Duell der Sprinter beim Spiel des 1. FC Heidenheim gegen den FC Bayern München
Nach dem legendären DFB-Pokalduell von 2019, das die Bayern nur mit großer Mühe 5:4 gewannen, kommt es nun also zum ersten Punktspiel zwischen München und dem 1. FC Heidenheim. Über die Favoritenrolle muss dabei nicht geredet werden, dem mit fast 70 nationalen und 20 internationalen Titel prämierten FCB hat der FCH nur eines voraus: Die Bayern waren nie Zweitligameister.
Der aktuelle Marktwert des Münchner Kaders wird auf 950 Millionen Euro geschätzt, der Heidenheimer auf knappe 40 Millionen. Zu den teuersten Spielern beim deutschen Rekordmeister zählt Alphonso Davies (70 Millionen), als linker Außenverteidiger müsste er sich am Samstag - so beide von ihren Trainern aufgestellt werden - mit Heidenheims rechten Offensivmann Eren Dinkci (drei Millionen) auseinandersetzen.
Der Spitzenwert: 35,97 Stundenkilometer
Und das verspricht Highspeed in der Allianzarena: Davies und Dinkci sind zusammen mit dem Stuttgarter Silas Mvumpa die drei bisher schnellsten Spieler in der laufenden Bundesligasaison. Für alle wurde eine Höchstgeschwindigkeit von 35,97 Stundenkilometern gemessen.
Zum Vergleich: Usain Bolt lief bei seinem seit 2009 gültigen Weltrekord 9,58 Sekunden über 100 Meter, das entspricht einem Schnitt von 37,58 und der Jamaikaner erreichte dabei eine Höchstgeschwindigkeit von 44,72 km/h. Die Fußballer sind also ziemlich nahe dran, aber natürlich sprinten sie auch keine 100 Meter am Stück.
Der FCH hat die zweitmeisten Sprints
Dafür absolvieren sie in einem Spiel meist zahlreiche intensive Läufe. Bei Davies waren es in zehn Spielen 327, Dinkci kommt auf 305, hat aber auch ein paar Minuten weniger gespielt. Silas begnügte sich dagegen mit 148 Tempoläufen. Die weiteren Vollgasspezialisten des FCH sind Niklas Beste (34,25), Jonas Föhrenbach (34,03) und Omar Traoré (34,01).
Auch Heidenheim hat also schnelle Verteidiger, bei Davies ist das hohe Tempo aber sicher auch darauf zurückzuführen, dass er lange Zeit als Flügelstürmer eingesetzt wurde. 2018 wechselte der liberianisch-kanadische Spieler zu den Bayern, wurde dort dann zwei Jahre später "umfunktioniert" und zählt mittlerweile zu den Leistungsträgern.
Heidenheims Trainer Frank Schmidt hatte vor der Saison ja gerade die Sprints als einen der großen Unterschiede zur 2. Liga ausgemacht, was die schnellen Antritte betrifft, hat sich sein Team aber gut eingefunden. Mit 2.415 Sprints belegen die Heidenheimer aktuell sogar Rang zwei hinter Wolfsburg (2.454) und noch vor den Bayern (2.405). Am Ende dieser Tabelle steht Darmstadt mit 1.863 Sprints. In der gesamten Laufleistung kam der FCH schon in der Aufstiegssaison auf Topwerte und führt nun fast schon wie erwartet mit 1.224,89 Kilometern vor Hoffenheim (1.218,71) und Union Berlin (1.206,02) die 1. Liga an.
Am Ende zählen aber die Tore
Dass die abgespulten Kilometer kein Indiz für den Erfolg sein müssen, zeigt ein Blick auf die weitere Rangliste. So liegt Bundesliga-Tabellenführer Leverkusen nur im Mittelfeld, Dortmund ist vier- und Bayern München sogar Vorletzter (1.129,01). Aber deshalb ist es auch Fußball und nicht Leichtathletik, bei den Kickern zählt letztlich die Treffsicherheit. Und hier hat Bayerns Bester, Harry Kane, mit 15 Treffern allein so viele wie alle FCHler zusammen. Heidenheims Schnellster ist auch der erfolgreichste Schütze: Dinkci kommt auf fünf Tore.
Viele Fans begleiten den FCH
Das DFB-Pokalviertelfinale im April 2019 sorgte bisher für die größte Auswärtskulisse beim 1. FC Heidenheim, circa 7.500 Fans waren vor viereinhalb Jahren in München im Stadion. Eine genaue Zählung gab es damals wie heute nicht, aber es ist davon auszugehen, dass diese Anzahl im Bundesligaspiel am Samstag wieder erreicht oder noch übertroffen wird. Der Gästeblock der Allianz-Arena, der offiziell 7.500 Plätze umfasst, ist jedenfalls schon ausverkauft und die Bayern stellten noch zusätzliche Tickets zur Verfügung, die ebenfalls vergriffen sind.