Durchschnaufen und Kräfte sammeln: Neben einigen freien Tagen arbeiten die Profis des 1. FC Heidenheim intensiv auf dem Trainingsplatz. Aus gutem Grund: In den kommenden Tagen warten auf den FCH mit dem Auswärtsspiel beim amtierenden Meister aus Leverkusen und dem lange herbeigesehnten Conference-League-Heimspiel gegen den FC Chelsea zwei echte Kracherspiele.
Bei den Einheiten auf dem regnerischen Schlossberg fehlte allerdings einer: Paul Wanner trug währenddessen das Trikot der deutschen U21-Nationalmannschaft. In der Länderspielpause standen neben dem 18-Jährigen einige Spieler im Fokus, die vor Kurzem noch für die Heidenheimer Erfolge sorgten.
Verletzung aus dem Einsatz gegen Dänemark
Der Ausflug zur deutschen U21 endete für Paul Wanner bereits vor dem Testspiel in Frankreich, das mit 2:2 endete. „Es hat keinen Sinn gemacht, da gehen wir kein Risiko ein“, sagte Nationaltrainer Antonio Di Salvo über den Offensivspieler, der sich am Dienstag bereits auf dem Rückweg nach Heidenheim befand.
Zuvor war der Mittelfeldspieler beim 3:0-Erfolg gegen Dänemark von Beginn an im Einsatz gewesen. In einem Zweikampf hatte er einen Schlag in den Rücken bekommen und wurde infolgedessen zur Halbzeit ausgewechselt.
Lockt Gegner Bayer Leverkusen? Spekulationen um Paul Wanners Zukunft
Spektakuläre Aktionen wie sein Traumtor im vorherigen Spiel gegen Polen gelangen ihm in den 45 Minuten nicht. Deutlich größer war der Wirbel im Vorfeld, als Wanner dem Ruf von Julian Nagelsmann nicht folgte und stattdessen für die Nachwuchsauswahl des DFB spielte. Der Hintergrund: Der Deutsch-Österreicher will sich aktuell (noch) nicht final entscheiden, für welchen Verband er als A-Nationalspieler aufläuft. Auch über seine Zukunft nach dem Jahr in Heidenheim wird spekuliert. Es mehren sich die Gerüchte, für welches Team Wanner in der kommenden Saison spielen wird. Einige Topklubs sollen dem Vernehmen nach Interesse an einer Verpflichtung haben – darunter auch der kommende Gegner aus Leverkusen. Sein Trainer Frank Schmidt glaubt, dass sein aktueller Schützling diesen Sprung schaffen kann. „Ich traue es Paul zu, dass er perspektivisch bei Bayern, in Leverkusen oder in jeder anderen Topmannschaft spielen kann“, sagte er im „Bild“-Interview.
Ich traue es Paul zu, dass er perspektivisch bei Bayern, in Leverkusen oder in jeder anderen Topmannschaft spielen kann.
FCH-Trainer Frank Schmidt
Deutlich intensiver wird sich Schmidt aber mit einer anderen Frage beschäftigen: Wird Paul Wanner an diesem Samstag, 23. November, in der Bundesliga spielen können? Die kommenden Trainingseinheiten werden Aufschluss darüber bringen. Ein Mutmacher dabei: Bereits aus der vergangenen Länderspielphase kehrte Wanner angeschlagen zum FCH zurück, stand aber in Mönchengladbach wieder in der Startelf.
Ein ähnliches Schicksal ereilte Eren Dinkci, der nach seiner Leihsaison in Heidenheim nun beim SC Freiburg gegen den Ball tritt. Der 22-Jährige wurde zum zweiten Mal für die türkische Nationalmannschaft nominiert, wartet aber noch auf sein erstes Länderspiel. Wie im Oktober durfte sich Dinkci nur im Training zeigen und verließ bereits vor dem zweiten Nations-League-Spiel gegen Montenegro die türkische Auswahl. Er kehrte mit einer Knieverletzung ins Breisgau zurück.
Erfolge und Herausforderungen für ehemalige FCH-Spieler
Nicht nur im Einsatz, sondern auch erfolgreich war Dinkcis Offensivkollege des Vorjahres: Tim Kleindienst durchbrach den Bann. In seinem dritten Länderspiel gegen Bosnien-Herzegowina feierte der Angreifer seine Torpremiere und traf doppelt. „Es freut mich, dass es heute geklappt hat. Es ist ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist“, sagte der Profi von Borussia Mönchengladbach, der auch gegen Ungarn am Dienstagabend 15 Minuten lang spielte, gegenüber „RTL“. Die Vorlage zu seinem ersten Treffer lieferte Robert Andrich – ebenfalls ein Ex-FCHler, der mittlerweile unangefochtener Stammspieler der DFB-Elf ist. Der 30-Jährige stand in beiden Partien in der Startelf und bestritt gegen die Magyaren bereits sein 16. Länderspiel.
Der Leidtragende von Tim Kleindiensts Treffsicherheit war Dzenis Burnic: Der Bosnier war Teil der löchrigen Defensive, die gegen die DFB-Elf sieben Tore hinnehmen musste. Besser lief der achte Einsatz des Mittelfeldspielers, der 2023 vom FCH zum Karlsruher SC wechselte. Gegen die Niederlande erkämpften sich Burnic und Co. ein 1:1.