Fußball-Relegation

Einst beim 1. FC Heidenheim: Wie der Heidenheimer Burak Coban in die türkische Süper Lig aufsteigen will

Da schlägt das Herz schneller! Burak Coban wurde beim HSB und dem späteren 1. FC Heidenheim ausgebildet, verpasste aber knapp den Sprung in die Profimannschaft. Nun möchte sich der 29-Jährige mit seinem aktuellen Verein Bodrumspor einen großen Traum erfüllen. Wie es ihm gelingen kann und was er kurz vor dem entscheidenden Spiel sagt:

Am Donnerstagabend, 30. Mai, zählt’s. In der türkischen Stadt Adapazari (knapp 150 Kilometer östlich von Istanbul) wird das letzte K.-o.-Spiel für die Süper Lig, die höchste Fußballklasse der Türkei, ausgetragen. Dabei trifft Sakaryaspor auf Bodrumspor. Mit dabei wird auch Burak Coban sein, ein Heidenheimer Jung, wie man so schön sagt.

Der heute 29-Jährige hat beim damaligen HSB mit dem Fußballspielen angefangen und durchlief alle Jugendklassen bis zu den Aktiven. In der zweiten Mannschaft des 1. FC Heidenheim war Coban absoluter Leistungsträger, bis der FCH II zur Saison 2014/15 nicht mehr zum Spielbetrieb angemeldet wurde. „Ich war auch bei Testspielen der damaligen Drittligamannschaft dabei und durfte bei Frank Schmidt reinschnuppern“, blickt Coban zurück. Es sei im Gespräch gewesen, dass er als Local Player einen Profivertrag bekommt. Dies habe aber letztlich doch nicht geklappt.

Burak Coban beim SSV Ulm, mit Adrian Beck (rechts) und Tobias Rühle (hinten). Foto: Eibner/Michael Schmidt

Burak Coban zog es zum SSV Ulm in die Oberliga, mit dem er in der zweiten Saison den Aufstieg in die Regionalliga feiern konnte. Danach folgte er dem Ruf des VfB Stuttgart und spielte dort in der zweiten Mannschaft (Regionalliga Südwest). Der große Durchbruch gelang ihm dort aber nicht, bereits nach einer Saison war Schluss in der Landeshauptstadt. „Zu 80 Prozent lag es an mir, ich habe meine Chancen nicht genutzt“, sagt Coban. Er sei zu dieser Zeit vom Kopf her nicht reif genug gewesen. Vom Fußball habe er bereits abgeschaltet, probierte es aber doch noch einmal – und zwar beim FC Memmingen in der Regionalliga Bayern. „Ich hatte einfach gemerkt, dass es ohne Fußball nicht geht.“

Später ging es für den Heidenheimer über den FV Illertissen zurück zum SSV Ulm, mit dem ihm zwei WFV-Pokalsiege gelangen. „Im DFB-Pokal haben wir gegen den damaligen Zweitligisten Aue gewonnen und gegen den FC Schalke gespielt“, erinnert sich Coban gerne zurück.

Im Trikot von Bodrumspor: Burak Coban. Foto: Bodrumspor

Doch dann kam die Frage: Bleibt er in der Regionalliga – Angebote aus der 3. Liga habe es gegeben, aber keins, was ihn überzeugt habe – oder probiert er es im Ausland? Burak Coban entschied sich, in die Türkei zu gehen, wo er mit Bodrumspor in der dritten Saison den vierten Platz in der zweiten türkischen Liga belegt hat. Damit hatte sich Coban mit seinem Team für die Aufstiegs-Relegation zur Süper Lig, der höchsten Spielklasse in der Türkei, qualifiziert. Nach drei Siegen fehlt Bodrumspor nur noch ein Sieg. Am Donnerstagabend, 30. Mai (19 Uhr deutscher Zeit) geht’s gegen Sakaryaspor. Und das vor 37.000 Zuschauern. „Das ist ein großes Highlight“, sagt Burak Coban, dessen Familie, die er nun knapp ein Jahr nicht mehr gesehen hat, vor Ort sein wird, um ihn zu unterstützen.

September 2012: Burak Coban trofft für die A-Junioren des 1. FC Heidenheim. Foto: Oliver Vogel

Im Anschluss geht’s für ihn zurück nach Heidenheim, auf Heimaturlaub. Und dann zurück in die Türkei schließlich läuft sein Vertrag bei Bodrumspor (Bodrum ist als Urlaubsort am Ägäischen Meer bekannt) noch ein Jahr. Entweder in der zweithöchsten türkischen Liga (vergleichbar vom Niveau her mit der 3. Liga in Deutschland) – oder aber in der Süper Lig. „Das wäre schon der Wahnsinn“, sagt Burak Coban.

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