94 junge Musikschülerinnen und Musikschüler aus dem Landkreis Heidenheim und dem Ostalbkreis stellten sich am Wochenende dem Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“, der in der Steinheimer Musikschule stattfand. Vor allem Blasinstrumente waren diesmal dran, außerdem Gitarren, Mandolinen, Klavier vierhändig und – sehr außergewöhnlich – auch vier Orgelschüler, die allerdings in der Heidenheimer Pauluskirche spielten. Wozu der Wettbewerb dient und wie er abläuft, erläutert Jan Jäger, Leiter der Steinheimer Musikschule.
Wer kann bei „Jugend musiziert“ mitmachen?
Alle Musikschülerinnen und Musikschüler bis zum Alter von 21 Jahren, bei Gesang und Orgel sogar bis 26 Jahre. Gewertet wird in verschiedenen Altersgruppen. Natürlich sollte man ein gewisses Niveau an Können mitbringen, das sich über die Altersgruppen hinweg steigert.
Gibt es vorgeschriebene Stücke, die man spielen muss?
Nein, aber es gibt Literaturlisten mit Empfehlungen, was man spielen könnte.
Was ist für Sie der Zweck des Wettbewerbs?
Es darum, begabte Schülerinnen und Schüler zu fördern und auch Talente zu erkennen, die Musik als Beruf ausüben könnten. In Deutschland haben wir die höchste Orchesterdichte weltweit. Bei den Wettbewerben, die ja regional sowie auf Landes- und Bundesebene stattfinden, können sich die jungen Menschen vernetzen.
Wer wird denn vom Regionalwettbewerb zum Landeswettbewerb weitergeleitet?
Man kann insgesamt 25 Punkte erreichen, ab 23 Punkten gibt es eine Weiterleitung zum Landeswetttbewerb, allerdings erst ab der Alterklasse II. Ab 21 Punkten bekommt man einen 1. Preis, aber ohne Weiterleitung.
Das ist wahrscheinlich ärgerlich?
Ja, am schlimmsten sind 22 Punkte. Das ist mir selbst als Schüler im Landeswettbewerb passiert.
Die 14 öffentlichen Musikschulen im Landkreis Heidenheim und im Ostalbkreis wechseln sich bei der Ausrichtung des Wettbewerbs ab. 2018 war „Jugend musiziert“ in Steinheim, jetzt haben Sie die Ausrichtung wieder übernommen. Warum?
Es interessiert mich, wie so ein Wettbewerb abläuft und wie die Juroren urteilen.
Wer sind die Juroren und wie machen sie ihre Arbeit?
Die Juroren sind ganz klasse, sie geben den Teilnehmenden wirklich ein tolles Feedback. Es handelt sich um Musiklehrerinnen und Musiklehrer sowie Künstlerinnen und Künstler, die aber nicht aus der Region kommen, damit niemand bevorzugt wird.
Was unterscheidet die Teilnahme am Wettbewerb vom Vorspiel in der Musikschule?
Der Druck ist größer, es wird beispielsweise erst am Ende des Vorspiels geklatscht, nicht nach jedem Stück, das kann die Kinder und Jugendlichen schon irritieren. Und manchmal schauen die Juroren auch streng, weil sie konzentriert sind. Zudem gibt es auch bei vielen Musiklehrerinnen und –lehrern einen gewissen Erwartungsdruck, sie wollen sich vor den Kollegen nicht blamieren.
Braucht man denn unbedingt einen Wettbewerb, um Talente zu erkennen?
Nein, nicht zwingend. Ich erkenne begabte Schülerinnen und Schüler auch im Unterricht und lege ihnen dann nahe, ein Musikstudium in Erwägung zu ziehen. Aber wenn man in der höchsten Altersstufe mit einem 1. Preis aus dem Wettbewerb geht, weiß man, dass man die Voraussetzungen für die Aufnahmeprüfung fürs Musikstudium erfüllt
Die Ergebnisse des Regionalwettbewerbs in Steinheim
Klavier vierhändig: Altergruppe (AG) 1b: Ella Roese (Steinheim): 20 Punkte, 2. Preis; Antonia Guhr (Steinheim): 20 Punkte, 2. Preis; Leyla Gaiser (Steinheim): 23 Punkte, 1. Preis; Melody Alena Tarigan (Nattheim): 23 Punkte, 1. Preis; Maria Müller (Söhnstetten): 22 Punkte, 1. Preis; Liv Völter (Steinheim): 22 Punkte, 1. Preis. AG 2: Mona Winkemann (Heidenheim): 23 Punkte, 1. Preis, mit Weiterleitung (WL); Dania Winkemann (Heidenheim): 23 Punkte, 1. Preis mit WL. AG 3: Ina Dai (Steinheim): 23 Punkte, 1. Preis, mit WL; Lejla Sijaric (Steinheim): 23 Punkte, 1. Preis mit WL
Duo: Klavier und ein Streichinstrument: AG 2: Maya Johannsen (Ulm): 25 Punkte, 1. Preis, mit WL; Lucia Xinyu Zhang (Heidenheim): 25 Punkte, 1. Preis mit WL
Blockflöte: AG 1a: Lena Sommer (Herbrechtingen): 25 Punkte, 1. Preis. AG 1b: Mira Marie Schmidt (Heidenheim): 21 Punkte, 1. Preis; AG 4: Amalia Albrecht (Heidenheim): 21 Punkte, 1. Preis
Querflöte
AG 1b: Hannah Müller (Giengen): 25 Punkte, 1. Preis; Max Grünbeck (Giengen): 25 Punkte, 1. Preis. AG 4:
Tessa Marie Cikos (Gerstetten): 23 Punkte, 1. Preis mit WL
Trompete
AG 1b: Amelie Unger (Steinheim): 23 Punkte, 1. Preis. AG 3: Frederick Schneider (Heidenheim): 21 Punkte, 1. Preis. AG V: Valerie Baur (Sontheim/Brenz): 19 Punkte, 2. Preis
Tuba
AG 2: Lilly Weichler (Bachhagel): 24 Punkte, 1. Preis mit WL
Posaune
AG 4: Elias Haffter (Giengen): 19 Punkte, 2. Preis. AG 6: Frederik Brauer (Gerstetten): 23 Punkte, 1. Preis, mit WL; Miriam Berger (Gerstetten): 21 Punkte, 1. Preis
Saxophon
AG 2: Jaron Winkemann (Heidenheim): 23 Punkte, 1. Preis mit WL
Gitarre
AG 5: Gert Anton Bareis (Sontheim an der Brenz): 24 Punkte, 1. Preis mit WL
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