Spielerstimmen

1. FC Heidenheim: Prägnante Analyse von Kevin Müller und Tim Kleindienst zum Spiel beim 1. FC Köln

Nach dem 1:1 beim 1. FC Köln schüttelte Heidenheim Torhüter bei einer Frage den Kopf. Und Tim Kleindienst wunderte sich über ein bestimmtes Muster. Was das mit Kinderfußball und Wachrüttlern zu tun hat:

Hinten gelegen – und dennoch nicht verloren. Und das auswärts. Der 1. FC Heidenheim bleibt im vierten Spiel in Folge ohne Niederlage (drei Siege, ein Unentschieden). Spielt der FCH nun einen Erwachsenen-Fußball? Von diesem Begriff ist Kevin Müller zumindest nicht angetan. „Der Ausdruck gefällt mir nicht. Als ob wir sonst Kinderfußball spielen würden“, so der Heidenheimer Torhüter. „Sagen wir mal so: Wir spielen ein bisschen abgeklärter. Und teilweise nicht mehr ganz so wild.“

Dabei sei das Gegentor durch Davie Selke (29. Minute) unglücklich gefallen. „Mit ein bisschen mehr Fortune holt Patte den Ball von der Linie“, sagte Müller im Hinblick auf den missglückten Rettungsversuch von Kapitän Patrick Mainka. „Wir lagen zur Halbzeit mit 0:1 hinten – obwohl wir selbst gar nicht so viel falsch gemacht haben“, so Müller weiter.

Es war ein geiler Droppkick, eine Alles-oder-nichts-Situation.

Kevin Müller, Türhüter des 1. FC Heidenheim, über das Tor von Adrian Beck

Nach den beiden Einwechslungen zur Halbzeit (Adrian Beck und Kevin Sessa für Marvin Pieringer und Norman Theuerkauf) und taktischen Umstellungen habe der FCH mehr Druck erzeugt und sich nach vorne auch mehr zugetraut. „Der Becks trifft den Ball natürlich super“, so Müller zum Ausgleichstreffer von Adrian Beck in der 55. Minute. „Es war ein geiler Dropkick, eine Alles-oder-nichts-Situation, in der er alles auf eine Karte setzt und mit einem Quäntchen Glück belohnt wird.“

Wichtiger Rückhalt für den 1. FC Heidenheim: Torhüter Kevin Müller, hier nach dem Spiel in Mainz Foto: Eibner/Rene Weiß

Auch Müller selbst habe in einer Szene etwas Glück gehabt, wie er anmerkte. Nach einem Schuss von Jan Thielmann rutschte dem Heidenheimer Torwart in der 80. Minute der Ball durch die Hände und ging an den Pfosten. „Das war ganz klar ein technischer Fehler von mir. Der Ball bekommt immer mehr Auftrieb, ich hätte umgreifen müssen“, so Müller, der allerdings zuvor mehrmals stark pariert hatte.

Er hat uns schon so oft den Arsch gerettet.

Tim Kleindienst, Stürmer des 1. FC Heidenheim, über Torhüter Kevin Müller

Sprüche wird sich Müller wegen des Fehlers aber nicht anhören müssen, sagte Tim Kleindienst. „Er hat uns schon so oft den Arsch gerettet. Ohne ihn hätten wir den ein oder anderen Punkt weniger“, erklärte der FCH-Stürmer und erklärte: „Die Bälle frieren so ein bisschen an der Oberfläche und werden glitschig.“

Braucht der 1. FC Heidenheim erst einen Wachrüttler?

Den Rückschlag bezeichnete Kleindienst als unnötig. „Es ist ein kleines Muster. Wir brauchen immer so einen Wachrüttler. Nach diesen Rückständen fangen wir an Fußball zu spielen, auf einmal trauen wir uns und kreieren Chancen. Ich würde mich freuen, wenn das nicht so wäre.“

Dabei wäre auch für den 28-Jährigen sicherlich ein Tor drin gewesen. In einer Szene in der 51. Minute wirkte er aber überrascht, als der Ball in Tornähe zu ihm kam. „Die Reaktionszeit war zu kurz und ich treffe ihn nicht gut und nicht kontrolliert mit der Ferse. Ich hätte den Ball wohl sogar annehmen können“, so Kleindienst, der sich dennoch freuen konnte: „Wir haben erneut bewiesen, dass wir auch mit Rückständen umgehen können.“

Nun geht es im ersten Spiel der Rückrunde mit einem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg weiter (Samstag, 20. Januar, 15.30 Uhr). Kleindienst blickte wie folgt voraus: „Ich hoffe, dass es zu Hause besser klappt und der Ball wieder drin ist.“

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