Höchste türkische Fußballklasse

Der Heidenheimer Burak Coban steigt mit Bodrumspor in die türkische Süper Lig auf

Es hat es geschafft: Der gebürtige Heidenheimer Burak Coban spielt ab der kommenden Saison in der Süper Lig und misst sich mit seinem Verein Bodrumspor mit Mannschaften wie Galatasaray und Besiktas Istanbul. Wie es dazu kam:

Am Donnerstagabend, 30. Mai, war es so weit. In der türkischen Stadt Adapazari (knapp 150 Kilometer östlich von Istanbul) wurde das letzte K.-o.-Spiel für die Süper Lig, die höchste Fußballklasse der Türkei, ausgetragen. Dabei besiegte Bodrumspor den Konkurrenten Sakaryaspor mit 3:1. Mit dabei war auch Burak Coban, ein Heidenheimer Jung, wie man so schön sagt.

Der 29-Jährige stand in der Startelf und ging mit seinem Team in der 19. Minute in Führung. Sakaryaspor gelang jedoch in der 72. Minute der Ausgleich. Am Ende ging es in die Verlängerung, in der Cobans Bodrumspor sich durchsetzte und mit 3:1 gewann. Coban selbst bereitete das 3:1 direkt vor, ehe er in der 105. Minute ausgewechselt wurde.

Außer Rand und Band: Burak Coban. Foto: bc

Nach Schlusspfiff kannte der Jubel bei Burka Coban und Bodrumspor keine Grenzen. Vor Ort war auch seine Familie aus Heidenheim. Im Anschluss geht’s für ihn zurück nach Heidenheim, auf Heimaturlaub. Und dann zurück in die Türkei, schließlich läuft sein Vertrag bei Bodrumspor (Bodrum ist als Urlaubsort am Ägäischen Meer bekannt) noch ein Jahr. Und nächste Saison spielt er in der Süper Lig. „Das wäre schon der Wahnsinn“, sagte Burak Coban der Heidenheimer Zeitung am Donnerstagvormittag, 30. Mai, nur wenige Stunden vor dem entscheidenden Spiel.

Im Trikot von Bodrumspor: Burak Coban. Foto: Bodrumspor

Mit dem Fußballspielen begann er beim damaligen HSB und durchlief hier alle Jugendklassen bis zu den Aktiven. In der zweiten Mannschaft des 1. FC Heidenheim war Coban absoluter Leistungsträger, bis der FCH II zur Saison 2014/15 nicht mehr zum Spielbetrieb angemeldet wurde. „Ich war auch bei Testspielen der damaligen Drittligamannschaft dabei und durfte bei Frank Schmidt reinschnuppern“, blickt Coban zurück. Es sei im Gespräch gewesen, dass er als Local Player einen Profivertrag bekommt. Dies habe aber letztlich doch nicht geklappt.

Das Bild könnte schärfer sein, dafür war die Freude bei Burak Coban umso größer. Foto: Özcan Demir

Burak Coban zog es zum SSV Ulm in die Oberliga, mit dem er in der zweiten Saison den Aufstieg in die Regionalliga feiern konnte. Danach folgte er dem Ruf des VfB Stuttgart und spielte dort in der zweiten Mannschaft (Regionalliga Südwest). Der große Durchbruch gelang ihm dort aber nicht, bereits nach einer Saison war Schluss in der Landeshauptstadt. „Zu 80 Prozent lag es an mir, ich habe meine Chancen nicht genutzt“, sagt Coban. Er sei zu dieser Zeit vom Kopf her nicht reif genug gewesen. Vom Fußball habe er bereits abgeschaltet, probierte es aber doch noch einmal – und zwar beim FC Memmingen in der Regionalliga Bayern. „Ich hatte einfach gemerkt, dass es ohne Fußball nicht geht.“

Burak Coban beim SSV Ulm, mit Adrian Beck (rechts) und Tobias Rühle (hinten). Foto: Eibner/Michael Schmidt

Später ging es für den Heidenheimer über den FV Illertissen zurück zum SSV Ulm, mit dem ihm zwei WFV-Pokalsiege gelangen. „Im DFB-Pokal haben wir gegen den damaligen Zweitligisten Aue gewonnen und gegen den FC Schalke gespielt“, erinnert sich Coban gerne zurück.

Doch dann kam die Frage: Bleibt er in der Regionalliga – Angebote aus der 3. Liga habe es gegeben, aber keins, was ihn überzeugt habe – oder probiert er es im Ausland? Burak Coban entschied sich, in die Türkei zu gehen, wo er mit Bodrumspor in der dritten Saison den vierten Platz in der zweiten türkischen Liga belegt hat. Damit hatte sich Coban mit seinem Team für die Aufstiegs-Relegation zur Süper Lig, der höchsten Spielklasse in der Türkei, qualifiziert.

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