Pflegezentrum St. Georg in Steinheim offiziell eröffnet
Es gibt Bauvorhaben, die laufen wie geschmiert. Und dann gibt es Bauvorhaben wie das Steinheimer Pflegezentrum St. Georg: Erst verhindern archäologische Funde den Baubeginn über Monate, dann kommt Corona, dann kommt der Ukrainekrieg, dann Lieferengpässe und Personalmangel bei den Handwerksbetrieben. Seit dem Spatenstich im Januar 2020 sind weit mehr als dreieinhalb Jahre vergangen. Umso glücklicher waren die Gesichter am Dienstag bei der offiziellen Eröffnung.
45 vollstationäre Pflegeplätze wird das neue Pflegezentrum St. Georg an der Ostheimer Straße in Steinheim einmal anbieten. Noch läuft der Betrieb seit August nur mit 15 belegten Plätzen im Untergeschoss – auch weil nach wie vor Personal fehlt. Auch die Tagespflege mit bis zu zehn Plätzen wird voraussichtlich erst im kommenden Jahr angeboten werden können. Einzig die acht betreuten Wohnungen auf dem Gelände sind alle schon lange vergeben.
Steinheimer Pflegezentrum: erste Gespräche schon 2016
Der heilige Georg: Er ist sicherlich ein passender Namenspatron für das Steinheimer Pflegezentrum. Darauf wies Direktor Prof. Dr. Wolfgang Wasel vom Vorstand der Stiftung Haus Lindenhof am Dienstag bei der Eröffnung hin: Er stehe sowohl für den Einsatz fürs Gute als auch für die Bewältigung von Hindernissen. „Aber Sie kennen das Sprichwort: Was lange währt, wird endlich gut." Und lange währte die Umsetzung des Vorhabens Pflegezentrum allemal: Die ersten Gespräche zwischen der Stiftung und der Gemeinde Steinheim haben laut Wasel bereits 2016 stattgefunden, „damals noch unter unseren jeweiligen Vorgängern". Dass das Bauvorhaben, in das nun am Ende stolze zehn Millionen Euro geflossen sind, noch einige Probleme bereithalten sollte, konnte damals noch niemand ahnen. Und so nervenzehrend es zwischendurch gewesen sein mag, mittlerweile kann man das alles mit Humor nehmen: „Die archäologischen Grabungen haben zumindest gezeigt: Wir bauen auf einem Grund von großer Bedeutung", so Wasel. Auf diesem Grund an der Ostheimer Straße sei nun nicht nur ein einfaches Pflegeheim entstanden, sondern „eine Art Campus als kleiner Sozialraum innerhalb der Gemeinde".
Für Steinheimes Bürgermeister Holger Weise ist St. Georg ein Vorzeigeobjekt in mehrerlei Hinsicht: „Die Stiftung Haus Lindenhof konnte mit ihrem Konzept den Gemeinderat überzeugen." Zudem zeige es, wie man in Kooperation mit vielen verschiedenen Partnern vor Ort etwas gemeinsam erschaffen könne. „Es ist aber auch ein Vorzeigeobjekt dafür, welche Knüppel man zwischen die Beine geworfen bekommen kann", so Weise und fügte an: „Wir testen das gerade selbst bei der Wentalhalle."
Hoher Bedarf an Pflegeplätzen in Steinheim
Trotz aller Probleme und Hindernisse unterwegs ist das Vorhaben Pflegezentrum St. Georg nun am Ziel angekommen. Für die Gemeinde Steinheim bedeutet das eine dringend notwendige Ergänzung ihrer Infrastruktur, haben Analysen doch bereits vor Jahren gezeigt, dass rund 80 betreute Plätze fehlen. „Die meisten von uns wollen in den eigenen vier Wänden alt werden", so Sozialdezernent Matthias Schauz vom Landratsamt Heidenheim. „Leider geht das aber nicht immer. Umso wichtiger sind Pflegezentren wie dieses hier." Für die Steinheimer solle St. Georg ein Ort der Begegnung werden. So wünschte es sich
Dr. Achim Hollenbach von der zuständigen Bereichsleitung der Stiftung Haus Lindenhof bei der Eröffnung. Und für die momentanen und die zukünftigen Bewohner des Pflegezentrums soll es ein schönes neues Zuhause sein.
Stiftung Haus Lindenhof
Die katholische Stiftung Haus Lindenhof hat mittlerweile mehr als 70 Standorte im Ostalbkreis und den Landkreisen Heidenheim und Göppingen. Dazu zählen nicht nur Pflegeheime, sondern auch Einrichtungen für Menschen mit Behinderung oder mobile Dienste. In Heidenheim betreibt die Stiftung Haus Lindenhof zudem das Hospiz Barbara.