Kommentar von Carolin Wöhrle

Söhnstetter Dorfladen: Am Ende zählt die Kundschaft

Die Söhnstetter werden ihren Dorfladen alleine und ohne die Unterstützung von „Tante M“ auf den Weg bringen. Das Risiko, das die Verantwortlichen eingehen, muss am Ende durch Kundschaft belohnt werden, findet Carolin Wöhrle.

Man kann gar nicht anders als den Söhnstetterinnen und Söhnstettern, die sich in den vergangenen Monaten so für ihren Traum vom Dorfladen eingesetzt haben, sämtliche Daumen zu drücken. Gerade jetzt, da sie sich entschlossen haben, das Wagnis ohne Franchise-Unternehmen im Rücken einzugehen.

Der Söhnstetter Dorfladen ist ein Herzensprojekt und das weiß jeder, der mit den Beteiligten schon mal gesprochen hat. Insofern kann man sehr gut verstehen, dass es sich zunehmend falsch angefühlt haben muss, dass jemand, der sonst nichts mit dem Ort zu tun hat, so viel mitbestimmen wollte: vom Sortiment, über die beteiligten Handwerker bis hin zur Farbe der Wände. Hinzu kamen zu hohe Abgaben, zu hohe Einschränkungen, zu hohe Auflagen.

Davon haben sich die Söhnstetter nun befreit. Sie dürfen lokale Handwerker und regionale Lieferanten beauftragen, dürfen Wandfarbe und Logo selbst bestimmen und später die Öffnungszeiten flexibel auf den Bedarf der Kundschaft anpassen. Und hier wird sich am Ende eben auch Wohl und Wehe des Herzensprojektes entscheiden. Denn bislang haben Gesellschafter, Helfer und Unterstützer alles Mögliche getan, um das Projekt auf den Weg zu bringen. Für das dauerhafte Überleben des Dorfladens wird es aber nicht reichen, nur die Idee schön zu finden. Ab der Eröffnung braucht der Laden auch Kundschaft. Das wird das eigentliche Söhnstetter Projekt werden. Sollte es daran scheitern, darf sich keiner beklagen, außer den Initiatoren selbst.

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