Lennard Maloney wird den 1. FC Heidenheim verlassen und sich dem FSV Mainz 05 anschließen. Lediglich der Zeitpunkt, wann der Wechsel stattfindet, war bis zuletzt noch unklar. Mit den Mainzern hatte sich der 25-Jährige bereits über die Eckdaten eines Engagements – spätestens nach dem Vertragsende beim 1. FC Heidenheim im kommenden Juni – geeinigt.
Was sich zuletzt bereits angedeutet hatte, wurde am Dienstag Realität. Weil sich die Mainzer mit dem FCH auf eine Transfersumme einigten, geht Maloney sofort. Statt auf dem Trainingsplatz zu schwitzen, verabschiedete er sich in Richtung Mainz, um dort erst den obligatorischen Medizincheck zu absolvieren und dann einen langfristigen Vertrag zu unterschreiben.
„Ich möchte mich ganz herzlich bei meinen Mannschaftskollegen, dem Trainer- und Funktionsteam, dem ganzen Verein sowie den FCH-Fans für das Vertrauen und die Unterstützung in den vergangenen zweieinhalb Jahren bedanken“, sagte Maloney zu seinem Abschied, „Es war eine ganz besondere Zeit in meiner Karriere.“ Über die Höhe der Ablöse machten beide Vereine keine Angaben.
Nach Wechselwunsch: Maloney in 2025 nicht mehr im FCH-Kader
Eine Überraschung ist der Transfer des Deutsch-Amerikaners nicht, ein Abgang galt seit mehreren Wochen als wahrscheinlich. Maloney hatte bereits ein Angebot zur Verlängerung seines im Sommer auslaufenden Vertrags ausgeschlagen. Als der 25-Jährige seinen sofortigen Wechselwunsch Trainer Frank Schmidt jüngst mitteilte, war das Kapitel Heidenheim für Maloney quasi beendet.
„Ich setze auf Spieler, die den Fokus auf uns und auf unsere Aufgaben haben und deswegen wird er morgen nicht dabei sein“, sagte Schmidt vor der Partie gegen den FC Union Berlin am 11. Januar. Bereits vor dem letzten Spiel des vergangenen Jahres in Bochum hatte der FCH-Trainer seinen einstigen Musterschüler wegen mangelnder Einstellung aus dem Kader gestrichen. Eine Chance auf weitere Einsatzminuten hat Maloney danach nicht mehr erhalten.
Sportdirektor Niko Bungert bestätigt Einigung über Wechsel zum FSV Mainz 05
Seit dem Wochenende standen die Zeichen vollends auf Abschied. Rund um das Auswärtsspiel der Mainzer beim FC Union Berlin bestätigte Sportdirektor Niko Bungert am vergangenen Sonntag erstmals die Einigung mit dem Spieler. Und auch das Bestreben nach einer sofortigen Verpflichtung. „Wir sind dran, das umzusetzen und uns mit Heidenheim zu einigen“, wird Bungert in der „Bild“ zitiert. „Wir sind optimistisch, dass das in den nächsten zwei Wochen klappt“, so Bungert.
Statt innerhalb der anvisierten zwei Wochen, ist die Einigung nun schon nach zwei Tagen gelungen. Nach 85 Spielen im Trikot des 1. FC Heidenheim endet die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Spieler und Club, die mit dem Bundesliga-Aufstieg und der Europapokal-Qualifikation ihre Höhepunkte erreichte. Dabei hatte Schmidt den gebürtigen Berliner erst im Sommer in der Hierarchie der Mannschaft befördert.
Als Zeichen der Wertschätzung und des Vertrauens ernannte er Maloney im Trainingslager in Tirol zum Vize-Kapitän. Das Vertrauen genießen in Zukunft andere, die jetzt eine große Lücke füllen müssen. „Wir
bedanken uns bei Lenny für seine Leistungen in den vergangenen zweieinhalb Jahren
und wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute“, sagte FCH-Vorstandschef Holger Sanwald am Dienstagabend.
Dritter Abgang im Winter: Maloney hinterlässt ein großes Loch im Kader
Der dritte Abgang der aktuellen Transferphase ist der markanteste. Während Mikkel Kaufmann (zum Karlsruher SC) und Denis Thomalla (zu AEL Limassol) in der Hinrunde nur Nebenrollen im Kader einnahmen, war Maloney bis zu seiner Degradierung ein wichtiger Stammspieler beim FCH und auch ein Faktor in der Kabine. Nicht ohne Grund bezeichnete Schmidt seinen einstigen Musterschüler mehrfach als „Mentalitätsmonster“.
Nicht nur die Einsatzbereitschaft und der Kampfgeist des 25-Jährigen werden den Heidenheimern im Kampf um den Klassenverbleib fehlen. Mit seinem Abgang verknappen sich die Möglichkeiten auf Maloneys Stammposition im defensiven Mittelfeld. Zudem fällt mit seinem Wechsel eine Alternative für das nicht gerade üppig besetzte Abwehrzentrum weg.
Somit entsteht ein Engpass in der Defensive des FCH, der mit einem weiteren Neuzugang gefüllt werden sollte. Doch was für einen Spielertyp braucht es? Bestenfalls einen vielseitigen. Einer, der in der Abwehrkette und auch im Mittelfeld spielen kann. Einer, der erfahren ist und Führungsaufgaben übernehmen kann. Mit wenigen Worten: einer wie Lennard Maloney.