Was es für mehr als 1200 Besucher beim Klosterfest in Steinheim zu sehen gab
Am Dienstag, dem Tag der Deutschen Einheit, gab es auf dem Klosterberg in Steinheim lange Schlangen: Grad so wie in der einstigen DDR, wenn es mal Bananen oder Orangen gab. Wieder einen Volltreffer landete der Heimatverein Steinheim, in Kooperation mit dem Musikverein Steinheim und den Handballern des Turnvereins: Mehr als 1200 Besucher stürmten dieses Fest, das hinsichtlich der Menschenmassen locker an das Dorffest im Juli heranreichte.
Heimatvereins-Vorsitzender Rudolf Maier zeigte sich überwältigt. Die langen Warteschlagen? Diese bildeten sich vor der Zentralkasse und später im Festzelt bei der Essensausgabe. Insgesamt mehr als 50 Personen hatten die erwähnten Vereine aufgeboten, um auch dieses 31. Klosterfest zu einem vollen Erfolg werden zu lassen. Sowohl im Freigelände zwischen Heimatstube und Zwetschgengärtle wie im Festzelt waren freie Plätze Mangelware.
Rund um die Uhr wurde im einst von Wilhelm Kaufmann und Rudolf Laible vor Jahrzehnten zu neuem Leben erweckten Backofen der Augustiner köstliches Brot gebacken und dem Verkaufsteam in der Heimatstube förmlich aus den Händen gerissen. Dutzende Kuchen waren gebacken und dann gestiftet worden.
In der Heimatstube surrten sieben Spinnräder um die Wette. Nebenan war der alte Webstuhl in Betrieb und fand reges Interesse. In Fähnles alter Schmiede, im Untergeschoss der Heimatstube, hauten Rolf Preiß und sein Team glühendes Eisen in Form.
Besondere Aufmerksamkeit – gekleidet in die Ostalbtracht – fand einmal mehr Kerstin Keppler aus Heidenheim, die zu den Märchenstunden sogar einen richtigen Fanclub aus Buben und Mädchen begrüßen konnte.
Eine Menge war also geboten: Dazu die „Ostalbkrainer“, die unter Tobias Fink alle Register volkstümlicher Musik zogen und später dann durch das Blasorchester des Musikvereins unter Leitung von Jan Jäger abgelöst wurden.
Heimatstube auf dem Klosterberg
Auf dem Klosterberg im Steinheimer Becken befindet sich seit 1980 die Heimatstube der Gemeinde in einem Gebäude aus dem Jahr 1648. Dort ausgestellt wird eine Sammlung mit frühalamannischen Funden, es gibt eine funktionsfähige mittelalterliche Backstube sowie Objekte aus dem bäuerlichen Leben und der Handwerkstradition, unter anderem die Schmiede.
Außerdem werden auch Großuhrwerke aus der Söhnstetter Martinskirche und die Turmuhr vom alten Steinheimer Rathaus gezeigt.
In den Obergeschossen des Museums sind Erinnerungsstücke und Kulturgüter aus den von Deutschen besiedelten Ortschaften Neudorf in der Batschka (Backo Novoselo), Kroisbach am Neusiedler See und Weindorf in Ungarn zu besichtigen, die diese in ihre neue Heimat in Steinheim mitgebracht haben.