Fußball-Bundesliga

„Ein Highlight“: Dieses Duo des FCH fiebert der Partie beim SC Freiburg besonders entgegen

Für Verteidiger Jonas Föhrenbach und Co-Trainer Dieter Jarosch ist das letzte Auswärtsspiel des 1. FC Heidenheim beim SC Freiburg am Samstag, 11. Mai, eine Reise in die Heimat. Vor der Partie im Breisgau sprechen die gebürtigen Freiburger über ihre Vergangenheit beim SC und dessen scheidenden Trainer Christian Streich.

Es sei der Höhepunkt von dem, was der 1. FC Heidenheim als Mannschaft in den letzten Jahren erreicht hat, sagt Dieter Jarosch. Der Co-Trainer der Heidenheimer bezieht sich dabei nicht auf den Bundesliga-Aufstieg oder gar den spektakulären 3:2-Sieg gegen den FC Bayern München vor gut fünf Wochen. Jaroschs Glänzen in den Augen geht auf die kommende Partie des FCH beim SC Freiburg an diesem Samstag, 11. Mai, zurück. Und damit ist er nicht alleine: Auch Jonas Föhrenbach kommt in der Vorausschau auf das letzte Auswärtsspiel der Saison ins Schwärmen. „Es ist die Krönung der Auswärtsspiele, für mich ist es ein Highlight“, sagt der Außenverteidiger.

Aus dem leichten Dialekt, den Jarosch spricht, lässt sich leicht heraushören, dass neben dem schwäbischen auch ein deutlicher badischer Einschlag vorhanden ist. Nicht ohne Grund: Der 43-Jährige ist wie Föhrenbach gebürtiger Freiburger. Und nicht nur das. Wie viele talentierten Fußballer aus dem Breisgau haben sie eine Vergangenheit beim Sportclub und angesichts seines langen Wirkens dort auch mit Trainer Christian Streich, der den Verein zum Saisonende nach fast 30 Jahren verlässt.

Wiedersehen mit Ex-Trainer und Förderer Christian Streich vom SC Freiburg

1997 sei der temperamentvolle Streich sein Trainer in der Freiburger Nachwuchsabteilung gewesen, erzählt Jarosch. „Ich kenne ihn seit 27 Jahren“, sagt er, „Ich habe seinen Charakter kennengelernt, er ist so geblieben, wie er immer war.“ Streich war ebenso dafür mitverantwortlich, dass Jonas Föhrenbach sein Bundesliga-Debüt für seinen Heimatclub feierte. „Ich habe die komplette Jugend in Freiburg gespielt, alle meine Freude kommen da her“, blickt der 28-Jährige zurück, „Sie und meine Familie werden am Samstag im Stadion sein.“

Wie Jonas Föhrenbach gebürtiger Freiburger: Dieter Jarosch (Mitte) kam 2007 als Spieler zum FCH, seit 2018 ist er Co-Trainer an der Seite von Frank Schmidt. Eibner-Pressefoto / Michael Weber

Verstärkt werden die persönlichen Verbindungen des Heidenheimer Duos zum Gegner noch mit dem emotionalen Rahmen der Partie. Wenn um 15.30 Uhr der Anpfiff ertönt, steht der Freiburger Trainer zum letzten Mal in einem Bundesliga-Heimspiel an der Seitenlinie. „Ich hätte mir das vor einigen Jahren gar nicht vorstellen können, in meiner Heimatstadt in der Bundesliga beim letzten Spiel von Christian Streich im Trainerteam dabei zu sein“, sagt Dieter Jarosch.

Es ist die Krönung der Auswärtsspiele, für mich ist es ein Highlight.

FCH-Verteidiger Jonas Föhrenbach

Doch nicht nur Jarosch und Föhrenbach haben gute Verbindungen ins Breisgau. Von einer verstärkten badisch-schwäbischen Konkurrenz oder gar Feindschaft, wie sie zwischen den Fans des VfB Stuttgart und des KSC besteht, kann im Verhältnis zwischen FCH und SCF keine Rede sein. Im Gegenteil: Nicht nur die Trainer schätzen sich. Die Ähnlichkeiten zwischen den Vereinen sind offensichtlich. „Die Kontinuität und das Umfeld“, zählt Föhrenbach auf, „Es sind Personen am Werk, die schon viele Jahre da sind.“ So wie in Heidenheim eben auch.

Geschenke gibt es vom 1. FC Heidenheim nur neben dem Platz

Die Heimatgefühle und die Verbundenheit zum SC werden bei Jarosch und Föhrenbach am Samstagnachmittag aber ausblenden. Christian Streich bekommt von den Gästen zwar vor der Partie zwar ein kleines Präsent, Geschenke will der Tabellenzehnte auf dem Platz aber keine verteilen. „Bei aller Verbundenheit geht es für uns als Team nur um Punkte“, sagt Jarosch, der noch einen Wunsch für die Partie hat. „Dass einer unserer Spieler seinen ersten Scorrerpunkt sammelt, am besten gleich ein Tor macht“, so der Co-Trainer, „und das ist der Föhre.“ Der Außenverteidiger quittiert Jaroschs Einwurf mit einem Lächeln. „Wer das Tor schießt oder die Vorlage gibt, ist mir egal“, sagt Föhrenbach, „Die Hauptsache ist, dass wir punkten.“ Dabei würde sein persönlicher Fanclub aus Familie und Freunden den ersten Bundesliga-Treffer des Linksfußes sicherlich lautstark bejubeln, auch wenn er beim Streich-Abschied gegen den SC fällt.

Mehrere Wechsel zwischen beiden Vereinen

Jonas Föhrenbach ist nicht der einzige Profi, den es von der Dreisam an die Brenz gewechselt ist. Tim Kleindienst machte diesen Weg gleich zweimal. Im Sommer 2016 wurde er erst für eine Saison ausgeliehen, drei Jahre später ging er dann – gemeinsam mit Föhrenbach – fest zum FCH. Zuvor waren bereits Sandro Sirigu, Andreas Glöckner (beide 2010) und Marc Endres (2012) auf die Ostalb gewechselt. Die andere Richtung nahm im Sommer 2022 Julian Stark, der vom FCH in die zweite Mannschaft der Freiburger ging. Eine besondere Personalie gibt es zudem: FCH-Leihspieler Eren Dinkci wird in der kommenden Spielzeit für den Sportclub auflaufen.

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