Das Bundesligaspiel zwischen Köln und Heidenheim warf seinen Schatten voraus: Frühzeitig hatten sich Andreas Streicher und seine beiden Kumpels Sascha und Kai Karten besorgt. Streicher kommt aus Giengen, seine Freunde aus Wiesbaden – gemeinsam reisten sie aber aus Mainz an. Alles klar?
Denn hier studieren die drei. Streicher an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz auf Lehramt/Gymnasium in den Fächern Englisch und Sozialkunde. Seine Kumpels sind inzwischen an anderen Unis, die Freundschaft hält aber weiterhin – auch über Vereinsgrenzen und -farben hinaus. Denn während der Giengener im Rheinland im FCH-Trikot „auflief“, trugen die beiden Wiesbadener Köln-Schals.
Warum ausgerechnet Köln? Kumpel Sascha hatte eine einfache und durchaus lustige Erklärung: „Meine Mutter sagt immer: Die Schaukel stand zu nah an der Hauswand“, erzählte der 25-Jährige vor dem FC-Stadion mit einem breiten Grinsen und schob scherzend nach: „Ich bin schon als Kind Kölnfan gewesen, meine Eltern sind Frankfurtfans, da ist ein bisschen etwas schiefgelaufen bei uns.“
Die Ausgangslage vor dem Spiel fasste er wie folgt zusammen: „Man muss nicht mehr viel erwarten, dann kann man auch nicht enttäuscht werden. Es kann eigentlich nur besser werden.“ Und Kumpel Kai ergänzte: „Als wir die Karten vor zwei Monaten gekauft haben, war die Hoffnung größer.“
Natürlich bleiben auch unter Freunden Neckereien nicht aus, bestätigte Andreas Streicher. „Der FCH ist halt anders. Und für mich ist es eh cool, da es mein Heimatverein ist“, so der 26-Jährige, der einst für die TSG Giengen selbst Fußball gespielt hat und sich an eine Autogrammstunde von Frank Schmidt an der Robert-Bosch-Realschule erinnert.
Seine Kumpels hatten sogleich verbale Nackenschläge, die sie mit Heidenheim in Verbindung brachten, parat. Von „Dorfverein“ (Kai) bis „Neben Marc Schnatterer und Frank Schmidt würde mir, rein vom Hörensagen, eine Kuhweide am Stadion einfallen“ (Sascha).
Alle drei nahmen die Sprüche selbstverständlich mit Humor. Was wäre Fußball ohne sie? Wobei nach dem Spiel sicherlich reichlich diskutiert werden durfte. Bei der gemeinsamen Rückreise nach Mainz.
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