Warum es beim 1. FC Heidenheim im DFB-Pokal mehrere Premieren gibt
„Nicht nur die Spieler, sondern auch das Trainerteam ist froh, dass es wieder losgeht“, sagte FCH-Trainer Schmidt in der Pressekonferenz vor der ersten Runde des DFB-Pokals. Der Aufstieg in die Bundesliga brachte Schmidt und dem 1. FC Heidenheim nämlich nicht nur eine zwei Wochen längere Sommerpause, sondern auch einen anderen Rhythmus in den Wettbewerben.
„Es ist ein neuer Abschnitt für uns mit der Änderung, dass wir nicht mit zwei Zweitliga-Spielen starten, sondern mit dem DFB-Pokal“, sagte Frank Schmidt zum Pflichtspielauftakt, den der FCH in der ersten Runde beim Rostocker FC bestreitet. Als Bundesligist gehen die Heidenheimer als klarer Favorit in die Partie am Sonntagnachmittag (13 Uhr/Ostseestadion). Dazu ein Blick auf die Erstrunden-Auftritte der Heidenheimer in der Vergangenheit – und die Herausforderung an der Ostsee.
Eine Premiere im DFB-Pokal: Partie gegen einen Fünftligisten
Ein Umstand war bereits vor der Auslosung der ersten Pokalrunde klar: Mit dem Aufstieg in die Bundesliga landete der FCH als eine der 32 besten Mannschaften des Landes im zweiten Lostopf und wird damit auf jeden Fall ein Auswärtsspiel haben. Doch daran hatte man sich in den vergangenen Jahren bereits gewöhnt. Neu ist die Spielklasse des Gegners. Obwohl im DFB-Pokal mitunter schon Landesligisten teilgenommen haben, traf der FCH stets auf Mannschaften aus den vier höchsten Spielklassen.
Bei den bisherigen 16 Teilnahmen (dreimal als HSB) ging es für die Heidenheimer sechsmal gegen Regionalligisten (1974 Oberliga, damals viertklassig), zweimal gegen Drittligisten, fünfmal gegen Zweitliga-Teams und gegen drei Bundesligisten. Mit dem Rostocker FC spielt der FCH erstmals gegen einen fünftklassigen Oberligisten. Obwohl der RFC vier Ligen niedriger spielt, nimmt Frank Schmidt die Gastgeber aber ernst: „Wir werden den Gegner nicht unterschätzen und werden eine Leistung bringen, um in die zweite Runde zu gelangen“, sagte er.
Das Erstrunden-Abschneiden in den vorherigen Jahren: Wenig Stolperer und Überraschungen
Trotz weist der Heidenheimer Trainer die Favoritenrolle seines Teams gegen den Landespokalsieger aus Mecklenburg-Vorpommern nicht von sich. „Wir spielen gegen einen Oberligisten, da ist das Weiterkommen eine Pflichtaufgabe“, sagte Schmidt, dem bis auf den langzeitverletzten Elidon Qenaj alle Spieler zur Verfügung stehen. Bei den bisherigen Spielen in der ersten Runde behielt der FCH als höherklassiges Team in sechs von sieben Partien die Oberhand.
Nur in der Saison 2020/21 patzten die Heidenheimer – die achtmal in die zweite Runde einzogen – und unterlagen beim drittklassigen SV Wehen Wiesbaden mit 0:1. Als Pokalschreck funktionierte man aber ebenfalls nur einmal: In der Saison 2011/12, als die Schmidt-Elf als Drittligist dem SV Werder Bremen (damals Bundesliga) beim 2:1-Sieg ein Bein stellte.
Den Fokus geht beim 1. FC Heidenheim (zunächst) auf den Pokal
Dass die Bundesliga beim FCH bereits am Pokalwochenende seine Schatten vorauswirft, ist nur allzu verständlich. „Wir müssen uns auf das Spiel vorbereiten, das uns in der Bundesliga erwartet: Mehr Qualität, weniger Zeit, noch mehr Raumdruck, individuell viel bessere Spieler und das ganze Drumherum ist viel größer“, zählte Frank Schmidt auf, der sich aber nicht zu lange mit der Vorausschau aufhalten wollte. Sein Team sei gut beraten, nicht zu sehr an die Bundesliga zu denken, so der FCH-Coach. „Wir freuen uns auf das erste Pokalspiel als Bundesligist“, sagt er.
Dabei war die Vorbereitung auf den Rostocker FC nicht gerade einfach. Bei dem Oberligisten gab es Ungereimtheiten im Verein und dadurch zahlreiche Veränderungen. „Der Trainer ist gewechselt und gleich ein paar Spieler mitgenommen, was ein bisschen komisch anmutet“, gestand Frank Schmidt, der sich in der Gegner-Vorbereitung weitgehend auf Videomaterial vom ersten Liga-Spiel (2:3 gegen SC Staaken) beschränkte. Obwohl Schmidt die Rostocker als Gegner sehr ernst nimmt, hat er klare Vorstellungen davon, was er an diesem Sonntag von seinen Spielern sehen möchte und formulierte ein Erfolgsrezept, damit es in Rostock keine Pokalüberraschung gibt: „Den Zufall ausschalten, in dem die Einstellung stimmt und wir die Qualität auf den Platz bekommen.“
Fanzug nach Dortmund
Damit die Unterstützung beim zweiten Auswärtsspiel der Saison gegen Borussia Dortmund am Freitagabend, 1. September, stimmt, hat der FCH einen Sonderzug auf die Beine gestellt. Bis zu 500 Fans können in mehreren Wagons ohne Umsteigen vom Heidenheimer Bahnhof bis in die Metropole im Ruhrgebiet fahren. Der Zug wird am Spieltag um 10 Uhr starten und acht Stunden später in Dortmund ankommen, die Rückfahrt nach dem Spiel, das um 20.30 Uhr beginnt, ist für 23.30 Uhr geplant. Der Vorverkauf der Zugtickets (Preis 95 Euro) und der Karten für das BVB-Spiel wird in Kürze starten.
Karten für das erste Bundesliga-Spiel des FCH am Samstag, 19. August, beim VfL Wolfsburg können noch bis einschließlich Montag, 14. August, bis 18 Uhr in den Fanshops an der Voith-Arena und in der Hauptstraße gekauft werden.