Von Schnitzel und einer Einladung vom FC Barcelona

Diese spannenden Geschichten über den 1. FC Heidenheim erzählte Holger Sanwald im „Sportstudio“

Trotz des schmerzhaften 2:5-Niederlage des 1. FC Heidenheim in Leverkusen zeigte sich Vorstandschef Holger Sanwald bei seinem Premierenbesuch im „Aktuellen Sportstudio“ gut gelaunt. Mit Moderator Jochen Breyer plauderte er über die Vergangenheit, die Conference League und warum er eine Einladung des FC Barcelona zu einem Testspiel absagen musste:

Eine Qualität von Holger Sanwald ist wohl seine gute Reaktion auf Rückschläge. Nur wenige Stunden nach der herben 2:5-Niederlage gegen Bayer Leverkusen saß der Vorstandsvorsitzende des 1. FC Heidenheim im Fernsehstudio in Mainz und erzählte im „Aktuellen Sportstudio“ Moderator Jochen Breyer und den Zuschauern die märchenhafte Geschichte des Vereins. Viele Kapitel kamen Kennern und Fans des FCH schon bekannt vor. Für das breite Fernsehpublikum und Breyer war der Weg von der Landes- bis zur Bundesliga und vom Albstadion bis zur Voith-Arena aber ein durchaus spannender.

Eindruck hinterlassen hat der 57-Jährige auch bei Thomas Hitzlsperger. Der Ex-Nationalspieler mit bayerischen Wurzeln hatte auch eine schwäbische Bezeichnung für Sanwald parat: „ein Käpsele“. Der FCH-Vorstandschef stehe für das Pfiffige und Erfindergeist, sagte er in einem Einspieler. „Und auch dafür, besser zu sein als andere, die mehr Mittel haben“, so Hitzlsperger.

Sanwald schwärmt vom Heimspiel gegen den FC Chelsea London

Im Laufe des Gesprächs schwelgten Sanwald und der ZDF-Moderator aber nicht nur in der Vergangenheit, auch die aktuellen Erfolge und Rückschläge kamen zur Sprache. Die Wahrnehmung, dass der FCH seit Jahren in einem Dauerhoch sei, stellte er entschlossen gerade. Rückschläge wie die jüngste Niederlage in Leverkusen habe es in der Vergangenheit schon viele gegeben, unterstrich der Verantwortliche. „Wir mussten auf dem Weg lernen, Rückschläge wegzustecken“, so Sanwald, der betonte, dass er das Spiel gegen Leverkusen bereits abgehakt habe.

Das hat niemand für möglich gehalten, dass Chelsea einmal nach Heidenheim zu einem Pflichtspiel kommen könnte.

Und deshalb schwärmte der FCH-Verantwortliche bereits von der großen Aufgabe in der Gruppenphase der Conference League gegen den FC Chelsea London. „Das ist etwas total Besonderes für uns“, blickte er auf die Partie an diesem Donnerstag, 28. November, voraus, „das hat niemand für möglich gehalten, dass Chelsea einmal nach Heidenheim zu einem Pflichtspiel kommen könnte.“

Einblicke in die Verhandlungen über Niklas Beste mit Benfica Lissabon

In Redelaune ließ sich Holger Sanwald noch die ein oder andere Geschichte über Berührungen mit internationalen Topclubs entlocken. Eine über den großen FC Barcelona, der dem FCH im Mai 2023 mit einem offiziellen Vereinsschreiben zum Bundesliga-Aufstieg gratuliert hatte. In dem Antwortschreiben ließen die Heidenheimer den Wunsch fallen, dass sie sich über ein gemeinsames Testspiel sehr freuen würden – mit der winzigen Hoffnung, dass es vielleicht irgendwann klappen könnte. Doch die Anfrage kam tatsächlich. „Sie haben uns in diesem Sommer zu ihrem Saisoneröffnungsspiel nach Barcelona eingeladen“, erzählte Sanwald, der schweren Herzens ablehnen musste. „Es ging terminlich nicht, weil wir in der Quali für die Conference League gespielt haben“, lieferte er die Erklärung gleich mit.

Noch mehr ins Detail ging der studierte Wirtschaftswissenschaftler bei seiner Erzählung über die Verhandlungen mit Rui Braz, dem Sportdirektor von Benfica Lissabon, über den Transfer von Niklas Beste. „Sie haben angerufen und gesagt, was sie bezahlen wollen“, verriet er. „Da habe ich gesagt: Ihr braucht gar nicht zu kommen.“ Der Portugiese kam aber trotzdem. „Ich bin mit ihm essen gegangen“, erzählte Sanwald und verriet auch, was der prominente Gast auf dem Teller hatte: „Schnitzel und Spätzle, es hat ihm geschmeckt.“ Obwohl sich beide in mehreren Verhandlungsrunden in Heidenheim nicht einigen konnten, klappte der Deal bekanntlich doch noch. „Es ist ein für uns gutes Ergebnis herausgekommen“, sagte Sanwald und lächelte in die Kamera.

Zu FCH-Trainer Frank Schmidt ein „unglaubliches Vertrauen“

Für einen Lacher im Studio sorgte er, als er auf sein Verhältnis zu Frank Schmidt angesprochen wurde. Auf die Frage, ob er und der Trainer des FCH wie ein altes Ehepaar wären, antwortete Sanwald: „Nein, dann geht es ja auf das Ende zu.“ Ihre Zusammenarbeit sei extrem eingespielt und aufeinander abgestimmt, betonte der Vorstandschef. „Wir arbeiten seit über 20 Jahren zusammen. Da ist ein unglaubliches Vertrauen da, und wir sind Freunde geworden über die Zeit“, so Sanwald.

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