Internationaler Flair herrscht nicht nur bei den Spielen des 1. FC Heidenheim in der Conference League. So zum Beispiel, wenn die Heidenheimer am Donnerstag, 7. November, im schottischen Edinburgh bei Heart of Midlothian antreten (21 Uhr). Auch die Pressekonferenzen vor und nach den Begegnungen werden zweisprachig geführt. International erregt der Werdegang des FCH weiterhin großes Aufsehen, und so wurde Frank Schmidt am Mittwoch, einen Tag vor dem Spiel, darum gebeten, eben zu erklären, was den Heidenheimer Weg ausmacht. Und zwar auf Englisch. Der FCH-Trainer zeigte sich gewohnt schlagfertig und konterte: „Better in German. Because, I’ve got an good translator“ (Besser auf Deutsch, weil ich einen guten Übersetzer habe).
Der 50-Jährige skizzierte wie gewünscht den Heidenheimer Stil und schloss, wieder auf Englisch: „This was not possible in english“ (Das war auf Englisch nicht möglich), was mit Gelächter quittiert wurde. Schmidt ging auch darauf ein, dass er als Spieler zum damaligen Sechstligisten HSB gekommen war und erklärte, auf English: „It’s exciting to me, I started with Alex (Raaf). It’s unbelievable“ (Es ist aufregend, ich habe mit Alex (Raaf) angefangen. Es ist unglaublich). Damals habe nach jedem Training eine Kieste Bier („after the training!“, was Schmidt wichtig war) in der Kabine gestanden.
Natürlich ging Schmidt aber auch auf den kommenden FCH-Gegner ein, bei dem sich nach dem Trainerwechsel Mitte Oktober zu Neil Critchley einiges verändert habe, wie der FCH-Coach anmerkte. Heart of Midlothian würde mit viel Power ihre Gegner früh attackieren und zielstrebig nach vorne spielen. „So, wie man es sich bei einem schottischen Team vorstellt.“ Schmidt hob namentlich Stürmer Kenneth Vargas hervor.
Dem Heidenheimer Trainer imponiert zudem, wie die Zuschauer in Schottland ihre Mannschaft unterstützten und sogar herausgeholte Einwürfe feierten. „Sie werden wie Tore in Deutschland gefeiert“, so Schmidt. Er erwartet für das Spiel, dass die Gastgeber „von der ersten Minute an Alarm“ machen werden. „Wir werden keine Zeit haben, ins Spiel reinzukommen. Ich liebe das aber. Auch als Trainer. Den Fußball, die Atmosphäre, die Menschen.“
Auch Adrian Beck, für den es die erste Pressekonferenz überhaupt war, freut sich besonders auf die Atmosphäre im Tynecastle Park. Der 27-Jährige schilderte seine Eindrücke und erntete von seinem Trainer Lob – auf Englisch: „If he play‘s tomorrow how he speak’s, everything is okay“ (Wenn er morgen so spielt, wie er spricht, ist alles okay).