Mitten im Steinheimer Wohngebiet an der Ostalbstraße 14 hat Melanie Schabert wieder ihren Pflanzentisch vor der Garage aufgebaut. Passend zum beginnenden Herbst hat sie bunte Pflanzkörbe mit Alpenveilchen gestaltet. Daneben stehen kleine Töpfe mit selbst gezogenem Lavendel oder mit Erdbeer-Stecklingen. Wer etwas mitnehmen möchte, kann das einfach gegen eine kleine Spende tun. Das Geld geht hauptsächlich an den Verein „Life for All“ mit Sitz in Itzelberg. Er kümmert sich um Kinder in Uganda.
Begonnen hat das alles vor drei Jahren: „Ich hatte Tomaten selbst vorgezogen und einige Jungpflanzen übrig“, erzählt Schabert. Zum Wegwerfen fand sie die Pflänzchen zu schade. Also postete sie ein Foto in ihrem Whatsapp-Status und bot sie für eine kleine Spende an. „Die waren ruckzuck weg.“ Der Bedarf schien also da zu sein.
Das Ganze, so beschreibt es auch die 41-Jährige selbst, ist seitdem ein „klein wenig eskaliert“: Aus ein paar Tomaten-Pflänzchen wurden im Frühjahr und Herbst etliche nicht mehr gebrauchte Stauden-Stecklinge, die von Bekannten vorbeigebracht werden und von Schabert auf ihrem Pflanzentisch angeboten werden. Hinzu kommen mit viel Liebe zum Detail gestaltete Pflanzkörbe, größtenteils ebenfalls aus nicht mehr gebrauchten Dekoartikeln. Selbst die Kerzen werden von einer Freundin eigens aus Wachsresten hergestellt.
Hobby für den guten Zweck
Die Steinheimerin, die als Krankenpflegerin in der Altenpflege arbeitet, hatte schon immer ein Faible fürs Dekorieren und Basteln. „Wenn ich damit auch noch einem guten Zweck dienen kann, dann ist das umso besser“, sagt sie. Entsprechend unterstützen sie dabei auch ihr Mann und die beiden elf- und 14-jährigen Kinder.
Meistens bastelt und produziert Schabert unter der Woche, damit der Tisch zum Wochenende hin reich gedeckt ist. Noch bis Ende Oktober läuft die aktuelle Saison. Werbung muss sie kaum machen, ihr Pflanzentisch hat sich mittlerweile herumgesprochen.
Seit einmal ihr kleines Spenden-Kässchen geklaut worden ist, bittet Schabert darum, das Geld in einen Umschlag zu stecken und in den Briefkasten zu werfen. Ärgert sie die Dreistigkeit des Diebes oder der Diebin? „Nein, nicht wirklich“, sagt Schabert, die sogar in einer solchen Situation ihr gutes Herz zeigt: „Es waren nur zehn Euro drin. Wenn jemand zehn Euro klauen muss, dann war er vielleicht darauf angewiesen.“
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