief beeindruckendes Kunsterlebnis.
Ein Hinweis zum Schluss: Wer sich ein weiteres Bild machen möchte von der Vielseitigkeit der Künstlerin, kann dies auf dem Heidenheimer Schlossberg vor dem Biergarten des Schlosshotels tun: Dort steht eine farbige, sehr faszinierende Installation Rohlfings, mit der sie 2013 beim Heidenheimer Bildhauersymposion reüssierte.
Vernissage mit der Künstlerin
Die Eröffnung der Ausstellung „Farbe und Raum“ ist am Freitag, 25. April, ab 19 Uhr in den Räumen der Galerie Fetzer (Sontheimer Straße 18). Die Künstlerin wird anwesend sein, Dr. René Hirner wird zum ausgestellten Werk Rita Rohlfings sprechen. Zu sehen sein wird die Schau bis Mittwoch, 28. Mai, Besichtigungen sind von Mittwoch bis Freitag jeweils min der Zeit von 15 bis 18 Uhr und jederzeit nach Vereinbarung möglich. Weitere Informationen unter galeriefetzer.de oder Telefon 07325.6125.