Ob in Dortmund, München oder auf dem heimischen Schlossberg: Der 1. FC Heidenheim hat in seiner ersten Saison in der Fußball-Bundesliga zahlreiche unvergessliche Momente geschaffen. Die Reise über 34 Spieltage endete mit einem spektakulären Schlussakkord und einem Feuerwerk auf und neben dem Rasen gegen den 1. FC Köln. Was Trainer Frank Schmidt und seine Spieler auf dem Weg dorthin erlebt haben, zeigt der Rückblick auf das erste Bundesliga-Jahr des FCH – in Bildern, den Überschriften aus dem HZ-Sportressort und Worten der Beteiligten.
1. Spieltag: Kein Lohn für die fleißigen Lehrlinge
Im ersten Bundesligaspiel der Vereinsgeschichte spielte der FCH zwar gut mit, verlor aber mit 0:2 beim VfL Wolfsburg. „Von der Spielanlage her wären wir in der zweiten Liga wohl nicht als Verlierer vom Platz gegangen, aber in der Bundesliga ist das eben anders“, sagte Patrick Mainka. „Da haben wir heute Lehrgeld gezahlt.“
2. Spieltag: Junger Vater, was für ein Tor
Niklas Beste gelang das erste Heidenheimer Bundesliga-Tor, und das war spektakulär. Sein direkt verwandelter Freistoß erhielt die Auszeichnung zum „Tor des Monats“ im August, echte Freude wollte beim Torschützen aber nicht aufkommen. Aus gutem Grund: Der FCH unterlag nach 2:0-Führung noch mit 2:3. „Wenn man so ein Tor macht und in Führung geht, ist das natürlich super, aber im Endeffekt stehen wir jetzt eben ohne Punkte hier.“
3. Spieltag: Viele Emotionen und ein Punkt
Und spektakulärer hätte das 2:2-Remis bei Borussia Dortmund nicht zustande kommen können. Vor 80.000 Zuschauern holte der FCH einen 0:2-Rückstand noch auf und feierte seinen ersten Punktgewinn. „Wenn man hier in Dortmund als Aufsteiger 0:2 zurückliegt und noch zurückkommt, dann hat man sich das durchaus verdient“, sagt FCH-Trainer Frank Schmidt.
4. Spieltag: Der Premierenball ins Glück
In doppelter Sicht historisch wurde die Partie gegen Werder Bremen: Frank Schmidt stieg zum Rekordtrainer im deutschen Fußball auf und als passendes Geschenk gab es mit dem 4:2 den ersten Bundesliga-Sieg des FCH. Als „Wahnsinn“ und „historisch“ bewertete Norman Theuerkauf den ersten Heidenheimer Erfolg. „Das war wieder ein Spektakel, normal müssen wir es gar nicht so spannend machen. Aber das zeigt auch die Moral, die wir haben“, sagte der defensive Mittelfeldspieler.
10. Spieltag: Der FCH erarbeitet sich das Glück
So sieht die passende Antwort aus: Nach drei Niederlagen in Serie zwang die Schmidt-Elf den schwäbischen Konkurrenten aus Stuttgart mit 2:0 in die Knie. „Am Ende haben wir uns das durch unfassbar viel Leidenschaft erarbeitet. Und ich finde, am Ende ist es nicht ganz unverdient“, so der Heidenheimer Trainer.
11. Spieltag: „Die Richtung stimmt.“
Bei der 2:4-Niederlage beim FC Bayern München schnupperten Kapitän Patrick Mainka und Co. kurz an der Sensation. Die Unterstützung von über 8000 Heidenheimer Fans in der Allianz-Arena milderte den Ärger über das verlorene Spiel etwas ab. „Das war wirklich Wahnsinn, wie sie uns unterstützt haben“, sagte Kapitän Patrick Mainka und schickte ein Dankeschön: „Hut ab für jeden, der den Weg auf sich genommen hat.“
16. Spieltag: Die Krönung der Krönung
Mit einem spektakulären 3:2-Heimsieg gegen den SC Freiburg beendete der FCH das erfolgreichste Fußballjahr der Vereinsgeschichte – mit 20 Punkten auf der Habenseite. „Wenn wir so weitermachen, bin ich mir ziemlich sicher, dass es reichen wird“, sagte Eren Dinkci und sollte recht behalten.
20. Spieltag: (K)eine Sensation gegen den BVB
Sie haben es schon wieder getan: Im Heimspiel gegen Borussia Dortmund luchsten die Heidenheimer dem späteren Champions-League-Finalisten zum zweiten Mal ein Remis ab. „Wir müssen uns vor Augen führen, wer hier heute war, das war mit Borussia Dortmund ein Champions-League-Teilnehmer. Deshalb muss man da immer von einem gewonnenen Punkt sprechen“, sagte Patrick Mainka.
27. Spieltag: Kein Grund für großen Frust
Erst 0:2, dann 3:2 und schließlich 3:3! Am Ostersonntag gab es beim VfB Stuttgart einen Punkt ins Nest. Die Art und Weise, wie der FCH zu diesem Punkt kam, imponierte Frank Schmidt. „Die Mentalität der Mannschaft ist unfassbar – und das in einem Spiel, in dem du fast nur hinterherläufst“, sagte er.
28. Spieltag: FCH schreibt schon wieder Geschichte
Denn genau das war der 3:2-Erfolg gegen den FC Bayern München: ein Spiel für die Geschichtsbücher. Den 0:2-Rückstand drehten Tim Kleindienst und Kevin Sessa mit ihren Treffern noch. „Wer heute nicht auf die Piste geht, den schmeißen wir raus“, formulierte Frank Schmidt eine Forderung an seine Spieler.
32. Spieltag: „Unkaputtbar“ zum Klassenverbleib
Schön anzusehen war das 1:1 im Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 nicht immer, trotzdem gab es einen Grund zum Feiern. Ein weiteres Jahr in der Bundesliga. „Die zweite Halbzeit hat mir gefallen“, sagte Frank Schmidt nach dem Abpfiff. „Das ist die Art und Weise, wie wir Fußball spielen wollen.“
33. Spieltag: Beim Abschied haben sich alle lieb
Das Ergebnis von 1:1 geriet im letzten Heimspiel von Freiburgs Trainer Christian Streich in den Hintergrund. „Glückwunsch an Heidenheim zum Unentschieden. Wenn wir schon ein Heimspiel nicht gewinnen können, dann am liebsten gegen Heidenheim“, sagte Streich.
34. Spieltag: Auf dem vorläufigen Höhepunkt
Das 4:1 gegen den 1. FC Köln war das spektakuläre Finale der Premierensaison in der Bundesliga, die für den FCH in der Conference League enden könnte. „Das ist nicht in Worte zu fassen, was ihr geleistet habt. Was ihr letztes Jahr gemacht habt, was ihr diese Saison noch einmal draufgesetzt habt“, sagte ein Vertreter der organisierten Fanszene des FCH.
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