Immer in der Startelf

Der Kapitän lüftet sein Geheimnis: Warum Patrick Mainka beim 1. FC Heidenheim keine Minute verpasst

Auf dem Schlossberg gibt es zwei Dinge, auf die sich die Gästeteams verlassen können: Es wartet mit dem FCH ein unangenehmer Gegner und der Kapitän Patrick Mainka spielt immer. Was die Großmutter des Abwehrchefs damit zu tun hat und warum er von Frank Schmidt eine Einsatzgarantie hat:

Dass FCH-Trainer Frank Schmidt seine Startaufstellung angesichts der dreifachen Belastung von Spiel zu Spiel gleich auf mehreren Positionen verändert, daran haben sich die Fans in dieser Saison gewöhnt. Doch einer ist von den Rochaden ausgenommen und spielt immer: Patrick Mainka. Egal ob in der Erstrunden-Partie im DFB-Pokal, den drei Europapokal-Spielen oder den sechs Auftritten in der Bundesliga: Der Platz in der Anfangsformation ist für den formstarken Abwehrchef dauerhaft reserviert. „Er ist der Kapitän. Wenn der Kapitän spielen will, spielt er“, erklärte Frank Schmidt nach dem zehnten Startelfeinsatz des 29-Jährigen gegen RB Leipzig.

Er ist der Kapitän. Wenn der Kapitän spielen will, spielt er.

FCH-Trainer Frank Schmidt

Aus eigener Erfahrung kennt Schmidt die Strapazen der Defensivrolle gut: „Ich war selbst Innenverteidiger, das ist eine Position, auf der man das auch gut hinbekommt“, sagte er. Gut hinbekommen hat es Mainka nicht nur im bisherigen Saisonverlauf: In der Premierenspielzeit des FCH verpasste er als einzige Feldspieler in der Bundesliga keine einzige Minute. Als Grund für seine Widerstandsfähigkeit führt der Heidenheimer Profi einen simplen Grund an, der in der Familie Mainka schon seit Generationen beherzigt wird. „Meine Oma hat immer gesagt, die Gesundheit ist das wichtigste“, sagte er. Gesundheitlich scheint der gebürtige Gütersloher gut aufgestellt zu sein, während der 90 Minuten eines Spiels und auch über die Dauer einer Saison.

Seit fast zehn Jahren ohne schwerere Verletzung

Mit kleineren und größeren Verletzungen hatte Mainka nämlich schon länger nicht mehr zu kämpfen. Eine hartnäckige Fußverletzung legte ihn einmal über drei Monate flach: Diese datiert aber aus dem Winter 2014/15. „Muskulär spüre ich nichts, höchstens eine gewisse Müdigkeit“, erzählte er.
Neben der Gesundheit fällt dank seiner großen Disziplin ein weiterer Spielzeitverkürzer weg, mit dem andere Fußballer auf seiner Position häufig zu kämpfen haben: die Sperre. In seiner Karriere im Erwachsenenbereich passierte es Mainka nur einmal, dass er nach seiner fünften gelben Karte eine Partie aussetzen musste (Mai 2021). Ein Platzverweis liegt sogar noch länger zurück. Im Trikot der zweiten Mannschaft von Werder Bremen flog er zweimal vom Platz.

Patrick Mainka steht auch bei den Fans der Heidenheimer hoch im Kurs. Foto: Eibner-Pressefoto/Naman Kala

Weil er die Weisheit seiner Großmutter beherzigt hat, auf dem Spielfeld diszipliniert ist und verlässlich seine Leistung bringt, ist er der Marathon-Mann unter den Feldspielern beim FCH geworden. Mainka spielt seine siebte Saison im Heidenheimer Trikot und verpasste seither nur sieben Ligaspiele.
Für den Dauerbrenner kamen seit Mitte August zu den 540 Bundesligaminuten noch 270 Minuten in der Conference League hinzu. „Ich habe auch noch Energiereserven, die von irgendwo herkommen, ich kann es selbst nicht erklären“, sagte Mainka, der den neuen Rhythmus mit Spielen am Donnerstag und dem darauffolgenden Sonntag erst kennenlernen musste. „Es heißt spielen, regenerieren, spielen, regenerieren und sofort wieder den Fokus auf das neue Spiel legen“, sagte der Abwehrchef.

Gute Form gibt mentalen Schub

Bisher funktionierte das Umschalten zwischen den beiden Wettbewerben bestens: Nach den ersten beiden Siegen in der Conference League folgte auch ein Dreier in der Bundesliga, erst gegen RB Leipzig wurde diese Serie gebrochen. Es sei positiv, dass es in der bisherigen Saison so gut läuft, meinte Maika. „Wir spielen in jedem Spiel um Punkte mit, das gibt Sicherheit und dem Kopf das Gefühl: heute geht was“, sagt der Innenverteidiger, „Wenn sich im Kopf festsetzt, dass eigentlich nichts möglich ist, spürt man das auch in den Beinen.“

Und obwohl Patrick Mainka die Belastung gut weggesteckt hat, kommt ihm die zweiwöchige Pause gelegen. „Man hat es ihm auch angesehen, dass er müde war, aber er hat trotzdem bis zum Schluss alles gegeben“, sagte Frank Schmidt. „Jetzt fahren wir etwas runter und haben auch ein paar freie Tage.“
Danach warten auf den FCH und seinen Dauerbrenner am Samstag, 19. Oktober, mit dem Auswärtsspiel in Mönchengladbach die nächste Etappe der Marathon-Saison.

Kein Test in der Länderspielpause

Während andere Bundesligisten die kommende Länderspielpause für Testspiele nützen, verzichtet der FCH nach den intensiven Wochen auf das Sammeln weiterer Wettkampfpraxis. Die Heidenheimer Fans können den Spielern aber trotzdem bei Pässen und Torschüssen zuschauen. Am Dienstag, 8. Oktober, ist das Training um 14.30 Uhr öffentlich.

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