Der blaue Wahnsinn: der 1. FC Heidenheim holt ein 2:2 bei Borussia Dortmund
Selbstbewusst? Das kann der 1. FC Heidenheim! Bereits vor dem Spiel bei Borussia Dortmund postete der Aufsteiger: „Wir sind bereit für die ersten Punkte der Saison!“ Und: „Freitagabend – Flutlichtspiel – in Dortmund! Gibt schlechtere Orte, um die ersten Punkte in der Bundesliga zu holen!“ Am Ende wurde es der erste Punkt. Aber immerhin.
Dabei bekam der FCH zunächst vorgeführt, wie schnell es in der Bundesliga gehen kann. Bereits in der 7. Minute gerieten die Gäste in Rückstand. Patrick Mainka klärte zunächst den Ball nach einer Hereingabe zentral aus dem eigenen Strafraum. Über Emre Can, der den Ball womöglich an den Arm bekam, landete der Ball bei Julian Brandt, der sehenswert aus der Drehung abzog und zum 1:0 traf.
Nach einem ersten guten Angriff des FCH über Eren Dinkci und Omar Traore (11. Minute), gab es den nächsten Aufreger im Heidenheimer Strafraum. Ausgerechnet der ehemalige Dortmunder Lennard Maloney soll den Ball an den Arm bekommen haben. Nach Videobeweis (Schiedsrichter Tobias Reichel hatte zunächst auf Eckball entschieden), trat Can zum Strafstoß an und verwandelte sicher zum 2:0 (15.). Aus FCH-Sicht sicherlich ärgerlich, da die Szene vor dem 0:1 nicht durch einen Videobeweis überprüft worden war.
Auch danach blieben die Dortmunder spielbestimmend, vergaben aber gute Möglichkeiten durch Marcel Sabitzer, der in der 19. Minute an FCH-Torhüter Kevin Müller scheiterte und kurze Zeit später am Tor vorbeischoss (26.). Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit hatte der FCH mehr vom Spiel und hielt gut dagegen (in der ersten Halbzeit lief der FCH fast zwei Kilometer mehr), schaffte es aber nicht, gefährliche Tormöglichkeiten zu kreieren. Diese hatten dagegen die Gastgeber. Dennoch blieb es beim 2:0 zur Pause. Nur in einer Statistik stand es 1:1: Auf beiden Seiten hatte jeweils ein Spieler (Theuerkauf und Nico Schlotterbeck) nach jeweils einem Zweikampf einen Schuh verloren.
Nach dem Seitenwechsel gelang dem FCH das vermeintliche 1:2. Nach einem Freistoß von Niklas Beste kam der Ball zum erst kurz zuvor eingewechselten Marvin Pieringer, von dem der Ball ins Tor sprang (52.). Erneut gab es einen Videobeweis, der Pieringer ein Handspiel attestierte. Dann war es aber doch so weit: Nach einem Dortmunder Fehlpass bediente Theuerkauf im Strafraum Dinkci, der ins kurze Eck zum 1:2 traf (61.).
Dortmund wurde nun zwar wieder stärker, allerdings traf der FCH zum zweiten Mal. Niklas Beste wurde im Dortmunder Strafraum von Sebastien Haller mit dem Arm im Gesicht getroffen und es gab Elfmeter. Tim Kleindienst ließ es sich nicht nehmen und traf zum 2:2 (83.).
Die Heidenheimer hatten noch zwölf Minuten Nachspielzeit zu überstehen. Und am Ende sicherlich auch etwas Glück. Bei der letzten gefährlichen Aktion des Spiels traf Dortmunds Felix Nmecha nur die Latte.
Am Ende gewann der tapfer kämpfende FCH seinen ersten Punkt in der Bundesliga.