„Ich würd‘ so gern ein Liedchen schreiben, mit ‘ner schönen Melodie. Mit Strophe, Refrain und Mittelteil, doch wovon handelt dieses Lied?“ Ja, wovon handelt es, fragt und singt Peter Driesner. Die Antwort darauf rattert und knattert nur wenige Verse später durch seine Liedzeilen: „Ich will meinen eigenen Popsong!“ Driesners Vision schwebt klar, deutlich und fordernd vor ihm. Der Weg, auf dem er dieser Vision Leben einhauchen wollte, war ein langer. Begonnen hat er jedoch ganz eindeutig in Steinheim, wo Peter Driesner aufgewachsen ist.
Am Heidenheimer Max-Planck-Gymnasium kam Peter Driesner zum ersten Mal so richtig mit Musikinstrumenten in Berührung. Seine Wahl fiel auf den E-Bass. „Mit dem kommt man ratzfatz in Bands rein“, dachte sich Driesner damals. Und tatsächlich zupfte sich der heute 51-Jährige mit seinem E-Bass durch so manche Band.
Musikalische Anfänge in Steinheim und Heidenheim
Eine von ihnen begleitete örtliche Jugendgottesdienste. Die andere, eine Punkband, hatte einen einzelnen öffentlichen Live-Auftritt. Während der Schulstunden ergänzte Peter Driesner die Bigband des Gymnasiums, nach Schulschluss jammte er in der Irish-Folk-Band „Trimin Doo“. Letztere konnte diverse Auftritte im Heidenheimer Umfeld für sich verzeichnen, insbesondere auf Nachwuchsfestivals.
Es war schon immer mein Wunsch gewesen, eine eigene CD aufzunehmen.
Peter Driesner
Im Jahr 1993 war damit erst mal Schluss. Driesner verließ Steinheim sowie den Landkreis Heidenheim, ging zunächst in Ulm studieren, dann in Gelsenkirchen, ehe es ihn beruflich ins nordrhein-westfälische Schermbeck verschlug. Genau dort widmete Driesner sich einige Jahre und in erster Linie der Familie, ehe er vor zehn Jahren wieder Lust am Musizieren entwickelte. „Vor etwa einem Jahr ist mir beim Spazierengehen eingefallen, dass ich früher ja mal eigene Songs geschrieben habe und die sich eigentlich ganz gut angehört haben“, erzählt der Schermbecker heute. Ein eigener Popsong. Den wollte er, den bekam er auch.
Ein Auftritt bei der offenen Bühne im Vinylcafé in Dorsten bestärkte Driesner: Diese Songs, sie funktionieren. „Es war schon immer mein Wunsch gewesen, eine eigene CD aufzunehmen.“ In Erfüllung ging dieser Wunsch auf dem Boden des Haldern Pop Festivals, dessen langjähriger Besucher Peter Driesner ist und welches doch tatsächlich über ein eigenes Tonstudio verfügt.
Und da kommt man einfach so rein? „Ja, einfach so. Die nehmen jeden“, scherzt Driesner. Aber im Ernst: „Es ist tatsächlich toll, wenn man daran denkt, wer hier alles schon Musik aufgenommen hat. ‚Fortuna Ehrenfeld‘ zum Beispiel. Eine Taylor Swift würde hier aber natürlich nicht vorbeikommen.“ Sieben deutschsprachige Lieder sind bei dem Ausflug ins Tonstudio entstanden. „Es is, wie es is“ lautet der Albumtitel, den Peter Driesner unter dem Pseudonym Astrein veröffentlicht hat – eine eher zufällig bedingte Entscheidung, die dennoch auf die optimistische Grundstimmung der Astrein-Songs deuten soll.
„Es is ,wie es is“ erzählt von den kleinen Dingen des Lebens, vom Wünschen und vom Dankbarsein. Die Platte orientiert sich an Billy Bragg, sie möchte Erinnerungen an Thees Uhlmann und die Sportfreunde Stiller wachwerden lassen. Und sie will – lediglich von Akustik- und E-Gitarre begleitet – krachig und schräg klingen. Thematisch besinnt sich Driesner darin bisweilen auf seine Jugend in Heidenheim und Steinheim.
Die Eltern des Musikers leben nach wie vor dort, weswegen es Driesner auch immer wieder zurück in die Heimat zieht. Als Nächstes kennt der 51-Jährige jedoch vor allem ein Ziel: die Bühne. „Ich will auf jeden Fall mehr live spielen.“ Vielleicht sogar in Steinheim. Mit dem ganz eigenen Popsong.
„Es is, wie es is“ auf allen Streaming-Plattformen
Das Debütalbum des ehemaligen Steinheimers Peter Driesner, „Es is, wie es is“, ist unter seinem Künstlernamen Astrein erschienen. Erhältlich ist das Werk auf allen gängigen Streaming-Plattformen. Zudem ist das Album in kleiner Auflage auf CD erschienen.