Die Stimmen der Spieler zum Spiel des 1. FC Heidenheim bei Borussia Dortmund
Selbstbewusst? Das kann der 1. FC Heidenheim! Bereits vor dem Spiel bei Borussia Dortmund postete der Aufsteiger: „Wir sind bereit für die ersten Punkte der Saison!“ Und: „Freitagabend – Flutlichtspiel – in Dortmund! Gibt schlechtere Orte, um die ersten Punkte in der Bundesliga zu holen!“ Am Ende wurde es der erste Punkt. Aber immerhin. Was sagen die Spieler dazu?
Patrick Mainka:
Der Innenverteidiger spielte bei Dortmund II und kennt die Signal-Iduna-Arena. „Ich habe hier einige Highlight-Spiele auf der Tribüne erlebt, jetzt durfte ich eines auf dem Platz erleben. Das hat spaß gemacht, wir kommen nächstes Jahr wieder, so Mainka schmunzeln.
Die Partie beschreibt er so: „Viele Tiefschläge erste Halbzeit, wildes Spiel zweite Halbzeit, verdienter Punkt, wenn nicht vielleicht sogar am Ende zu wenig, aber wir mussten auch die ein oder andere Situation überstehen. Es ist kein gefühlter Sieg, es ist ein Punkt in Dortmund, den wir uns am Ende verdient haben.“
Besonders wichtig sei es gewesen, nicht noch ein drittes Tor zu kassieren. „Lässt man uns am Leben, stehen wir wieder auf, das haben wir oft genug gezeigt. Nur ihm war kein Tor vergönnt: „Ich glaube langsam, meine Kopfbälle sind verflucht. Vergangene Woche war es ein gegnerischer Spieler auf der Linie, jetzt war es ein eigener Spieler auf der Linie.“
Mainkas Fazit: „Für uns und unsere Fans war es natürlich ein absolutes Highlight-Spiel. Ich glaube, dass wir da für den ein oder anderen Glücksmoment sorgen konnten. Wir haben viele positive Sachen gezeigt, auf die wir aufbauen können, aber es bringt nicht viel, immer nur gut zu spielen. Wir haben gesehen, um was es in der Bundesliga geht: Effizienz, Effizienz, Effizienz. Wenn am Ende heißt, wir haben viele gute Spiele gemacht, sind aber mit zehn Punkten abgestiegen, kannst du dir auch nichts davon kaufen.“
Tim Kleindienst:
„Am Ende ist es für uns ein gewonnener Punkt. Wir hätten vielleicht auch noch gewinnen können, aber der BVB hatte auch noch Chancen, hätte das dritte Tor machen können, vielleicht sogar müssen. Da hat uns der Mü (Torwart Kevin Müller) gerettet. Beim 3:0 wäre das Spiel gelaufen gewesen, aber so macht Eren (Dinkci) den Anschlusstreffer. Wir hatten einen klaren Plan und wussten, wenn wir den Anschluss schaffen, dann geht das was vor in den Köpfen.
Für Kleindienst war es nicht der erste Einsatz im Signal-Iduna-Park. „Ich hatte schon einmal das Vergnügen, da habe ich mit Freiburg hier auch 2:2 gespielt. Da haben wir aber geführt und in der 90. Minute noch den Ausgleich kassiert. Aber klar, das ist geil hier, das ist Bundesliga.“
Der Punkt ist wichtig, denn es ist nicht einfach, wenn dir 77.000 Zuschauer gegenüber stehen. Dabei zeigt sich der Stürmer begeistert von den mitgereisten Heidenheimer Fans. „Das war Regenburg-Feeling, die haben uns nach vorn gepeitscht. Es ist für die Fans ja nicht einfach am Freitagabend.“
Alles andere als leicht war für Kleindienst die Situation vor dem Strafstoß. „Das mit dem Elfmeter war natürlich ganz wild, keine Ahnung, was die da gemacht haben. Ich habe mich erst gefreut, dass wir einen Elfmeter bekommen haben. Dann kam der Schiedsrichter und hat Abseits gepfiffen. Danach stehst Du im Mittelkreis, weil du dir denkst, es geht mit Freistoß weiter. Dann schauen sie es sich drei Minuten nochmal alles an und es gibt doch Elfmeter. Ich habe mich festgelegt, wo ich hin schieße und habe Gott sei Dank getroffen.“
Sein Fazit: „Gut spielen und keine Punkte holen bringt einen auf Dauer nicht weiter, deshalb war es heute sehr wichtig für uns, etwas Zählbares mitzunehmen. Wir lernen von Spiel zu Spiel und stellen die Fehler immer mehr ab.“
Eren Dinkçi:
Zu guter Letzt hat auch Eren Dinkci schon seine Erfahrung in Dortmund gemacht. „In der Corona-Zeit haben wir mit Bremen hier gespielt, ich bin aber nicht eingesetzt worden und diese Kulisse habe ich jetzt auch zum ersten Mal erlebt“, sagt der Offensivmann, der in den zweiten 45 Minuten nach der Umstellung richtig aufblühte.
Seinen ersten Einsatz im Signal-Iduna-Park erlebte er so: „Wir sind heute schlecht ins Spiel gestartet. Haben ein frühes 0:1 bekommen. Dann direkt zehn Minuten später das 0:2. In der zweiten Halbzeit haben wir umgestellt. Wir wollten mutiger spielen und sind dadurch auch zu deutlich mehr Chancen gekommen als der BVB. Dann habe ich glücklicherweise den 2:1-Anschlusstreffer gemacht. Ich habe da nicht viel überlegt, sondern einfach geschossen. Danach haben wir einen turbulenten Elfmeter bekommen und da war Tim natürlich eiskalt. Mit einem Punkt in Dortmund können wir absolut zufrieden sein, aber wir hätten am Ende hätten wir mit etwas Glück sogar 3:2 gewinnen können.“