Abstiegskampf

Das sind die Stärken und Schwächen der Konkurrenten des 1. FC Heidenheim in der Bundesliga

Der 1. FC Heidenheim steckt mitten im Abstiegskampf der Bundesliga. Doch sowohl beim FCH als auch bei den anderen Abstiegskandidaten hat sich über die Winterpause einiges getan:

Die Winterpause neigt sich dem Ende zu: Die Bundesliga-Fußballer des 1. FC Heidenheim hatten drei Wochen Zeit, um neue Kräfte zu tanken und die bitteren Ergebnisse vor dem Jahreswechsel aus den Köpfen zu bekommen. Der FCH will sich unter anderem mit den Transfers von Angreifer Budu Zivzivadze und Verteidiger Frans Krätzig aus dem Tabellenkeller spielen. Auch der kommende Gegner der Heidenheimer steckt in einer Formkrise, hat jedoch einen neuen Trainer. Grund genug, um auf die Stärken und Schwächen der Kontrahenten der Heidenheimer einen Blick zu werfen.

Neuer Trainer gegen Abwärtstrend: Union Berlin (12., 17 Punkte)

Am Samstag, 15.30 Uhr, kommt es in der Voith-Arena zum Duell gegen Union Berlin. Die Köpenicker warten nach einem guten Saisonstart seit dem 20. Oktober auf einen Sieg. Nur die Heidenheimer haben in der Bundesliga länger nicht mehr dreifach gepunktet. Das Problem: Union schoss selbst keine Tore und kassierte immer mehr. Nach der 1:4-Pleite bei Werder Bremen am 15. Spieltag war für Trainer Bo Svensson Schluss.

Der neue Chef an der Seitenlinie der Berliner ist Steffen Baumgart, der selbst schon für den Verein auf Torejagd ging. Unter ihm soll vor allem die Offensive wieder angekurbelt werden. Bereits bei den vorherigen Stationen Baumgarts – in Hamburg und Köln – schossen seine Teams zwar viele Tore, waren in der Defensive aber selbst anfällig. Ein Punkt, der eigentlich gegen die bisher defensiv-ausgerichtete Spielphilosophie von Union spricht.

Erst kürzlich beim Hamburger SV gefeuert worden: Steffen Baumgart, der neue Cheftrainer von Union Berlin. Eibner/Marcel von Fehrn

Durch die Sieglos-Serie ist Union Berlin nah an die Abstiegszone abgerutscht. Nur noch sieben Punkte trennen die Berliner vom FCH auf dem Relegationsplatz. Sollte Baumgart die Offensivmaschine von Union nicht wieder in Gang bringen, kann es für den Verein in dieser Saison erneut knapp werden. Denn: Erfahrung im Abstiegskampf sammelten die Köpenicker bereits in der vergangenen Saison, als sie sich erst am 34. Spieltag auf den 15. Platz retten konnten.

Trotz Heimschwäche gut dabei: FC St. Pauli (14., 14 Punkte)

Mit dem FC St. Pauli ist der nächste Gegner in der Voith-Arena ebenfalls ein direkter Konkurrent im Abstiegskampf. Der Aufsteiger hat nach einem schwachen Saisonauftakt in die Spur gefunden. Auffällig dabei: Neun ihrer 14 Punkte sammelten die Kiezkicker auswärts. Auch gegen die direkte Konkurrenz und gegen Spitzenteams überzeugte das Team von Trainer Alexander Blessin.

Sollten die Hamburger ihre Heimschwäche ablegen und ihre Defensive stabilisieren, dürfte der Klassenerhalt realistisch werden. Für diese Aufgabe verstärkte sich der Aufsteiger zu Jahresbeginn gleich dreifach und holte unter anderem Außenstürmer Noah Weißhaupt vom SC Freiburg. Der Start ins neue Jahr ist für den FC St. Pauli richtungsweisend: Nach dem Auftaktspiel gegen Eintracht Frankfurt geht es gegen die vier direkten Konkurrenten aus Bochum, Heidenheim, Augsburg und Berlin.

Hoffnung beim Aufsteiger: Holstein Kiel (17., acht Punkte)

Beim Blick auf die Abstiegsplätze zeigen zwei Vereine einen Aufwärtstrend, was nicht zuletzt auch am FCH liegt. Holstein Kiel (aktuell acht Punkte) feierte gegen die Heidenheimer den ersten Bundesligasieg der Vereinsgeschichte. Im letzten Spiel vor der Winterpause gelang ein 5:1-Kantersieg gegen den FC Augsburg. Fernab des hohen Nordens sind die Kieler jedoch nicht sonderlich erfolgreich: Bislang gab es nur zwei Zähler in der Fremde. Zusätzlichen Mut machten dem 17. zuletzt der Erfolg im Testspiel bei Union Berlin und die Verpflichtung des Defensivspielers David Zec.

Das Schlusslicht rückt heran: VfL Bochum (18., sechs Punkte)

Die Bochumer konnten am 15. Spieltag ihren ersten Saisonsieg ebenfalls gegen die Heidenheimer feiern. Den Rückenwind des ersten Dreiers wird der VfL in den kommenden Wochen nutzen wollen, um mit dem abstiegskampf-erprobten Dieter Hecking auf der Trainerbank zumindest den Anschluss an den Relegationsplatz zu schaffen.

Trainereffekt schon verpufft: TSG Hoffenheim (15., 14 Punkte)

Nicht weit weg von der Abstiegszone ist mit der TSG Hoffenheim auch ein Dauergast im Europapokal. Bei den Kraichgauern ist der „Trainereffekt“ unter Christian Ilzer mittlerweile verpufft. Nach einem furiosen Erfolg gegen RB Leipzig im ersten Spiel unter der Regie des Österreichers holte die TSG mickrige drei weitere Punkte in sechs Spielen. Dem Negativtrend sollen weitere Transfers entgegenwirken. In der Winterpause wurden Gift Orban und Tim Lemperle für die Mittelstürmer-Position verpflichtet.

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