Mit einem egalisierten Rekord hat Bundesliga-Primus Bayer Leverkusen den FC Bayern noch stärker unter Druck gesetzt. Der immer noch ungeschlagene Titelaspirant von Trainer Xabi Alonso gewann beim 1. FC Heidenheim knapp mit 2:1 (1:0) und baute damit den Vorsprung auf den deutschen Fußball-Rekordmeister zumindest vorübergehend auf acht Punkte aus.
Die effizienten Leverkusener blieben wettbewerbsübergreifend zum 32. Mal nacheinander ohne Niederlage und stellten die Bestmarke des FC Bayern ein. Die Münchner hatten eine solche Serie zwischen Dezember 2019 und September 2020 geschafft. Mit einem weiteren Spiel ohne Niederlage kann Leverkusen nun am nächsten Wochenende gegen den FSV Mainz 05 die Bestmarke allein für sich beanspruchen.
Eine Woche nach dem starken Zeichen mit dem 3:0 im Topspiel gegen die Bayern leitete das Tor von Jeremie Frimpong (45.+2) mit der einzigen wirklich gefährlichen Torchance der ersten Hälfte den Erfolg in Heidenheim ein. Amine Adli erhöhte (81.). Der Anschlusstreffer von Tim Kleindienst sorgte bis zum Schluss für Spannung (87.).
Der Aufsteiger von Trainer Frank Schmidt, zuvor selbst acht Partien ungeschlagen, kassierte die erste Niederlage in der Bundesliga seit Anfang Dezember.
Bayer-Coach Alonso hatte vor der womöglich schwierigsten Auswärtsaufgabe der Saison gewarnt. Und der Erstliga-Neuling erwies sich vor 15.000 Zuschauern - darunter Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann - tatsächlich einmal mehr als unbequemer Gegner. Zwar hatte Leverkusen deutlich mehr vom Spiel und das Geschehen spielte sich überwiegend in der Hälfte der Gastgeber ab. Gefährliche Torchancen blieben aber beinahe in der gesamten Halbzeit aus.
Die Heidenheimer verteidigten geschickt und leidenschaftlich. Als eigentlich alles schon danach aussah, als würden die beiden Teams torlos in die Kabine gehen, schlug der Tabellenerste mit der letzten Aktion vor der Pause doch noch zu. Frimpong verwandelte abgefälscht nach einem Querpass von links von Adli. Florian Wirtz hatte die Aktion, die für die Führung sorgte, zuvor mit eingeleitet.
Heidenheimer konzentrierte sich auf die Abwehrarbeit und blieb bei seinen Entlastungsangriffen zu unpräzise. Tim Kleindienst kam aus der Drehung zum Abschluss, der Ball flog aber deutlich drüber (36.).
Die zweite Hälfte begann mit einem gellenden Pfeifkonzert, mit dem die Fans auf den Rängen ihren Protest gegen den geplanten Investoren-Einstieg bei der Deutschen Fußball Liga ausdrückten. Auf dem Rasen bemühte sich insbesondere der agile Frimpong, das zweite Tor zu erzielen. Erst ging sein Abschluss allerdings drüber (51.), der nächste Versuch zehn Minuten später rauschte knapp links vorbei.
Angesichts des knappen Ergebnisses blieb ein Remis für den mutiger werdenden Gastgeber möglich. Hincapie musste vor Kleindienst retten (66.), Verteidiger Benedikt Gimber prüfte kurz darauf Leverkusens Torwart Lukas Hradecky. Auf der Gegenseite hämmerte Wirtz den Ball an die Latte (77.) und bereitete dann mit einem feinen Pass auf Adli in den Strafraum das zwischenzeitliche 2:0 vor. Heidenheim gab sich nicht auf - Kleindiensts Tor per Kopf war am Ende für eine Überraschung aber zu wenig.
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