Kaderplanung

1. FC Heidenheim: Wie wird sich das Gesicht der Mannschaft verändern?

Im Rahmen des Testspiels beim SV Mergelstetten sprachen Frank Schmidt, Trainer des Bundesligisten 1. FC Heidenheim, und Vorstandsvorsitzender Holger Sanwald auch über die Transferpolitik. Worauf es den Heidenheimern ankommt und was sich noch tun könnte:

1. FC Heidenheim: Wie wird sich das Gesicht der Mannschaft verändern?

So nah kommt man Fußballidolen wohl kaum: Das Testspiel des Bundesliga-Aufsteigers beim SV Mergelstetten (Kreisliga A, acht Klassen tiefer) war ein Fest für Fans. Ein Autogramm von Tim Kleindienst auf Trikots und Turnschuhen hier, ein Selfie mit Kevin Müller dort. 1750 zahlende Zuschauerinnen und Zuschauer wurden seitens des SVM gezählt. Dazu kamen knapp 250 Vereinsmitglieder, die im Rahmen des Freundschaftsspiels mit anpackten. „Dieser Einsatz des gesamten Teams hat mir persönlich am besten gefallen“, sagt Bernd Ortlieb. „Da sieht man, was man als kleiner Verein auf die Beine stellen kann. Unsere Fußballabteilung hat 500 Mitglieder, 300 davon haben aktiv geholfen. Das ist sensationell gut“, freute sich der Abteilungsleiter nach dem Spiel.

Bernd Ortlieb ist Leiter der Fußballabteilung des SV Mergelstetten. Foto: Markus Brandhuber

Tore satt: 14 Treffer des FCH sahen die Fußballfans – und einige ausgelassene Großchancen. „Wir haben viele Tore gemacht, hätten aber viel mehr machen müssen“, sagte Frank Schmidt wie schon nach dem 12:0-Testspielsieg gegen die Eisack-Rienz-Auswahl einige Tage zuvor. Dem Heidenheimer Coach war aber wichtig, dass in dieser Phase der Saisonvorbereitung „die Jungs ein bisschen Freude haben und dass wir den Menschen auch eine Freude machen können“.

Die Ausrichtung: Wie üblich sind Tests gegen Amateurvereine nicht aussagekräftig. Daher trat der FCH auch mit nur wenigen taktischen Vorgaben auf. „Die Grundordnung muss stimmen. Wir wissen ja, dass der Gegner hinten drinsteht und versucht, einen Konter zu setzen. Da sind wir abgesichert“, erklärte Schmidt und betonte: „Da geht’s um Spaß und nicht so sehr um Taktik. Deswegen konnten die Spieler auch ein bisschen sich selber coachen.“

Der aktuelle Stand der Vorbereitung: „Die Spieler sind fit, das haben wir an den Daten gesehen und das sehen wir an den Trainingseinheiten“, sagt der FCH-Trainer. Eine gewisse Müdigkeit nach dem ersten Trainingslager sei aber auch da, was normal sei. In dieser Woche bestreitet der FCH noch zwei Testspiele (Mittwoch, 19. Juli, in Crailsheim, 18.30 Uhr) und am Samstag beim Drittligisten Ingolstadt (Samstag, 22. Juli, 15 Uhr). Danach gehe es im zweiten Trainingslager (ab 25. Juli in Mils/Tirol) „eigentlich richtig los“, wie Schmidt es umschreibt.

Frank Schmidt während des Freundschaftsspiels des 1. FC Heidenheim beim SV Mergelstetten.
Foto: Eibner/Sascha Walther

Der Kader: Vielleicht stehe die Mannschaft noch nicht ganz, sagte FCH-Vorstandsvorsitzender Holger Sanwald nach dem Testspiel in Mergelstetten. Ähnlich sieht es Frank Schmidt. „Es kann natürlich noch Spieler geben, die gehen wollen oder gehen werden. Und es kann sein, dass wir das ein oder andere machen und es sich noch etwas tut“, so der 49-Jährige.

„Dass die Kaderplanung Mitte Juli noch nicht fertig ist, das ist klar“, sagte Sanwald. „Es ist ein Prozess, wir sind aber schon sehr weit.“ Nun komme es auch darauf an, wie die Vorbereitung laufe und wo die Verantwortlichen noch Handlungsbedarf sehen. Die Transferperiode endet erst am 1. September.

Das Ziel sei es, die bestmögliche Mannschaft „im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten“ in die erste Bundesligasaison zu schicken. „Wir dürfen dabei nicht unseren Weg verlassen und dürfen nur das tun, was wirtschaftlich auch sinnhaft ist“, betont Sanwald, der nicht ausschloss, „vielleicht ein oder zwei Spieler“ zu verkaufen und die Transfererlöse zu reinvestieren. „Das wird sich noch zeigen“, so der FCH-Vorstandsvorsitzende.