1. FC Heidenheim: Boss Holger Sanwald adelt Marc Schnatterer in der Öffentlichkeit
Es war ein emotionaler offizieller Abschied für Marc Schnatterer in der Voith-Arena vor über 6.600 Zuschauern am Samstagnachmittag, 9. September. Wobei Petra Saretz, Vorstandsmitglied beim 1. FC Heidenheim, über „Mister Heidenheim (so Saretz) anmerkte: „Zum Glück müssen wir nicht Ade sagen, sondern sagen herzlich Grüß Gott.“ Schnatterer ist bekanntlich unter anderem Co-Trainer der U 19 des FCH.
Frank Schmidt wiederum hatte für die Fans im Stadion einige Zahlen parat: So absolvierte Schnatterer über 35.000 Minuten in Pflichtspielen für den FCH, erzielte dabei 121 Tore (128 Vorlagen), hatte während seiner 13 Jahren in Heidenheim keinen Platzverweis und kassierte über diese Jahre verteilt nur 42 gelbe Karten. „Ohne viele, die hier stehen, wären wir heute nicht hier“, fuhr Schmidt fort. „Aber besonders ist es bei dir der Fall.“ Und: „Wenn man sieht, wer heute alles gekommen ist, in welcher Anzahl. Dann ist das eine Riesen-Respektsbekundung dir gegenüber.“
Und der FCH-Trainer erinnerte sich an seine erste Begegnung mit Schnatterer: „Bevor du zu uns gekommen bist, haben wir selber gegeneinander gespielt. Du für Freiberg, ich beim HSB. Wir haben 2:1 gewonnen, unten beim Jahnplatz. Und ich habe das Siegtor geschossen im Übrigen“, hatte Schmidt einen Seitenhieb parat. Aber er fügte an: „Ich habe gesehen, wir verärgert er war, wie enttäuscht er war. Das ist mir im Kopf hängen geblieben. Als Holle (Holger Sanwald) dann kam und sagte, wir können den Marc Schnatterer verpflichten, da hat keiner von uns gezögert, weil ich gewusst habe, er hat die richtige Einstellung, die richtige Mentalität, er hat die Qualität mit uns diesen Weg nach oben zu gehen.“
Marc Schnatterer sei in jeder Liga Leistungsträger gewesen. Frank Schmidt stellte aber heraus: "Das eine ist Fußball, ist Sport. Das Wichtigste ist es, so funktioniert unser Verein – und das hast du geprägt, wie fast kein anderer über ein Jahrzehnt: Mensch zu sein. Du warst immer geradeaus und ehrlich. Dafür bist du der Prototyp. Dafür möchte ich mich bedanken und dir viel Erfolg mit deiner Trainerkarriere wünschen.“ Gegenüber Journalisten betonte Schmidt: „Für mich war es eine große Ehre und ein Fest mit Marc so lange zusammenzuarbeiten.“
Auch Holger Sanwald strich in einer Videobotschaft (der FCH-Vorstandsvorsitzende hatte seinen Urlaub bereits im Frühjahr gebucht und konnte nicht dabei sein) Schnatterer Bedeutung für den Verein heraus. „Schnatti, dir ein großes Dankeschön, für das was für den FCH geleistet hast. Es waren ganz entscheidende Jahre für unseren FCH, wir hatten wichtige Investitions-Entscheidungen zu treffen und mussten mutig sein. Das alles wäre nie gegangen, wenn du nicht als Garant für den sportlichen Erfolg, als Kapitän, als Torschütze, Vorbereiter, mit deiner ganzen Art, deiner Sympathie, deiner Ausstrahlung, nicht vorangegangen wärst.“
Schnatterer sei als Spieler „der Faktor schlechthin“ gewesen. Und Sanwald betonte in der Öffentlichkeit: „Du bist eine wahre Legende geworden. Die Nummer sieben werden wir nie mehr vergeben.“ Auch der FCH-Vorstandsvorsitzende wünschte Schnatterer: „Nach der großen Karriere als Spieler kommt hoffentlich eine ebenso erfolgreiche Zeit. Wer weiß, was du alles in unserem Verein in deiner zweiten Karriere bewegen wirst.“