Ein dickes Lob gab es kürzlich bei der Einwohnerversammlung in Gnannenweiler sowohl für die Gemeindeverwaltung als auch für die Männer vom Baubetriebshof. Zum einen zeigten sich die Bürger sehr beeindruckt vom Mehrzweckgebäude für den Waldkindergarten Schwalbennest, der sich im Endausbau befindet und als Versammlungsort diente. Zum anderen wurden viele große Hecken zurückgestutzt. Wichtig für das höchstgelegene Dorf im Kreis Heidenheim: Am 28. Februar ist Spatenstich für den Ausbau der Breitbandversorgung.
Bürgermeister Holger Weise gab im vollbesetzten Saal einen Überblick über die Lage der Gemeinde und beklagte einmal mehr die Systematik des Finanzausgleichs. Nach einem finanziell guten Jahr 2022 würden dieses Jahr die Umlagen drastisch steigen. Die Kreisumlage erreicht 5,2 Millionen Euro (2020: 4,1 Millionen), die Finanzausgleichsumlage erhöht sich von 2,6 auf 3,7 Millionen Euro. Im Vergleich dieser Jahre legen die Ausgaben für die Kindergärten von 3,9 auf 4,5 Millionen Euro zu. Die Hillerschule Steinheim hat zwei Millionen Investitionsbedarf, die Söhnstetter Seebergschule 260.000 Euro.
Aktuell, so rechnete Weise vor, sei die Gemeinde schuldenfrei. Das werde sich 2024 ändern. Würde man alle Vorhaben verwirklichen, dann müssten bei 20 Millionen Investitionssumme etwa 3,4 Millionen neue Schulden eingegangen werden. Entsprechend der Vorschriften, wonach keine Gewinne gemacht werden dürfen, sonst würde Gewerbesteuer fällig, musste der Gemeinderat die Gebühren für Wasser und Abwasser moderat anheben.
Auch Nicht-Landwirte dürfen im Ortskern bauen
Im Blick auf Gnannenweiler und Neuselhalden nannte Weise es ein wichtiges, erreichtes Ziel, dass nach Baurecht nun in den historischen Ortskernen auch Nichtlandwirte bauen dürfen. Seinen Dank spricht er dem Heimatverein aus, der sich in diesem Frühjahr an die Erneuerung der durch Wind und Wetter beschädigten Stele am Dorfbrunnen Gnannenweiler machen werde.
Mit dem Ausbau der Breitband-Versorgung gehe es in Bälde richtig los, erklärte Ortsbaumeister Markus Speier. Seit 2019 wurde geplant. Nun steht fest: 37,9 Kilometer lang sind die Gräben, die für die Rohre ausgehoben werden müssten. 115 Kilometer Glasfaser würden eingezogen. 24 Verteilerschränke sowie einige PoP-Gebäude (Übergabestationen) seien erforderlich. Insgesamt 296 Hausanschlüsse würden hergestellt. Von den neun Millionen Euro Baukosten übernimmt der Bund 50, das Land 40 Prozent. Zehn Prozent trägt die Gemeinde. Dort, wo aufgebaggert werden müsse, würde die jeweilige Straße entsprechend saniert. Sämtliche unterversorgten Gebiete (30 Mbit/s) kämen ans Glasfasernetz.
Neuselhalden und Gnannenweiler werden bei der Söhnstetter Seeberghalle an das Verteilernetz angeschlossen. Die Kabel werden entlang der Gemeindeverbindungsstraße von Gnannenweiler nach Söhnstetten entweder eingepflügt oder eingebaggert, machte Speier deutlich.
Umstellung der Straßenbeleuchtung in Gnannenweiler auf LED
Zu diesem Vortrag gab es verschiedene Wortmeldungen und Rückfragen. Markus Speier äußerte sich zuversichtlich, dass Ende 2024 das Internet genutzt werden könne. Im Zuge dieser Tiefbauarbeiten werde die Straßenbeleuchtung ausgeweitet und auf LED umgestellt.
Außerdem baue das Albelektrizitätswerk die Freileitungen ab. Statt über Dachständer wird der Strom aus dem Niederspannungsnetz über Erdkabel in die Häuser fließen. Die Firma Haag Bau wird bis zu drei Kolonnen für diese Tiefbauarbeiten abstellen. Zwei Jahre dürften sich die Arbeiten in Sachen Stromversorgung hinziehen, vermutete Speier.
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