Kurvig, eng und unübersichtlich: Wer durch den Steinheimer Teilort Sontheim/Stubental fährt, sollte das möglichst vorsichtig tun. Und wer die Straße zu Fuß quert, ebenfalls. Seit einigen Jahren weisen kreativ gestaltete Schilder, die „Sontheimer Kinder“ darauf hin, dass Autofahrerinnen und -fahrer den Kindern zuliebe gerne auch nur 30 km/h fahren dürfen, wenngleich offiziell Tempo 50 erlaubt ist. Gerade vom Sontheimer Wirtshäusle aus kommend, bemängelt Steinheims Bürgermeister Holger Weise, halte sich längst nicht jeder Verkehrsteilnehmer daran.
Sei’s drum: Die Sontheimer Ortsdurchfahrt soll umgestaltet werden, um allen und gerade den Kindern etwas mehr Sicherheit zu ermöglichen. Das Verfahren dazu hat sich sehr in die Länge gezogen, „die größten Hürden haben wir aber genommen“, glaubt Weise. Eins dieser Hindernisse sei die Verlegung des Ortseingangs am Burgstallweg gewesen. „Eine geplante Querungshilfe wäre zuvor außerhalb des Ortes gelegen“, so Weise. Rein rechtlich ist das nicht möglich.
Die größten Hürden haben wir genommen.
Holger Weise, Bürgermeister Steinheim
Auch im Ortsinneren wird es auf Höhe des Hofladens Junginger eine Querungshilfe geben. Was einfach klingt, ist es aufgrund der örtlichen Gegebenheiten ganz und gar nicht: „Wir haben eine kurvige Durchfahrt mit sehr wenig Platz“, so Weise: Die Häuser sind in Sontheim sehr nah an der Straße gebaut.
Ursprünglich angedacht gewesen sei ein Zebrastreifen, aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse sei das aber nicht möglich gewesen. Stattdessen soll eine Querungshilfe her, die in der Mitte so breit sein muss, dass ein Fahrradfahrer darauf anhalten und warten kann. Die Bushaltestellen entlang der Ortsdurchfahrt werden ebenfalls umgebaut, barrierefrei und überdacht. Auch das erfordert Absprachen, unter anderem mit Behindertenbeauftragten. Was die Querungshilfen anbelangt, ist das Regierungspräsidium Stuttgart zuständig.
Umbau kostet eine halbe Million Euro
Wie so oft, dauert es aus Sicht der Beteiligten vor Ort zu lange, die Verfahren und die Vorschriften müssen aber eingehalten werden. „Wir sind trotz allem optimistisch, dass es dieses Jahr losgehen kann“, sagt Holger Weise. Im aktuellen Haushalt sind 500.000 Euro dafür eingeplant. Die Fahrgastunterstände werden zusätzlich 85.000 Euro kosten.
Diese Straßen stehen noch auf der Liste
Die Sontheimer Ortsdurchfahrt ist nicht die einzige Straße, welche die Gemeinde Steinheim in diesem Jahr zur Erneuerung oder Sanierung vorgesehen hat.
In den Haushaltsplan mit aufgenommen wurden auch die Sanierungsarbeiten an der Hirsch- und Brunnenstraße in Steinheim (150.000 Euro), der Robert-Bosch-Straße in Steinheim (50.000 Euro) und der Straße „In der Breite“ in Söhnstetten (370.000 Euro). Für die Umsetzung des Radwegekonzeptes sind 180.000 Euro vorgesehen. Unabhängig davon ist die Gemeinde weiterhin mit der Verlegung der Glasfaserkabel beschäftigt.