„Ich glaube, vor allem die ersten 20 Minuten waren die bisher besten in dieser Saison“, so Torschütze Marvin Pieringer. Ihm liegt das Mainzer Stadion wohl, vergangenes Jahr erzielte er das goldene Tor zum ersten FCH-Auswärtssieg, am Samstag war erneut sein Treffer der Türöffner. „Es war glaub sogar eine ähnliche Zeit wie letztes Mal“, schmunzelt der 24-Jährige und beschreibt die Szene: „Jonas Föhrenbach bringt den Ball rein, ich sehe, dass er über Mikkel Kaufmann kommt, bekomme noch den Fuß vor den Gegenspieler und hab dann erst, als ich mich wieder umgedreht habe, gesehen, dass der Ball im Tor ist.“
Für Niklas Dorsch war es eigentlich ein sehr starkes Startelfdebüt – bis zur unglücklichen Szene in der 80. Minute, als er seinen Gegenspieler unabsichtlich, aber halt doch rot-würdig am Knöchel traf. „Umso mehr blutet mir das Herz, dass ich die Jungs da so ein bisschen im Stich gelassen habe. Aber der Sieg steht über allem und ich bin den Jungs dankbar, dass sie es trotzdem ins Ziel gebracht haben.“ Zuvor glänzte der Rückkehrer mit sehr gutem Passspiel, aber auch bissigen Zweikämpfen. Das Zusammenspiel klappte schon gut: „Ich kenne ja noch einige von den Jungs, mit denen ich heute auf dem Platz gestanden bin und zum Beispiel mit Paul Wanner verstehe ich mich vom ersten Tag an blind.“
„Selbst vor der gelb-roten Karte gegen Mainz haben wir ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht, sind ruhig am Ball gewesen“, sagt Torwart Kevin Müller, der nicht oft eingreifen musste. Die gefährlichste Szene war wohl die kurz vor der Pause, als Kaufmann den Ball nach einer Mainzer Ecke aufs eigene Tor lenkte, Müller aber zur Stelle war. Ein bisschen schade gewesen sei nur die Phase in der zweiten Hälfte, als das 2:0 verpasst wurde. „Aber am Ende machen wir es ja und ich glaube, wir haben keine große Chance zugelassen, das ist sehr gut“, so Müller.
Auch der Trainer war weitgehend zufrieden. „Gerade die ersten 20, 25 Minuten waren wir mit und gegen den Ball sehr stabil und haben uns die Führung verdient“, lobt Frank Schmidt. In der zweiten Halbzeit habe seine Mannschaft trotz Überzahl nicht mehr so souverän agiert, Schmidt weiß aber auch: „Wir alle wissen, dass es nicht so einfach ist, ein Spiel in Überzahl nach Hause zu bringen. Trotzdem müssen wir in der zweiten Halbzeit, so um die 65. Minute, das 2:0 machen. Manchmal rächt sich sowas, aber heute nicht, weil wir insgesamt sehr konzentriert und stabil verteidigt haben.“