Darum lohnt es sich, das Buch von und über FCH-Trainer Frank Schmidt zu lesen
Gibt es einen besseren Zeitpunkt, ein Buch über sich, den Verein, in dem man angestellt ist und die eigene große Leidenschaft, den Fußball, auf den Markt zu bringen? Im Fall von „Unkaputtbar“ ist die Frage mit einem klaren „Nein“ zu beantworten. Wenige Wochen nach dem Aufstieg in die Bundesliga, der Krönung der harten Arbeit, ist das Buch erhältlich – mit dem FCH-Coach Frank Schmidt nicht nur auf dem Titel, sondern auch als Autor.
Ein Schnellschuss, der erst abgefeuert wurde, als die Mannschaft Richtung erste Liga strebte, ist das 216 Seiten umfassende Werk aber keineswegs: „Ich wurde bei einer Veranstaltung im Business-Club im Herbst des vergangenen Jahres von einem Vertreter des Murmann-Verlages angesprochen. Im November fiel dann der Entschluss für das Buch“, so Frank Schmidt in der Rückschau.
Frank Schmidt nimmt die Lesenden mit auf eine Reise
Der Trainer des 1. FC Heidenheim nimmt die Leserinnen und Leser mit auf eine Zeitreise, die eigentlich mit seiner Geburt beginnt und am 29. Mai 2023 endet – dem Tag der Aufstiegs- und Meisterfeier in der Arena auf dem Schlossberg.
Autor und Verlag haben die Zeitspanne zweigeteilt: in einen Life-Ticker, in dem es um das Leben von Frank Schmidt geht, und einen Live-Ticker, in dem Schmidt die Spiele der Rückrunde und das Drumherum bespricht und bewertet.
Dabei sind beide Teile ziemlich interessant – auch für Lesende, die den „Menschen“ Frank Schmidt, den verheirateten Familienvater, der im Bachtal wohnt, ein wenig kennen. Über seine Zeit als Fußballprofi in Wien etwa, die im Buch sehr anschaulich beschrieben wird, war bislang jedenfalls nicht zu viel bekannt.
Schmidt und dessen Frau Nadine geben im Buch Einblicke ins Privatleben – in gut dosierter Form und ohne Effekthascherei. Das gelingt auch, als Schmidt über einen Vorfall schreibt, der ihn in Lebensgefahr brachte. Dass er vor einigen Jahren im Krankenhaus war, ist bekannt. Die Umstände, die einiger Dramatik nicht entbehren, überraschen.
Schmidt erzählt schnörkellos und spannend
Im Live-Ticker, der zum Aufstiegskrimi wird, schreibt Schmidt schnörkellos und spannend, was ihn bewegt, wie er Spiele und deren Wahrnehmung im Umfeld und den Medien einordnet. Es ist eine Zeit, in der der Stress Woche für Woche zunimmt. Das wird authentisch und offen rübergebracht. Der Coach gewährt auch Einblicke ins Innenleben der Kabine. Aber auch hier setzt er Grenzen. Nicht alles, was die Mannschaft und den Verein betrifft, geht die Öffentlichkeit etwas an.
Der ein oder andere wird sich fragen, wann Schmidt neben Training, Vor- und Nachbereitung, Reisen und Spielen die Zeit gefunden hat, sich um den Inhalt zu kümmern? „Der Life-Ticker ist in der langen WM-Winterpause entstanden“, sagt der 49-Jährige. Für die Rückschauen ab dem Januar hat Schmidt die freien Tage genutzt.
Das Ende des Buches war offen. „Es wäre natürlich auch erschienen, wenn wir nicht aufgestiegen wären“, sagt der Profi-Trainer. Früh festgestanden sei jedoch der Name des Buches. „Das Wort unkaputtbar war eigentlich nicht in meinem Wortschatz. Das hat ein anderer Trainer beigesteuert“, so Schmidt. Wer? Ist im Buch nachzulesen.
Das Wort subsumiere, so viel sei gesagt, das Spiel, die Leidenschaft, die Einstellung, die Strategie, das Selbstverständnis und den Weg des Vereins zusammen. „Und dass uns nichts aus der Bahn wirft, kein Gegner, keine Umstände, kein gar nix“, steht im Prolog geschrieben.
Dass Schmidt nun mit dem Schreiben eine neue Leidenschaft entdeckt hat und zum Serien-Autor wird, ist eher unwahrscheinlich: „Das war vielleicht bei all dem Stress auch eine gute Ablenkung. Aber nochmal? Eher nicht“, sagt der FCH-Trainer.
Der Trainer musste sich nichts von der Seele schreiben
Er habe sich mit dem Buch auch nichts von der Seele schreiben müssen. „Ich bin mit mir im Reinen“, sagt er. Auch das eine Erkenntnis, die für Lesende erkennbar ist.
„Unkaputtbar“ ist im Murmann-Verlag erschienen und unter anderem im Pressehaus Heidenheim erhältlich sowie online hier im Ländleshop.