Ja, die Lage ist ernst. Aber darf man sich deshalb dazu hinreißen lassen, eine Wahlempfehlung für die kommende Bundestagswahl auszusprechen? Nichts anderes ist es ja, was Igor Steinle in seinem Kommentar macht. Wer Grün wählt, wählt die AfD gleich mit, so seine Logik. Gleichzeitig sei das beste Anti-Weidel-Rezept eine „Neujustierung Richtung Pragmatismus“ unter Leitung einer Schwarz-Gelben Koalition. Pragmatismus bedeutet ja, „das praktische Handeln über die theoretische Vernunft zu stellen“.
Dass er dafür prädestiniert ist, hat Herr Lindner oft genug bewiesen. Den „Trott, aus dem Deutschland nicht herauskommt“ hat nicht zuletzt er durch seine ständige Blockade-Haltung verursacht.
Diesen jetzt wiederzuwählen, nur damit Frau Weidels Rechnung nicht aufgehen soll, kann ja wohl nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Wer sich die Zustände der 1930er Jahre zurückwünscht, wird seine Meinung dadurch nicht ändern.
Warum sollte Schwarz-Grün nicht funktionieren? Auch Herr Steinle kann die Zukunft nicht voraussagen. Informieren statt manipulieren: Den letzten Satz seines Kommentars hätte er sich schenken können.
Gerhard Jooß, Steinheim