1. FC Heidenheim: Wen Trainer Frank Schmidt besonders lobt und mit wem er mitfühlt
Sie sind sehr gut miteinander befreundet und kennen sich schon sehr lange. Und gemeinsam sind sie in die Bundesliga aufgestiegen. Frank Schmidt mit dem 1. FC Heidenheim, Torsten Lieberknecht mit dem SV Darmstadt. Kein Wunder also, dass Schmidt nach dem spektakulären 3:2-Heimsieg seiner Mannschaft erklärte: „In erster Linie denkst du an deinen Verein, an deine Mannschaft. Das ist doch klar. Aber man ertappt sich dann schon ganz kurz dabei, vor allem, als ich die Enttäuschung nach dem Spiel bei Torsten gesehen habe, dass man sagt: Ihm hätte ich auch die Punkte gewünscht.“ Dies gehe aber nun einmal nicht, so der Heidenheimer Trainer, der anfügte, dass beide sich darüber freuen würden, wenn der FCH und Darmstadt den Klassenerhalt feiern könnten. Der noch sichtlich enttäuschte Lieberknecht fügte nur an: „Dem ist nichts hinzuzufügen.“
Schmidt selbst sprach von „viel Spektakel“, den die Zuschauer am Samstagnachmittag, 9. Dezember, in der Voith-Arena erleben durften. Dies sei aus FCH-Sicht ein Stück weit unnötig gewesen, da die Heidenheimer durch ein Tor von Jan Schöppner zur Halbzeitpause geführt hatten (42. Minute). „Das hat uns eigentlich gefühlt Sicherheit gegeben, aber dann irgendwie auch nicht“, so der Heidenheimer Coach.
In den ersten 15, 20 Minuten nach dem Seitenwechsel sei seine Mannschaft allerdings zu passiv gewesen, bemängelte der FCH-Trainer. „Damit können wir überhaupt nicht einverstanden sein.“ Und Schmidt nannte einen Grund für die aufkommende Stärke der Gäste: „Wir hatten Probleme mit dem Seitenwechsel der Darmstädter.“ Tim Skarke, in Nattheim aufgewachsen und später beim FCH zum Fußballprofi geworden, wechselte von der rechten auf die linke Seite und erzielte in der 52. Minute das 1:1 für Darmstadt.
Skarke bereitete auch den Darmstädter Führungstreffer in der 60. Minute vor (Eigentor von Lennard Maloney). Und wie regierte der FCH? „Für uns war es mit ein paar Minuten Verzögerung eine Art Weckruf“, sagt Schmidt. Seine Mannschaft habe im weiteren Verlauf eine bessere Körperhaltung gezeigt. Und der FCH belohnte sich durch zwei Kopfballtore von Patrick Mainka jeweils nach einer Ecke (69./71.).
Lieberknecht verwies darauf, dass alle drei FCH-Tore nach einem ruhenden Ball fielen (ein Freistoß, zwei Eckbälle). „Es waren eben die Standards, die uns heute auf die Verliererstraße gebracht haben“, so der Darmstädter Coach. Sein Kumpel und Trainerkollege Schmidt fügte aber an: „Es gehört viel Leidenschaft dazu, die Standards rauszuholen. Die bekommt man nicht geschenkt, die muss man sich erarbeiten und erspielen.“
Und Schmidt verteilte Sonderlobe: „Es ist das eine, die Standards zu bekommen. Du brauchst aber jemanden, der die Bälle da hinschießt, wo man sie haben möchte. Und das auch noch mit einer unglaublichen Präzession und Wucht“, sagte der FCH-Trainer Richtung Niklas Beste, der alle drei Heidenheimer Tore direkt vorbereitet hat. Und Doppeltorschütze Mainka wurde auch hervorgehoben: „Patte war vorbildlich als Kapitän, hat zwei Tore gemacht und ist da rein, wo es wehtut“, so Schmidt, der gestand: „Es war ein Wechselbad der Gefühle.“