1. FC Heidenheim bei Borussia Mönchengladbach: So besonders war das Erlebnis
Franzi Grgic ist Heidenheimerin. Zum Teil jedenfalls. Denn die 23-Jährige kommt aus Siegen, studiert aber seit zwei Jahren an der DHBW in Heidenheim BWL – Spedition, Transport und Logistik (ihr Unternehmen ist in Memmingen angesiedelt). Und in dieser Zeit ist ihr der 1. FC Heidenheim ans Herz gewachsen. Bei Heimspielen ist Grgic gerne als Servicekraft im Businessclub im Einsatz. Und mehr noch: „Schon in der 2. Liga war ich als Zuschauerin öfter bei Spielen. Der Aufstieg war dann schon der Wahnsinn.“
Nun trat der FCH in der Nähe ihrer Heimatstadt an (Siegen liegt knapp 150 Kilometer entfernt von Mönchengladbach). Die perfekte Gelegenheit also, mit ihrem Kumpel Nico Laub in den Borussiapark zu gehen und die Partie live zu sehen. Laub, der ebenfalls aus Siegen stammt, ist nämlich großer Gladbach-Fan. „Ich habe zu ihm gesagt: Du gehst mit mir ins Stadion. Aber du musst akzeptieren, dass ich einen FCH-Schal trage. Er wollte mir seine Sachen andrehen. Ich habe ihm geantwortet: Nichts da“, erzählt Franzi Grgic. Und so schauten beide das Spiel auf der Haupttribüne. Er im Gladbacher Fandress, sie mit FCH-Schal. „Wobei ich zu Nico gesagt habe, dass ich eigentlich rüber in den FCH-Fanblock müsste“, fügt Grgic an.
Ob’s Laub problematisch fand? „Es hat mich innerlich verletzt“, scherzte der 24-Jährige mit einem breiten Grinsen und schob mit einem Augenzwinkern nach: „Sagen wir es mal so: Ich dulde es. Ich denke, dass unsere Freundschaft das auch noch aushält. Aber es kommt auch auf’s Spiel an.“ Dabei durfte auch er sich im Vorfeld einiges anhören. „Rein von der Einwohnerzahl könnten die Heidenheimer das Stadion in Mönchengladbach voll machen. Das muss man sich mal vorstellen. Aber sie liegen ja in der Tabelle vor Gladbach, oder Nico?“, fragte Franzi Grgic ihren Kumpel mit einem Augenzwinkern. Dies war zumindest vor dem Spiel der Fall.
Bei ihren Ergebnistipps lagen beide knapp daneben (Laub: 3:1, Grgic: 2:2), womöglich gibt es aber die Gelegenheit, es bei einem weiteren gemeinsamen Stadionerlebnis besser zu machen. „Wenn es sich ergibt, wollen wir nach Heidenheim“, sagt Laub. „Heidenheim in der Bundesliga, mit demselben Trainer seit 2007. Das ist schon eine coole Sache.“