Nur noch 2,66 Millionen Euro?

Wentalhalle: Warum die Gemeinde Steinheim plötzlich mit weniger Eigenanteil rechnet

Seit Sommer 2024 war die Rede davon, dass für den Neubau der Steinheimer Wentalhalle ein Eigenanteil von knapp fünf Millionen Euro an der Gemeinde hängen bleiben könnte. Nun geht Bürgermeister Holger Weise nur noch von 2,66 Millionen Euro aus. Er rechnet vor, warum:

Während der Einbringung und Diskussion des Steinheimer Haushalts für dieses Jahr nannte Bürgermeister Holger Weise erstmals auch neue Zahlen, was den Neubau der Wentalhalle anbelangt. Konkret ging es um die Höhe des Eigenanteils, der sich plötzlich nicht mehr auf die befürchteten fünf Millionen Euro belief, sondern auf (erhoffte) 2,66 Millionen Euro.

Prinzip Hoffnung und Prinzip Vorsteuerabzug

Hinter dieser an sich guten Nachricht steht zum einen eine Besonderheit im Steuerrecht und zum anderen eine sehr große Portion Hoffnung. Bürgermeister Holger Weise rechnet auf Nachfrage vor: „Wir stehen nach wie vor bei etwa 15,7 Millionen Euro Gesamtkosten für den Bau.“ Nun könne man aber einen Vorsteuerabzug geltend machen – Geld, das die Gemeinde vom Finanzamt wiederbekomme. „Bei jeder Rechnung, die jetzt kommt, wird dieser Vorsteuerabzug geltend gemacht“, so Weise. Am Ende würden sich so die Gesamtkosten auf 13,7 Millionen reduzieren.

„Da die Versicherung aber nur die Umsatzsteuer übernimmt, die auch wirklich bezahlt wurde, reduziert sich auch ihre Leistung auf 9,4 Millionen Euro“, so der Bürgermeister, der mangels Kämmerer die Aufstellung des Haushalts 2025 federführend selbst erledigt hat. Der Eigenanteil, der an der Gemeinde hängen bleiben würde, beliefe sich also auf dieses Delta zwischen 13,7 und 9,4 Millionen Euro: 4,3 Millionen Euro.

Um auf die erhofften 2,66 Millionen Euro zu kommen, fehlt aber noch ein ganzes Stück. Hier kommt das Prinzip Hoffnung zu tragen: Zum einen erhofft sich die Gemeinde Fördergelder in Höhe von einer Million Euro aus dem Ausgleichsstock, zum anderen einen Betrag von 636.000 Euro aus dem Sportstättenförderprogramm. „Letzteres ist leider sehr überzeichnet“, sagt Weise.

Sollten dennoch alle Fördergelder fließen, dann würde man am Ende bei einem Eigenanteil von 2,66 Millionen Euro landen – sofern auch die Baukosten nicht weiter steigen. „Wenn das alles klappen würde, dann wären wir mit einem blauen Auge davongekommen“, so Weise. Wobei die neue Halle natürlich auch deutlich höhere Abschreibungen mit sich bringen wird: „Diese 300.000 Euro müssen auch erstmal erwirtschaftet werden“, erinnert der Bürgermeister.

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