Auswärts gegen RB Leipzig

Der 1. FC Heidenheim durfte bis zum Schluss auf einen Punkt hoffen

Die Heidenheimer Fußballer unterliegen bei RB Leipzig mit 1:2. Aufgrund der vielen Chancen war es ein verdienter Sieg für den Champions-League-Teilnehmer. Und doch hätte der FCH um ein Haar einen Punkt mit aus Sachsen nach Hause gebracht. Was sagen Spieler und Trainer zum Auftritt – und zum Strafstoß gegen Heidenheim?

Der 1. FC Heidenheim durfte bis zum Schluss auf einen Punkt hoffen

Beinahe wäre Benedikt Gimber aus Sicht der Heidenheimer endgültig zum Helden geworden. Der Innenverteidiger ackerte nicht nur in der Abwehr, er hatte mit seinem Treffer in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit den FCH auch wieder ins Spiel gebracht. So aber konnte sich der 26-Jährige kaum über sein erstes Bundesligator freuen. „Direkt nach dem Spiel überwiegt die Enttäuschung, weil wir uns als Mannschaft gerne belohnt hätten und ich die große Chance hatte, den Punkt zu sichern, das ist ärgerlich“, sagte Gimber. In der Nachspielzeit kam er nach Querpass von Adrian Beck aus elf Metern frei zum Abschluss, nahm den Ball auch direkt und technisch sauber – doch es fehlte einfach das Glück, die Kugel strich zehn Zentimeter über den Kasten.

RB Leipzig hätte sieben oder acht Tore machen können

Zur Wahrheit gehört aber ebenso, dass Leipzig zuvor Chancen für gut und gerne sieben oder acht Tore hatte, speziell in der ersten Halbzeit liefen die FCHler zu oft hinterher. „Mit der ersten Halbzeit war ich nicht zufrieden und ich denke, die Mannschaft auch nicht, weil wir nicht so an uns geglaubt haben und nicht so aggressiv verteidigt haben, wie wir uns das vorgenommen hatten“, so Trainer Frank Schmidt nach der Partie. Leipzig kam immer wieder mit hohem Tempo bis zur Grundlinie durch, die Pässe nach innen waren dann brandgefährlich. In dieser Phase bewahrte FCH-Torwart Kevin Müller mit einigen Glanzparaden seine Mannschaft vor einem Rückstand.

Die Hausherren agierten zum Teil aber auch ziemlich umständlich und benötigten schließlich einen umstrittenen Elfmeter, um in der 29. Minute in Führung zu gehen. Lois Openda wurde im Strafraum angespielt, Patrick Mainka war dran und Norman Theuerkauf eilte ebenfalls zur Hilfe – an seinem Bein fädelte der belgische Stürmer ein. „Für mich ist das kein Elfmeter, Openda will schießen und da ist eben Theuerkaufs Bein, deshalb ist das für mich kein Elfmeter“, ärgert sich Schmidt, um aber gleichzeitig zu betonen, dass der Leipziger Sieg verdient war. Das 2:0 durch Yussuf Poulsen in der 44. Minute roch dann ein bisschen nach Vorentscheidung, doch Gimbers Anschlusstreffer nach Ecke von Niklas Beste sorgte wieder für ein offenes Spiel und nach dem Seitenwechsel agierte der FCH viel mutiger, hatte mehr Ballbesitz und mehr Offensivkationen.

„So wie wir in der zweiten Halbzeit gespielt haben, das ist der 1. FC Heidenheim, das ist meine Mannschaft. Daran werden wir uns orientieren, dann werden wie auch wieder Punkte holen“, so Schmidts Fazit. Zwar hätte Leipzig alles klar machen können, unter anderem traf Openda den Pfosten und Omar Traoré per Kopf die Latte des eigenen Gehäuses, aber die letzte Chance gehörte dann tatsächlich den Heidenheimern, die mit etwas Glück einen Punkt ergattert hätten.

Unterm Strich hat sich der Aufsteiger gegen ein absolutes Spitzenteam gut verkauft. „Auf die kämpferische Leistung in der zweiten Halbzeit können wir aufbauen, dass es gegen ein Champions-League-Teilnehmer nicht einfach wird, ist klar, trotzdem haben wir bis zum Schluss alles gegeben“, so Traoré. Und Torwart Müller betont: „Wir nehmen absolut das Positive mit, versuchen die Sachen, die nicht so gelaufen sind, zu verbessern und dementsprechend bereiten wir uns aufs nächste Heimspiel vor.“ So richtet er den Blick bereits auf die Partie gegen den SV Darmstadt am kommenden Samstag, die dann unter ganz anderen Vorzeichen steht.

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