Das letzte Casting vor dem Pflichtspiel-Auftakt des 1. FC Heidenheim

Per Handschlag hatte FCH-Trainer Frank Schmidt auf der Aufstiegsfahrt nach Mallorca mit Simon Köpf – Trainer des TSV Essingen – ein Testspiel noch vor Saisonstart ausgemacht. Dieses Versprechen löste Schmidt mit seinen Spielern am Dienstagabend ein und gastierte beim Oberliga-Aufsteiger. Dabei kam der FCH nicht mit vollem Mannschaftbus, es bekamen vor allem die Spieler Einsatzzeit, die im Test gegen Hellas Verona nicht in der Startelf standen. „Es war mir wichtig, dass jeder die Möglichkeit hat sich zu präsentieren, bevor es im Pokal und der Bundesliga losgeht“, sagte Frank Schmidt. Mit dem 6:1-Sieg im Essinger Stadion blieb der FCH in der Vorbereitung ohne Niederlage.

So lief der Test des FCH in Essingen

In der ersten halben Stunde hielten die Essinger vor rund 1600 Zuschauerinnen und Zuschauern noch gut dagegen und gingen nicht unverdient durch Dean Melo in Führung (12.). Bis zur Halbzeitpause zeigte sich die Überlegenheit der Heidenheimer aber zunehmend. „In den ersten 20 Minuten war Essingen besser, nach dem 1:1 haben wir das Spiel kontrolliert“, sagte der Heidenheimer Coach.  Mit den Treffern von Florian Pick (15.), Nikola Dovedan (36., 51.), Christian Kühlwetter (38.) und Stefan Schimmer (59., 80.) sorgten die Gäste aus Heidenheim für klare Verhältnisse.

Ein Trio betrieb Eigenwerbung

Allzu große Überraschungen wird es im letzten Testspiel für Frank Schmidt, der mit dem Auftritt „sehr zufrieden“ war, wohl nicht mehr gegeben haben. Vielmehr bekam er die Bestätigung, die sich im Laufe der Vorbereitung auch schon angedeutet hatte. Nikola Dovedan bewies in der Partie, dass er mit seinen feinen technischen Fähigkeiten ein Faktor sein kann, Stefan Schimmer traf wie schon gegen höherklassige Gegner zuverlässig.

In der nur zu Beginn der Partie geforderten Defensive präsentierte sich Neuzugang Benedikt Gimber als umsichtiger Abwehrchef und erledigte seinen Aufgaben unaufgeregt.

Das ist der Kreis der für die Startelf-Kandidaten für den DFB-Pokal und Bundesliga

Gerade der starke Auftritt in der Offensive gegen Hellas Verona hat gezeigt, dass vorne der Schuh nicht drückt. Am vergangenen Samstag überzeugten auch die Neuzugänge: Marvin Pieringer traf für den FCH gegen Verona, Eren Dinkci mischte in der flexibel agierenden Angriffsreihe ebenfalls gut mit. Ebenfalls einen guten Eindruck hinterließ der nach langer Verletzungspause zurückgekehrte Adrian Beck.  Wie die Aufstellung – die Frank Schmidt in der 2. Liga nur selten änderte – in dieser Saison aussehen wird, dürfte sich deutlich stärker an der Spielweise des Gegners orientieren. Gegen den FC Bayern wird Frank Schmidt wohl einen defensiveren Ansatz wählen als zuletzt mit zwei Stürmern und nur einem Sechser im Spiel gegen die Veronesen. Die Stammkräfte aus der Aufstiegssaison und die genannten Neuzugänge Pieringer, Dinkci, Dovedan und Gimber dürften den Kreis für den Spieltagskader und die Startelf bilden. Die erste Auswahl wird Frank Schmidt an diesem Sonntag treffen, wenn es im DFB-Pokal zum Rostocker FC geht.

Gibt es noch Abgänge im Kader des FCH?

Klar ist aber auch: Das Aufgebot des Aufsteigers ist selbst für die große Herausforderung Bundesliga mit 30 Spielern sehr üppig besetzt. Gerade in der Offensive besteht mit den Neuzugängen ein Überangebot. Somit ist nicht ausgeschlossen, dass es noch Abgänge geben wird. Kandidaten wie Tim Köther, der bereits in der Vorsaison quasi ohne Spielzeit blieb, werden anderswo wohl deutlich mehr Einsatzminuten sammeln können. Das Transferfenster in der Bundesliga ist noch bis zum 31. August geöffnet. Und erst dann steht fest, mit welchen Spielern der FCH das Projekt Klassenverbleib angehen wird.