Zweiter Erfolg in der Conference League

Der Wohlfühlwettbewerb: Warum der Sieg des 1. FC Heidenheim auf Zypern auch positiv für die Bundesliga ist

Im vierten internationalen Spiel feiert der 1. FC Heidenheim mit dem 1:0 bei Pafos FC den vierten Sieg. Wie die Partie lief, die Chancen auf die nächste Runde in der Conference League stehen und welchen Effekt der Erfolg auf die Aufgaben des FCH in der Bundesliga hat:

Als Dankeschön für die lautstarke Unterstützung klatschten die Spieler des 1. FC Heidenheim mit jedem Fan ab, der den langen Weg nach Zypern mitgemacht hat. Der 1:0-Auswärtssieg der Heidenheimer bei Pafos FC war ein echtes Wohlfühlprogramm – für FCHler auf dem Platz und ihre Anhänger auf der Tribüne. Während die rund 200 mitgereisten Anhänger das sommerliche Wetter genießen konnten, tankte die Mannschaft um Kapitän und Siegtorschützen Patrick Mainka Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben in Bundesliga und DFB-Pokal. „Ein historischer Abend für den Verein war es definitiv, aber auch ein sehr intensives Spiel“, sagte Patrick Mainka zum ersten Auswärtstriumph in einem Hauptrundenspiel im Europapokal.

Partie gegen Pafos FC war ein hartes Stück Arbeit

Intensiv waren die 90 Minuten, in denen beide Teams nicht immer den feinsten Fußball zeigten, allemal. Die Gastgeber boten dem FCH im Alphamega Stadion in Limassol, in das Pafos FC aufgrund der Vorgaben der UEFA ausweichen musste, von Beginn an Paroli und hatten in vielen Parametern wie Torschüssen, Ballbesitz und Passquote die Nase vorn. „Es war viel Arbeit für uns heute gegen einen spielerisch starken Gegner, der Qualität hatte und dies im Verlauf des ganzen Spiels auch zeigte“, lobte Frank Schmidt den zypriotischen Kontrahenten, der aber in einer entscheidenden Sache das Nachsehen hatte: beim Erspielen und Verwerten von Torchancen. Die Hausherren hatten zwar den besseren Start, nach 20 Minuten folgte aber die beste Phase des FCH und der einzige Treffer des Abends.

Es war viel Arbeit für uns heute gegen einen spielerisch starken Gegner, der Qualität hatte und dies im Verlauf des ganzen Spiels auch zeigte.

FCH-Trainer Frank Schmidt

Nachdem Mikkel Kaufmann mit seinem Abschluss noch an der Latte gescheitert war (22.), wuchtete Patrick Mainka den Ball nach Vorlage von Sirlord Conteh drei Minuten später unhaltbar ins Tor. In der Folge konzentrierte sich der Abwehrchef aufs Verteidigen – was der gesamten Defensive mit Bravour gelang. Nur einmal musste Kevin Müller eingreifen, als der FCH-Keeper einen Flachschuss von Jonathan Silva entschärfte (51.). „Es war noch Luft nach oben. Wir hatten keine Ruhe am Ball, aber wir haben zu null gespielt, und letztendlich waren der Sieg und die Punkte wichtig“, sagte Frank Schmidt am „RTL“-Mikrofon.

Die nächste Runde in der Conference League im Blick

Und die Punkte vier, fünf und sechs sorgen dafür, dass die Heidenheimer in ihrer europäischen Premierensaison bereits Kurs auf die nächste Runde nehmen. Nach dem zweiten Sieg liegt die Schmidt-Elf auf dem neunten Platz. Bei noch vier ausstehenden Spielen ist der FCH punktgleich mit den ersten acht Teams, die sich direkt für das Achtelfinale qualifizieren. Der Vorsprung auf den 25. Rang, der nicht zur Teilnahme an der Qualifikationsrunde für das Achtelfinale berechtigt, beträgt schon komfortable fünf Zähler. Somit dürfte ein weiterer Punkt ausreichen, um auf jeden Fall auch nach dem Jahreswechsel international zu spielen.

Die Spieler des FCH bedankten sich für die lautstarke Unterstützung ihrer Fans. Foto: Eibner-Pressefoto/Joerg Niebergall

Oder wie es Kevin Müller formulierte: „Jetzt haben wir sechs Punkte, und damit lässt sich in den nächsten Spielen auf jeden Fall arbeiten.“ Dabei ist die Form der kommenden Gegner im Wettbewerb sehr gegensätzlich: Während Heart of Midlothian – auf die der FCH am Donnerstag, 7. November, trifft – und der FC Chelsea ebenfalls mit zwei Siegen gestartet sind, blieben der FC St. Gallen und Basaksehir Istanbul bisher noch ohne Punkt.

Bringt der Sieg wieder einen Schub für die Bundesliga?

Doch nicht nur für den Punktestand war der vierte Sieg im vierten Europapokalspiel wichtig. Nach zwei Niederlagen in der Bundesliga wurde die kurze Negativserie beendet. Und nicht nur das: Mit sieben Wechseln im Vergleich zur Niederlage in Mönchengladbach konnten einige Stammspieler Kräfte für das Bundesliga-Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim an diesem Sonntag, 27. Oktober, tanken. Gleichzeitig sammelten die in die Startelf gerückten Akteure Spielpraxis und Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben. „Durch die vielen Spiele, die in den nächsten zwei Wochen kommen, ist es gut, dass alle Spieler bereit sind“, sagte Frank Schmidt.

Jetzt haben wir sechs Punkte, und damit lässt sich in den nächsten Spielen auf jeden Fall arbeiten.

FCH-Keeper Kevin Müller

Und nach den Siegen in der Conference League folgten auch starke Leistungen in der Liga. Mit Erfolgen gegen den FC St. Pauli, den FC Augsburg und einem guten Auftritt gegen RB Leipzig endeten die bisherigen drei englischen Wochen. Klar ist: Die Fans werden am Sonntag in der Voith-Arena ab 19.30 Uhr mit ihrer lautstarken Unterstützung einen Beitrag dazu leisten, damit auch die vierte Europapokalwoche ein gutes Ende nimmt.

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