Mehr als ein Jahr ist vergangen, seitdem die Netcom BW angekündigt hatte, in den Steinheimer Teilorten Sontheim/Stubental und Söhnstetten eigenwirtschaftlich Glasfaseranschlüsse bis in die Häuser verlegen zu wollen. Viele hatten zwar Interesse an dem Angebot gezeigt, gehört haben sie seitdem von dem Unternehmen allerdings nicht mehr viel.
Das hat sich (endlich) geändert: Steinheims Bürgermeister Holger Weise konnte nun bekannt geben, dass die Netcom BW im zweiten Quartal dieses Jahres tatsächlich mit dem Glasfaserausbau in den beiden Orten beginnen will. Offenbar wurde sogar schon eine Baufirma beauftragt.
Auf Nachfrage bestätigt das Tochterunternehmen der EnBW ODR, dass es in diesem Jahr losgehen soll. Man habe über beide Orte hinweg in der Vorvermarktung eine Quote von rund 40 Prozent erreicht, was dem Unternehmen für einen wirtschaftlichen Ausbau genüge. Ein genaueres Datum für den Baustart kann allerdings auch die Netcom erst einmal nicht nennen. So wird es zunächst bei dem vagen „zweiten Quartal 2024“ bleiben.
Bauzeit von mehr als zwei Jahren
Etwas nähere Angaben allerdings kann das Unternehmen zu der Dauer der Bauarbeiten machen, wobei sich die Sontheimer und Söhnstetter da auf einiges einstellen müssen: Etwa bis November 2026, so ein Sprecher der Netcom, wird in den Teilorten gebaggert und verlegt. Diese lange Bauphase liegt laut Unternehmen auch daran, dass gemeinsam mit den Glasfaserleitungen die Stromleitungen in Sontheim in der Erde verlegt werden sollen.
Die EnBW ODR als Mutterkonzern hatte der Gemeinde Steinheim ans Herz gelegt, diese Arbeiten in einem Zug machen zu lassen. „Es würde niemand verstehen, wenn alles aufgebaggert wird, ohne gleich alles Notwendige umzusetzen“, so Weise dazu kürzlich im Steinheimer Gemeinderat. Für die Verlegung der Stromleitungen wird mit Baukosten von rund einer Million Euro gerechnet, wobei 400.000 Euro an Eigenkapital eingebracht werden müssen. Davon entfallen laut Gemeinde 300.000 Euro an die Netze ODR, 100.000 Euro bleiben an der Gemeinde hängen.
Laut dem Sprecher der Netcom BW soll die lange Bauzeit nicht dazu führen, dass alle Sontheimer und Söhnstetter erst Ende 2026 mit ihrem Glasfaseranschluss rechnen können: „Wir werden die beiden Ausbaugebiete in einzelne Cluster aufteilen und diese dann nach und nach in Betrieb nehmen.“
Und was ist mit dem Hauptort?
Während nun also die Sontheimer und Söhnstetter bald ihre Glasfaseranschlüsse von der Netcom BW bekommen könnten, hat das Unternehmen für den Hauptort noch keine konkreten Pläne. „Grundsätzlich ist auch Steinheim selbst Teil unseres Marktgebiets“, sagt dazu der Unternehmenssprecher. Derzeit habe das Unternehmen aber bereits eine Fülle von Ausbauprojekten. Man behalte dennoch auch den Hauptort im Auge.
Glasfaser für die Steinheimer Weiler
Während in Sontheim/Stubental und Söhnstetten die Netcom BW in Eigenleistung ausbauen will, sollen auch die Steinheimer Weiler Küpfendorf, Irmannsweiler, Gnannenweiler und Neuselhalden Glasfaser bis in die Häuser bekommen. Dieser Ausbau wird wiederum über das „Weiße Flecken“-Programm finanziert. Die Gemeinde hat die Bauarbeiten bereits ausgeschrieben, die Gesamtkosten werden sich auf mehr als acht Millionen Euro belaufen – wobei die Kommune eine Förderung von Bund und Land in Höhe von 90 Prozent bekommen wird.
Neben den Weilern sollen im Zuge dessen auch die Aussiedlerhöfe, die Bereiche Dudelhof und Ziegelhütten, die Gewerbegebiete in Steinheim und Söhnstetten sowie das Steinheimer Schulzentrum angeschlossen werden. Offizieller Spatenstich für die Bauarbeiten wird am Mittwoch, 28. Februar, sein.