Bewusst ins Handwerk

Was John König aus Steinheim an seinem Beruf als Glaser und Fensterbauer schätzt

John König hat seine Ausbildung zum Glaser und Fensterbauer als Bester von 600 Azubis aus 18 Gewerken abgeschlossen. Außerdem findet er noch Zeit, sich sozial zu engagieren und in seinem Nebenberuf hilft er, Bäume zu fällen und Wände einzureißen.

Es ist wirklich eine Traumnote: Mit einem Schnitt von 1,1 hat John König vor kurzem seine Ausbildung zum Glaser und Fensterbauer abgeschlossen. Er war der Prüfungsbeste von allen 600 Auszubildenden aus 18 verschiedenen Gewerken an der technischen Schule in Aalen. Und dafür scheint er nicht übermäßig viel gebüffelt zu haben. Drei Wochen vor der Prüfung hat er begonnen zu lernen und den Stoff sonst ganz vorbildlich während des Schuljahres mit anderen Auszubildenden zusammen aufgearbeitet.

Auch wenn der Beruf Glaser heißt, wird nicht nur mit Fensterglas gearbeitet. „Wir arbeiten mit vielen verschiedenen Materialien“, sagt John König. Dazu zählen Kunststoff, Aluminium und natürlich Holz. Die Arbeit mit dem Naturstoff stellt daher auch neben der Theorie einen Schwerpunkt in der Ausbildung dar. Es wird gesägt und gehobelt. „Ich wusste, dass mir die Arbeit mit Holz Spaß macht, weil ich in der Schule ein Praktikum als Schreiner gemacht habe, aber ich wollte mehr.“

Das Studium war nicht sein Ding

Was genau dieses mehr sein sollte, war ihm nicht gleich klar, also probierte er sich aus. Nach dem Abitur machte er ein Freiwilliges Soziales Jahr in der christlichen Jugendarbeit des Vereins „Sportler ruft Sportler“ und studierte zwei Semester Lehramt. „Ich habe schnell gemerkt, dass das nichts für mich ist. Es war zu theoretisch.“ Damit die Praxis nicht zu kurz kommt, entschied er sich dann für eine Ausbildung im Handwerk bei Fenster Braun in Steinheim.

Sein Potenzial wurde von seinen Vorgesetzten schnell erkannt. Bereits im Vorstellungsgespräch wurde er von seiner Chefin gefragt, ob er sich vorstellen könnte, als Projektleiter zu arbeiten. Eingearbeitet wurde er in diese Arbeit bereits nach dem ersten Lehrjahr. Und genau das macht er jetzt nach seiner Ausbildung. Nun sitzt er überwiegend am Computer und plant Baustellen, aber: „Das Handwerkliche geht trotzdem nicht verloren.“ Und genau das schätzt der 25-Jährige.

Und was ist mit dem sozialen Aspekt? Kommt der bei seiner Arbeit nicht zu kurz? „Ich habe viel Kontakt mit Kunden, Kollegen und Lieferanten“, erklärt König. „Und ich helfe Menschen, ihre Vorstellungen vom perfekten Heim zu verwirklichen. Das gibt mir ein gutes Gefühl.“ Fenster seien prägend für die Optik eines Hauses und enorm wichtig, um Akzente zu setzen. „Man schaut als Erstes auf die Fenster. Sie sind prägend.“

Bäume fällen und Wände einreißen

Neben seinem Beruf engagiert sich König ehrenamtlich in der christlichen Jugendarbeit im Steinheimer Gemeindehaus und am Wochenende geht er einem Nebenjob nach. Und der hat es in sich. Er arbeitet für das Forst- und Abbruchunternehmen Bernert in Königsbronn und hilft, Bäume zu fällen und Wände einzureißen. „Ein Knochenjob als Ausgleich“, erklärt er. Hat sein Tag vielleicht mehr als 24 Stunden? „Nein“, sagt er lachend. „Aber wenn man seine Zeit gut einteilt und strukturiert, bekommt man mehr unter, als man denkt.“

Und so plant König auch schon den nächsten Karriereschritt. Ende des Jahres beginnt er mit der einjährigen Weiterbildung zum Meister in Karlsruhe. Und was kommt danach? „Ich möchte wieder als Projektleiter bei Fenster Braun arbeiten. Ich habe hier das gefunden, was ich gern mache.“

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