Planung schreitet voran, erste Kostenschätzung liegt vor
Dass der Neubau einer Sport- und Veranstaltungshalle nicht gerade günstig wird, das ist klar. Doch die erste grobe Kostenschätzung, die Architekt Stefan Popp (BJW Architekten) am Dienstagabend bei der Gemeinderatssitzung in Steinheim im Gepäck hatte, war dann doch eine ordentliche Hausnummer: knapp 14,9 Millionen Euro könnte die neue Wentalhalle kosten. Wie gesagt: eine erste grobe Schätzung. Vieles, gerade bei den Außenanlagen, liegt noch sehr im Ungewissen.
Sonderwünsche für die Steinheimer Wentalhalle
Die gute Nachricht bei alledem: Den Großteil der Kosten wird die Versicherung übernehmen. Wieviel am Ende aber doch bei der Gemeinde hängen bleiben wird, liegt auch daran, welche Sonderwünsche noch erfüllt werden sollen. Und von denen gab es in der Sitzung am Dienstagabend dann doch so einige. Mechthild Freist-Dorr (Die Grünen) etwa regte an, zu prüfen, ob zumindest ein Teil der Toiletten mit Regenwasser gespült werden könnten. Aus rein praktischen Gründen hatte sich das Bauamt dagegen ausgesprochen, doch prüfen wolle man es nun allemal. In jedem Fall aber, so Architekt Popp, werde das Regenwasser vom Dach der Halle in Zisternen geleitet, von denen aus die Sportplätze bewässert werden können.
Überhaupt sollen die Themen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz bei der neuen Wentalhalle so groß wie möglich geschrieben werden: Auf dem Dach wird sich eine große PV-Anlage befinden, geheizt wird mit einer Wärmepumpe in Verbindung mit Gasbrennwertkesseln. Fachplaner Markus Weireter von der Merkle Ingenieurgesellschaft in Heidenheim konnte nicht genau sagen, wie groß der Anteil der regenerativen Energien am Ende sein wird. „Das liegt unter anderem daran, dass uns die Werte der alten Halle nicht vorliegen.“ Er geht aber davon aus, dass rund 80 Prozent über die PV-Anlage und die Wärmepumpe erzeugt werden kann und nur rund 20 Prozent durch Erdgas.
Steinheimer Wentalhalle: Deckenstrahlplatten sorgen für Wärme
Eine noch größere PV-Anlage allerdings, wie aus dem Gremium angeregt, kommt nicht in Frage: Eine solche müsste laut Hans-Peter Stoll vom Steinheimer Bauamt gesondert zertifiziert werden, was einen enormen bürokratischen und finanziellen Aufwand mit sich bringen würde.
Geheizt wird in der Halle mit sogenannten Deckenstrahlplatten: eine Methode die sich laut Architekt Popp in Sporthallen mittlerweile bewährt hat und zum Standard gehört. Und nein: Auf den von der Decke hängenden Platten können sich keine Bälle verirren, wie aus Teilen des Gemeinderats befürchtet wurde: Die Platten sind abgerundet, Bälle fallen einfach wieder auf den Boden.
Fast zwei Stunden lang ging es am Dienstagabend um die Wentalhalle. Um den Verlauf von Leitungen, die Platzierung großer Lüftungsanlagen, um Trennwände, um Bodenbeläge, um Schallschutz und, ja, auch um Toiletten-Spülkästen, um ein versenkbares Reck und um Fahrradständer. Vieles davon ist freilich noch Zukunftsmusik.
Steinheimer Wentalhalle: Was ist eigentlich mit dem Brandschutz?
Im nächsten Schritt muss nun abgeklärt werden, wieviel von alldem, was bereits auf der Liste für die Kostenschätzung steht, von der Versicherung übernommen wird – und in welcher Höhe. Der Grundsatz ist zwar: Es wird das übernommen, was auch die alte Wentalhalle bereits hatte. „Aber klar ist auch“, sagte Architekt Popp mit Blick auf die fast 15 Millionen Euro: „Hallen werden heute anders und nach höheren Standards gebaut als früher.“
Die neue Wentalhalle wird noch viele Male Thema im Steinheimer Gemeinderat sein. Und aller Voraussicht nach wird auch dann im Publikumsbereich des Sitzungssaal wieder kaum ein freier Platz übrig sein. Ein spannendes Thema steht bei der öffentlichen Diskussion jedenfalls noch aus: der Brandschutz.