Verkehr

Ortsdurchfahrt in Sontheim im Stubental soll sicherer werden

Fast eine Stunde diskutierten Sontheims Bürger über Pläne in der Ortsmitte für eine Neugestaltung der Bushaltestellen. Wie Verkehrsinseln für mehr Sicherheit sorgen sollen.

Ortsdurchfahrt in Sontheim im Stubental soll sicherer werden

"Dort lasse ich meine Kinder niemals über die Straße." Das unterstrich mehrfach Jörg Bosch, als es am Abend des 14. November im Dorfhaus in Sontheim im Stubental um die Pläne für die Neugestaltung der Bushaltestelle an der Einmündung vom Wiesenweg auf die Steinheimer Straße ging. Es handelt sich dort um eine langgezogene Kurve innerhalb der Ortsdurchfahrt.

Steinheims Bürgermeister Holger Weise überraschte die annähernd 100 Besucher der Einwohnerversammlung des Teilorts mit der durch entsprechende Messungen gestützten Feststellung, dass durch Sontheim deutlich weniger Fahrzeuge rollen würden als in Steinheim auf der Kappelstraße. Dort seien viele auswärtige Lastwagen und Pkw-Lenker unterwegs, die die Abkürzung über Neuselhalden nach Söhnstetten nutzen und deshalb nicht über die Bundesstraße 466 fahren.

Halt für die Busse und Stopp für den Verkehr

Ingenieur Helmut Kolb stellte die Pläne seines Hauses für die Neugestaltung der Sontheimer Ortsdurchfahrt vor. Es ging um zwei Haltestellen, in deren Einzugsgebiet durch entsprechende langgezogene Verkehrsinseln Platz geschaffen wird, dass die Linienbusse halten können und dahinter jeweils für kurze Zeit der Verkehr stoppen muss. Die zweite Baustelle befindet sich bei der Einmündung des Kreuzwegs auf die Stubentalstraße. Diese Umbaupläne wurden seitens der Bürger nur kurz diskutiert, weil sie als unproblematisch gelten und dort für querende Fußgänger ausreichend Sichtverhältnisse vorhanden sind.

Letztere aber vermissten doch etliche Einwohner bei ihren Wortmeldungen im Blick auf die Kreuzung von Steinheimer Straße/Stubentalstraße/Wiesenweg. Dort soll die Fahrbahn aufgeweitet werden – etwa ab dem Gebäude Straub bis zum Anwesen von Jörg Bosch. Fachleute reden von einer "Fluchtinsel". Etwa am Beginn der geplanten Verkehrsinsel gehen jetzt schon (gemäß dem Schulwegplan) Kinder über die Stubentalstraße. Auf der Südseite der Steinheimer Straße ist die neue Haltestelle vorgesehen. Das Pendant in Fahrtrichtung Steinheim wird vor der Kurve auf der Ostseite der Stubentalstraße angelegt. Dort soll auch ein Wartehäuschen aufgestellt werden.

Bislang befindet sich die Haltestelle in etwa am Scheitelpunkt der Kurve, wo im Mai der Maibaum aufgestellt wird. Dieser soll künftig eine spezielle Vorrichtung bekommen, weiter Richtung Osten beim Hof Maier verlegt werden und mehr Abstand zu einer dort vorhandenen imposanten Linde haben. Jener neue Standort war unstrittig.

Eine weitere Gefahrenstelle aus Richtung Steinheim

Jörg Maier und andere Diskussionsteilnehmer sahen an der Stelle zu wenig Übersicht auf den fließenden Verkehr aus Richtung Steinheim bzw. Sontheimer Wirtshäusle. Und es kam noch eine andere Gefahrenstelle in den Blick: Aus Richtung Steinheim würden die Verkehrsteilnehmer „viel zu schnell ins Dörfle hineinbrettern“. Auch könne man aus Richtung Ortsmitte deswegen nicht gefahrlos auf den Birkelweg abbiegen. Hier fehle ein Verkehrsspiegel.

Sowohl Bürgermeister Weise wie auch Planer Helmut Kolb mussten enttäuschen: Eine Verkehrsinsel am Ortseingang wäre zwar denkbar, aber wegen der Besitzverhältnisse dort nicht machbar. Eine Lösung kurz vor dem jetzigen Ortsschild würde die Verkehrsschau nicht mittragen, weil sich dieses Gebiet außerhalb der Bebauungsgrenze befindet. Die Bürger drängten, dort dennoch verstärkt Geschwindigkeitsmessungen vorzunehmen – entweder durch die Polizei oder durch eine der drei Anlagen, die im Besitz der Gemeinde sind, aber den Temposündern keine Knöllchen bescheren.

Vor allem gefährlich sei der abgesenkte Bordstein an der Steinheimer Straße unweit der Einmündung des Birkelwegs. Oft würden da vor allem die Sattelzüge über die Gehwegkante hinausfahren und die Fußgänger gefährden.

Umsetzung der Pläne im nächsten Jahr?

Für 2024 hat die Gemeinde Zuschüsse in Aussicht und könnte dann an die Umsetzung der Baupläne gehen. Holger Weise hat im übrigen Signale aus dem Regierungspräsidium erhalten, dass offenbar die Bereitschaft besteht, die Fahrbahn der Ortsdurchfahrt zu erneuern.

Ärgerlich befanden die Bürger beim Thema Glasfaseranschluss „die Hinhaltetaktik von NetCom“. Das Unternehmen plakatiere in Sontheim den Netzausbau, mache aber keine Anstalten zur Aufnahme der Tiefbauarbeiten. „Vor mehr als einem Jahr haben wir die Verträge unterzeichnet und nichts passiert“, beschwerte sich ein Bürger. Aber vor allem rund um das Dorfhaus und den Kindergarten Sonnenschein stehen kleine Tafeln, dass hier das Breitbandkabel verlegt werden soll.

Die Baufirma "geht einfach nicht her"

Bei der Einwohnerversammlung in Sontheim im Stubental kamen auch andere Themen zur Sprache. Es ging um den Parkplatz beim Baumstammhaus und dem TV-Zentrum an der Sontheimer Straße in Steinheim: Dort leuchte abends keine einzige Straßenlaterne.

Ortsbaumeister Markus Speier weiß um das Ärgernis. Als die Wentalhalle noch stand, war die Straßenbeleuchtung dort an eine Art Umspannstation angeschlossen. Nach dem Großfeuer am 26. Februar 2022 waren die Lichter aus.

Die Gemeinde Steinheim beauftragte eine Baufirma, die vom Friedhofsparkplatz an der Sontheimer Straße die neue Stromversorgung unter der Landesstraße 1165 Richtung Parkplatz beim TV-Zentrum durchpressen soll. Speier jedoch weiter: „Die gehen einfach nicht her.“

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