Aus diesen Gründen muss Steinheim auf den Neubau der Wentalhalle warten
Eine riesige Baugrube: Mehr ist von der alten Wentalhalle nicht übrig geblieben und von der neuen Wentalhalle ist nicht mehr als das zu sehen. Die Steinheimerinnen und Steinheimer muss man auf diesen Umstand nicht gesondert hinweisen, dennoch nutzte Gemeinderat Gottfried Braun die Gelegenheit in der jüngsten Gemeinderatssitzung, um die schwierige Situation anzusprechen: "Das alles dauert viel zu lange. Für die Vereine, die auf die Wentalhalle angewiesen sind, ist das sehr sehr unbefriedigend." Dass der Adressat seiner Klage, die Steinheimer Verwaltung, nicht unbedingt der richtige ist, schien Braun dabei bewusst zu sein: "Ich weiß, dass die Mitarbeiter der Gemeinde hier auch nichts dafür können."
Bürgermeister Weise: "Privater hätte schon längst anfangen können"
Das wiederum betonte auch Bürgermeister Holger Weise, der die Lage mindestens genauso unbefriedigend findet wie der Gemeinderat: "Ein privater Bauherr hätte schon lange mit dem Bau beginnen können", so Weise. Für eine Gemeinde allerdings gelten andere Regeln, gerade bei einem Großprojekt wie der Wentalhalle. Die Planung des Neubaus musste europaweit ausgeschrieben werden, Gewerke müssen ebenfalls erst ausgeschrieben und vergeben werden. Und nicht zuletzt: Bei allem, was die Gemeinde und der Gemeinderat miteinander diskutieren und planen, hat die Versicherung ein nicht unerhebliches Wörtchen mitzureden. Was von den aktuellen Plänen hier durchgeht und was nicht, steht noch immer nicht fest. Seit Wochen liegen die Pläne bei der Versicherung, die laut Weise die Beurteilung wiederum ihrerseits an ein externes Büro gegeben hat. "Natürlich können wir auch einfach anfangen, ohne auf die Versicherung zu warten", so Weise: "Das könnte uns am Ende aber teuer zu stehen kommen."
Mehrkosten beim Abriss der Steinheimer Wentalhalle
Dass die Wentalhalle überhaupt auf der Tagesordnung der jüngsten Sitzung stand, lag an den Mehrkosten, die sich beim Abriss der Brandruine ergeben hatten. Arbeiten im Umfang von etwas mehr als 240.000 Euro mussten nachvergeben werden. Der Grund: Während der Abbrucharbeiten hatte sich herausgestellt, dass einige vor allem durch verbaute Schadstoffe notwendig gewordene Arbeiten nicht im Leistungsverzeichnis mit beauftragt waren. Das musste nun nachgeholt werden. Immerhin: Dass dies von der Versicherung übernommen wird, steht bereits fest.