Renommiertes Posaunen-Ensemble „Trombone Unit“ gibt Konzert in der Musikschule Steinheim

Das Instrument des Jahres 2025 kann man nicht zupfen, drücken oder klopfen. Stimmen kann man es hingegen schon. Das liegt schließlich bereits im Namen. Die Stimme ist das Instrument des Jahres, landauf, landab. Nur nicht in Steinheim. Dort steht heuer ein ganz anderes Instrument im Fokus. In Steinheim, genauer gesagt an der hiesigen Musikschule, wurde das Jahr der Posaune ausgeläutet. Am kommenden Samstag, 22. Februar, wartet dieses mit dem wohl größten Aufhänger seines Programms auf. Das Posaunen-Ensemble „Trombone Unit“ gibt sich die Ehre.

„Trombone Unit“ erhielt Zuflucht in Steinheim

Seit 2008 musizieren die acht Posaunisten zusammen – die Formation entstand während der gemeinsamen Studienzeit an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Nach Steinheim hat es das Oktett vergangenes Jahr schon einmal verschlagen, wenn auch mehr durch Zufall. „Wir acht sind räumlich über ganz Deutschland verteilt, zum Teil bis nach Polen“, erzählt Frederic Belli von „Trombone Unit“. Damit diese Acht es schaffen, sich zu treffen, muss daher die ein oder andere logistische Herausforderung überwunden werden.

Ein Konzert in Wangen im Allgäu brachte das Posaunen-Ensemble 2024 einmal mehr zusammen. Doch stellte sich die Frage, wo die Gruppe proben und nächtigen konnte. Eine Antwort ergab sich in Form von Jan Jäger, dem Leiter der Musikschule Steinheim. Denn der war schon lange Fan der Formation: „Für mich als Posaunist sind die der Hammer! Das beste Posaunen-Ensemble deutschlandweit“, lobt Jäger. Folglich stellte er „Trombone Unit“ einen Raum innerhalb der Musikschule zum Proben bereit – und eine Kiste Bier. Als Gegenleistung versprach das Oktett, nach Steinheim zurückzukehren und sich dort nicht nur warm zu spielen, sondern gleich richtig im Rahmen eines eigenen Konzerts zu musizieren.

„Etwa 95 Prozent unserer Auftritte laufen anders ab“, gibt Belli zu. Ein Veranstalter frage bei ihrer Agentur an, Gagen werden verhandelt. Die übliche Prozedur. Doch hin und wieder organisiert „Trombone Unit“ auch eigene, kleinere Konzerte – „vor allem, um die Leute für Musik zu begeistern“. Wie die Faust aufs Auge passt dieses Konzept anscheinend zur Musikschule. „Mir ist wichtig, ab und zu auch mal große Namen hier herzuholen. Unsere Schüler sollen sehen, wo die Messlatte hängen kann und wie Profis spielen“, erklärt Jan Jäger. Das Ganze habe also auch einen pädagogischen Mehrwert.

Mir ist wichtig, ab und zu auch mal große Namen hier herzuholen. Unsere Schüler sollen sehen, wo die Messlatte hängen kann und wie Profis spielen.

Jan Jäger, Leiter der Musikschule Steinheim

„Around the World“ lautet der Name des Programms, welches das Hannover Ensemble am Samstag vorstellen wird. Mozarts „Zauberflöte“ wird darin zu hören sein, ebenso die inoffizielle Nationalhymne Finnlands, „Finlandia“. Klassik, Stücke mit europäischem Charakter, aber auch Filmmusik aus „Rocky“ stehen auf dem Spielplan. Der Titel selbst soll die multikulturellen und multinationalen Wurzeln der Mitglieder widerspiegeln. So manche Stücke und deren ganz eigene Arrangements lassen sich laut Frederic Belli direkt auf einzelne Stationen auf den Tourneen von „Trombone Unit“ zurückführen. Musik als Sprache der Seele, als internationale Sprache – das ist Thema von „Around the World“.

Mit dem Konzert sind die Steinheimer Posaunen-Tage freilich noch nicht vorbei (siehe Infotext). Den inoffiziellen Auftakt machten Jan Jäger an der Posaune und der Heidenheimer Bezirkskantor Leonard Hölldampf an der Orgel Anfang des Jahres bei einigen kleinen Benefizkonzerten. Insgesamt findet das Konzept bereits zum vierten Mal in Steinheim statt. Nachdem dort zweimal hintereinander die Trompeten-Tage und einmal die Akkordeon-Tage ausgerufen wurden, steht nun eben die Posaune im Mittelpunkt.