Im Moment werden die Vorranggebiete für Windkraft im Bereich Ostalb geplant. Der Regionalverband hat es sehr gut gemeint und die notwendige Ausweisung der Vorrangflächen um fast 50 Prozent überschritten (2,65 statt geforderter 1,8 Prozent der Regionsfläche). Meines Erachtens könnten deshalb sensible Gebiete gestrichen werden. Ein solch sensibles Gebiet ist das Vorranggebiet 65 („Schönbühl“) zwischen Küpfendorf und Erpfenhausen, das laut Naturschutzverbänden konfliktbehaftet ist, was den Artenschutz angeht, mit vielen gefährdeten Tierarten. Es ist auch ein zusammenhängendes und unzerschnittenes Waldgebiet, von denen es im Landkreis nicht mehr viele gibt.
Bei dem Bau von Windkraftanlagen wird sehr in den Wald eingegriffen, Schneisen werden geschlagen, Flächen verdichtet. Der Wald ist an diesen Stellen offen für Trockenheit und Windbruch. Es wird zudem die Gesamtstruktur des Waldes zerstört mit extremen Auswirkungen auf die Pflanzenwelt und die dort lebenden Tiere. Auch sind die negativen Auswirkungen während des Betriebs wie Schallausbreitungen, Lärm und Infraschall auf das Leben im Wald noch nicht ausreichend untersucht. Zusammen mit dem großen Solarpark und dem möglichen Bau dieser „Windradmonster“ wird das Gebiet zwischen Küpfendorf und Erpfenhausen endgültig zum Industriegebiet mit all seinen negativen Auswirkungen auf Wald, Natur, Tierwelt sowie Artenvielfalt.
Das tut in der Seele unendlich weh. Ich hoffe sehr, dass das nicht Realität wird. Und ich möchte nur zur Information einmal gegenüberstellen: Vergleicht man einen aktuell verwendeten Windradtyp Enercon E138, verbaut z. B. im Windpark Nattheim oder Gnannenweiler, mit den aktuell abgeschalteten Atomkraftwerken Neckarwestheim oder Gundremmingen, dann bräuchte man etwa 1300 Windräder, um eines dieser AKW zu ersetzten, welches zudem dauerhaft grundlastfähigen Strom liefern könnte.
Frank Blümlinger, Steinheim