Wie bitter war das denn? Da macht der FCH gegen Bayer Leverkusen ein wirklich gutes Spiel, hat allein in der ersten Halbzeit vier klare Chancen zur Führung, holt am Ende aber nicht mal einen Punkt. Dennoch sollte die Leistung Hoffnung machen, die Chance auf ein glückliches Ende im Abstiegskampf ist weiter vorhanden.
Denkt man an das erste Treffen mit Leverkusen in der Bundesliga-Premierensaison zurück, dann war der FCH am Samstag nicht wiederzuerkennen. Damals lief die Mannschaft von Frank Schmidt bei der 1:4-Niederlage so gut wie nur hinterher, dieses Mal schaffte sie es von Beginn an, dem Bayer-Starensemble auf den Füßen zu stehen und das gefürchtete Passspiel zu unterbinden.
Der Plan des 1. FC Heidenheim gegen Bayer Leverkusen geht lange auf
Der FCH fand auch die richtige Mischung zwischen früh attackieren, kompakt stehen, aber auch mal das Tempo herausnehmen. Die Schmidt-Elf schaffte es, mit längeren Phasen von eigenem Ballbesitz zu verhindern, dass das Leverkusener Kombinationsspiel auf Touren kam.
Heidenheims Fünferkette funktioniert immer besser, Niklas Dorsch als Taktgeber im Mittelfeld hat großen Anteil am Aufschwung. Ganz vorne machte sich allerdings das Fehlen von Budu Zivzivadze bemerkbar, er hätte vielleicht an so einem Tag der ersehnte Knipser sein können. Marvin Pieringer machte kein schlechtes Spiel, hatte allein aber einen schweren Stand im Sturmzentrum.
Bayer Leverkusen genügt eine große Chance zum Sieg
Dennoch gab es beste Chancen, die jedoch alle vergeben wurden. Es war allerdings auch viel Pech dabei, als Benedikt Gimber nach einer Ecke den Ball aus spitzem Winkel an die Unterkante der Latte nagelte, das Leder von dort an den Innenpfosten und dann leider wieder ins Spielfeld sprang.
In der zweiten Hälfte war ein bisschen die Luft raus aus der Partie, der FCH war den Leverkusenern aber zumindest weiterhin ebenbürtig. Doch wie es so ist, wenn man die eigenen Chancen nicht nutzt, dann reicht einer Mannschaft, wie sie der amtierende Meister ist, eben eine gute Aktion. Und die hatte Emiliano Buenida in der Nachspielzeit – bei seinem Schuss prallte die Kugel natürlich vom Innenpfosten ins Tor.

Schade, denn auch der eine Punkt hätte dem FCH gutgetan. Es besteht aber kein Anlass zum Ärgern. Der direkte Konkurrent aus Bochum, dem gegen den VfB Stuttgart eigentlich die besseren Chancen eingeräumt worden waren, kassierte eine herbe 0:4-Niederlage. Auch der FC St. Pauli bleibt in Reichweite.
Niederlage „schnell abhaken“: Frank Schmidt richtet den Blick nach vorn
Am Ende geht es um Punkte oder wie es Leverkusens Trainer in der Pressekonferenz sagte, nicht um das „Wie“, sondern um das „Was“. Das war indirekt auch ein Eingeständnis, dass die Leistung am Samstag zu einem anderen Ergebnis hätte führen können. Dennoch machte Frank Schmidt seiner Mannschaft ein Kompliment: „So wollten wir spielen und das Spiel von Anfang an gestalten.“

Manchmal könne Fußball eben grausam sein, konstatierte der FCH-Coach und blickte optimistisch nach vorn: „Wir können heute nicht feiern, aber wir können so weitermachen, um am Ende der Saison zu feiern. Ich glaube an uns und an meine Mannschaft. Wir müssen jetzt weitermachen, weil dann werden wir auch Punkte holen, die wir brauchen, um die Klasse zu halten.“
Ich glaube an uns und an meine Mannschaft.
FCH-Trainer Frank Schmidt
Voraussetzung dafür ist aber, jetzt keine negativen Gedanken zuzulassen. „Das müssen wir ganz schnell abhaken, das dürfen wir nicht in uns reinlassen“, sagte Schmidt und beschrieb den Plan für die nächsten Aufgaben: „Wir werden die Chancen noch einmal zeigen, das ist wichtig für das Gefühl und fürs Selbstvertrauen und dann werden wir uns ganz gezielt vorbereiten. Wir müssen aber auch aufpassen. Wir hatten schon sehr viele Spiele und wir brauchen die Power für die letzten sechs oder besser acht Spiele.“