Nach Belästigungsvorwürfen hat der Grünen-EU-Abgeordnete Malte Gallée sein Mandat niedergelegt. Laut Recherchen des Magazins „Stern“ hatten dem 30-Jährigen aus Neuselhalden mehrere Mitarbeiterinnen der Partei in Brüssel seit Sommer 2022 vorgeworfen, sie sexuell belästigt zu haben. Mehrere Beschwerden seien seit dieser Zeit bei den Ombudspersonen der Grünen-Fraktion im Europaparlament eingegangen. Die Vorwürfe sollen grenzüberschreitendes Verhalten, unerwünschte Berührungen, ungebetenes Betreten von Büros, aber auch Mobbing betroffen haben. Mehrere Frauen hatten dem „Stern“ von den Vorwürfen berichtet.
Persönliche Stellungnahme von Malte Gallée
Auf seiner Homepage veröffentliche Gallée jetzt eine persönliche Stellungnahme zu den Vorwürfen. Darin heißt es: „In den vergangenen Tagen haben mich Presseanfragen erreicht, in denen mir vorgeworfen wird, mich unangemessen gegenüber Mitarbeitenden verhalten zu haben. Unkonkrete Gerüchte über mich hatte es bereits zuvor gegeben und ich habe die Ombudsstelle meiner Fraktion im Europäischen Parlament schon im Jahr 2022 aktiv gebeten, diesen nachzugehen. Ich bin davon überzeugt, dass ich mir nichts habe zuschulden kommen lassen; zugleich war und bin ich selbstverständlich jederzeit bereit, aktiv zu einer Klärung beizutragen.“ Da die aktuellen Vorgänge eine erhebliche Belastung für ihn und seine Arbeit darstellten, habe er entschieden, sein Abgeordnetenmandat im Parlament niederzulegen.
Aufgewachsen ist Gallée in Neuselhalden. Sein Abitur machte er 2013 an der Heidenheimer Waldorfschule. Anschließend studierte er Philosophy and Economics an der Universität Bayreuth. Anfang 2022 war der 30-Jährige in das Europaparlament als Abgeordneter nachgerückt. Seine Schwerpunktthemen waren Kreislaufwirtschaft, globale Gerechtigkeit, Verbraucherschutz.
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