Die Klasse 9a der Hillerschule Steinheim erhielt im Rahmen eines Physikprojekts einen Einblick in die Stratosphäre – dank eines Wetterballons mit Sonde. Dazu wurde eine aus Styropor gemachte Sonde an einem Fallschirm befestigt und dieser wiederum an dem Wetterballon. Der Ballon war mit Helium gefüllt, welches sich ausdehnte und den Ballon in einer gewissen Höhe platzen ließ. Danach fing der Fallschirm die Sonde auf und brachte sie sicher auf die Erde zurück.
An der Sonde waren Kameras befestigt, die Bilder der Stratosphäre aufzeichneten, sowie ein GPS-Tracker, womit der Ballon verfolgt werden konnte, und ein Datenlogger, der wertvolle Daten an die Klasse sendete. Zusätzlich war die Sonde mit Kressesamen befüllt, um zu sehen, welche Auswirkungen die Kälte und Strahlung der Stratosphäre auf das Wachstum der Kresse hat.
Schüler holten Genehmigung der Luftfahrtbehörde ein
Physiklehrer Damir Meta holte sich die Idee und Materialien von Stratoflights, einer Organisation, die dieses Projekt für Schulklassen freigibt. Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich interessiert und begannen mit der Planung. Finanzielle Unterstützung erhielten sie von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, die Genehmigung wurde von der Deutschen Luftfahrtbehörde erteilt.
Meta erläuterte das Ziel des Projekts: „Die Schüler sollten in den Vorbereitungen Aufgaben übernehmen. Sie haben gelernt, wie man recherchiert, um zum Beispiel die Genehmigung einzuholen.“ Der Lehrer wollte auch, dass sich die soziale Kompetenz der Klasse im Umgang mit ihren Mitschülern verbessert. „Ich denke, dass sich zusätzlich viele Fächer in dem Projekt vereint haben. Natürlich Physik, außerdem Chemie, Geografie und Biologie.“
Wetterbedingungen waren entscheidend
Die Klasse verbrachte ungefähr eineinhalb Monate mit den Vorbereitungen der Sonde, des GPS-Trackers und mehreren organisatorischen Angelegenheiten, wie zum Beispiel die Art der Befestigung des Fallschirms und der Sonde. Stratoflights bietet in einer App Wettervorhersage und Routenberechnung an, womit die Schüler den Starttag planen konnte. „Wichtig für den Start waren die Wetterbedingungen“, erklärte Meta. „Wenn es bewölkt gewesen wäre, hätten wir den Ballon nicht starten dürfen, da es für Flugzeugpiloten schwierig gewesen wäre, den Ballon zu sehen. Zur Sicherheit musste es komplett wolkenfrei sein.“
Der tatsächliche Start fand dann am Sonntag, 10. November, um 11 Uhr statt. Schüler und Eltern kamen, um sich anzusehen, wie der Ballon losfliegt. Zwei Schülerinnen kümmerten sich um die Befüllung des Ballons, weitere um die Befestigung der Sonde und des Fallschirms. Nach einem erfolgreichen Start platzte der Ballon in einer Höhe von 37.260 Metern.
Ergebnisse werden noch ausgewertet
Um 13.43 Uhr fand eine Spaziergängerin die gelandete Sonde auf einem Feld in Ehingen bei Dillingen. Die Sonde war mit den Kontaktdaten von Meta versehen, womit die Finderin dem Suchtrupp von Schülern, Eltern und Lehrern Bescheid geben konnte und somit für eine sichere Rückkehr der Sonde sorgte. Die von der Sonde gemachten Bilder begeisterten die Schülerinnen und Schüler genauso wie auch Meta selbst.
Im kommenden Physikunterricht wird die Klasse näher auf die Ergebnisse eingehen, zum Beispiel auf die Daten des Datenloggers und auf die Ausdehnung des Wetterballons. Außerdem soll untersucht werden, ob das Wachstum der Kressesamen normal verläuft. Zudem wird die Klasse das Projekt bei der Kulturstunde, einer alljährlichen Veranstaltung der Hillerschule Steinheim, vorstellen. Interessenten sind willkommen, sich das Projekt der Klasse 9a in der Kulturstunde im kommenden Jahr näher anzusehen. Ein genauer Termin dafür wird noch veröffentlicht.