Der Mann musste viele Hände schütteln – auch beim SC Freiburg nach Spielende. In der Saison 2015/16 lief Tim Kleindienst für den Sportclub in der 2. Liga auf. Nach einer Leihe zum 1. FC Heidenheim debütierte der Stürmer in der Saison 2017/18 in der Bundesliga. Unter Christian Streich, der noch immer Trainer des SC ist. Es sei immer „ein Stück weit“ besonders, auf einen ehemaligen Verein zu treffen, erklärte Kleindienst. „In Freiburg lief es für mich nicht ganz so super, aber das ist Nebenmusik. Ich bin froh, dass ich ein Tor gemacht und eins vorbereitet habe“, so der 28-Jährige.
Nach einem starken Start (fünf Tore in elf Spielen) blieb Kleindienst bei den folgenden vier Einsätzen ohne Treffer. „Das war wichtig für mich, weil doch in den letzten Spielen die ein oder andere Chance ausgelassen habe“, übte der Angreifer auch Selbstkritik. „Das ärgert einen natürlich. Umso schöner ist es, dass man so einen dankbaren Ball kriegst, wo du nicht mehr viel falsch machen kannst und den Ball nur noch hinter die Linie drücken musst“, so Kleindienst über die Vorarbeitet von Stefan Schimmer vor dem 2:2.
Damit hatte der FCH auch den zweiten Nackenschlag weggesteckt. In der 63. Minute war Ritsu Doan nach einem Zweikampf mit Benedikt Gimber im FCH-Strafraum zu Fall gekommen – eine Minute später verwandelte Lucas Höler den Strafstoß zur 2:1-Führung für die Freiburger. „Die Bewegung von Doan war Weltklasse und Gimbo hat nicht gemeckert. Ich muss es mir noch einmal ansehen, aber ich glaube schon, dass es ein Elfmeter war“, erklärte Eren Dinkçi.
Danach zeigte der FCH eine Reaktion. War es eine Art Trotzreaktion? „Das würde ich nicht sagen. Wir haben einfach bis zum Ende daran geglaubt“, so der Offensivspieler, der zum Siegtreffer in der 94. Minute trotzdem anmerkte „Klar, das unglaublich.“ In eine ähnliche Richtung ging das Fazit von Tim Kleindienst: „Wir haben wieder ein Spektakel geliefert.“