Häufig hat FCH-Trainer Frank Schmidt nach intensiven Partien die Anzahl der gelaufenen Kilometer seines Teams hervorgehoben. Beim 1:1 gegen VfL Bochum stach aber eine andere Statistik hervor: die der Foulspiele. Und da hatte der Aufsteiger die Nase ganz klar vorne. 22 Mal ertönte die Pfeife von Schiedsrichter Patrick Ittrich, nachdem ein Heidenheimer regelwidrig in einen Zweikampf gegangen war, die Bochumer foulten nur zwölf Mal. Waren die FCHler im Ruhrstadion also die Rüpel von der Brenz? Keinesfalls. Die Gäste reagierten nur auf die fußballerische Tonart der Partie gegen den Abstiegskandidaten. „Wenn wir gewonnen hätten, hätte ich von einem Arbeitssieg gesprochen“, sagte Frank Schmidt. So blieb es ein erarbeitetes Unentschieden, in dem der FCH ein anderes Gesicht zeigte als in den Vorwochen.
Spielverlauf erfüllt Erwartungen von FCH-Trainer Frank Schmidt
Nach dem phasenweise schnörkellosen Offensivfußball, mit dem gegen den VfB Stuttgart und den FC Bayern jeweils drei Tore gelangen, rieben sich die Heidenheimer beim VfL von Beginn an in Zweikämpfen auf. Spielfluss gab es nur wenig. „Es war das erwartete Spiel aus unserer Sicht. In der ersten Halbzeit haben wir mit einem hohen Anfangsdruck von Bochum gerechnet – und der kam“, sagte Schmidt.
In der ersten Halbzeit haben wir mit einem hohen Anfangsdruck von Bochum gerechnet – und der kam.
FCH-Trainer Frank Schmidt
So wechselte der FCH in Bochum nicht nur die Trikotfarbe von Rot auf Weiß, auch der Fußball wandelte sich von einer gewissen Leichtigkeit zur Schwerstarbeit. „Wir waren hauptsächlich heute in der Defensive gefordert“, sagte Frank Schmidt, „Insgesamt haben wir diese Zweikämpfe angenommen.“ Mit nur einer gelben Karte, die Tim Kleindienst sah, agierte die Schmidt-Elf clever in den Zweikämpfen und verteidigte die viele Standardsituation – den Ausgleichstreffer des VfL ausgenommen – konsequent.
FCH hält den Vorsprung auf den VfL Bochum bei sieben Punkten
Obwohl der FCH in einigen Situationen von der Abschlussschwäche der Bochumer profitierte, überzeugte die Heidenheimer Mannschaft vor allem mit ihrer Wandlungsfähigkeit im Spiel. So präsentierten sich die Gäste nicht als grätschende Rüpel, sondern als ein Chamäleon, das sein Spiel an die Gegebenheiten anpasst.
Als Belohnung für das vierte Spiel ohne Niederlage in Serie gab es für den FCH einen weiteren Punkt, wodurch das Ziel Klassenverbleib wieder ein Stückchen näher rückt. „Ich bin zufrieden, weil wir es geschafft haben, eine Mannschaft, die hinter uns sitzt, auf Distanz zu halten“, sagte Schmidt, der mit seinem Team weiter sieben Punkte vor dem VfL Bochum (15.) liegt. Der FSV Mainz 05 (26 Punkte), der den Relegationsplatz 16 belegt, rückte nach einem 4:1-Erfolg gegen die TSG Hoffenheim zwar bis auf acht Punkte an den FCH (34) heran, insgesamt können Schmidt und Co. aber zufrieden mit dem Spieltag sein. Bis auf die Mainzer siegte keine weitere Mannschaft, die hinter den Heidenheimern platziert ist. So blickte auch Niklas Beste positiv auf die verbleibenden Partien. „Jetzt sind es noch fünf Spiele und jedes Spiel ist eine Art Matchball“, sagte der Außenstürmer des FCH.
Beim Heimspiel des FCH gastiert RB Leipzig
Welche Farbe das Chamäleon von der Brenz am kommenden Samstag, 20. April, im Heimspiel gegen RB Leipzig annehmen wird, bleibt abzuwarten. Vielleicht hilft eine Mischung zum Erfolg: mit einem offensiven Farbton aus den torreichen Partien gegen die Topclubs und eine Nuance aus dem Kampfspiel in Bochum.
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