Neuzugänge, Transfers und Trainingslager

Erst Laktattest, dann Südtirol: Wie Frank Schmidt auf die Vorbereitung des 1. FC Heidenheim blickt

Mit einem Fitnesstest sind die Fußballer des 1. FC Heidenheim in die Vorbereitung auf die neue Saison gestartet. FCH-Trainer Frank Schmidt blickte auf die kommenden Wochen voraus und äußerte sich zu den Neuzugängen und möglichen weiteren Transfers:

Trainer müssen zu Beginn der Vorbereitung zum Glück nicht auf die Laufbahn, um beim Laktattest die Ausdauerwerte abzuprüfen. Viele Schritte hätte Frank Schmidt bei der ersten Einheit von Fußball-Bundesligist 1. FC Heidenheim am Montagvormittag im HSB-Sportpark ohnehin nicht machen können.

Während die Spieler auf der Tartanbahn ihre Runden drehten und mehrere Piekser in die Ohren bekamen, verfolgte der Heidenheimer Trainer auf Krücken und im Spezialschuh geschienten linken Fußgelenk die ersten sportlichen Schritte der neuen Saison. Obwohl er nach seiner Operation vor sieben Wochen im gemäßigten Tempo unterwegs war, versprühte Schmidt Arbeitseifer und Vorfreude auf die Herausforderungen der neuen Spielzeit. Rund um den Saisonauftakt sprach der 50-Jährige über seinen Gesundheitszustand, die Neuzugänge und die kommenden sportlichen Aufgaben und mögliche Veränderungen im Team.

Steht noch auf der Verletztenliste: FCH-Trainer Frank Schmidt war nach seiner Knöchel-OP in gemäßigtem Tempo unterwegs. Eibner-Pressefoto/Sascha Walther

„Einem Trainer geht es da nicht anders als einem Normalsterblichen, ich wusste, dass es länger dauert“, sagte der Heidenheimer Trainer zu der Genesung nach seiner Knöchel-OP, wegen der er das Saisonfinale Mitte Mai verpasst hatte. Der Eingriff sei die langfristige Folge eines Knöchelbruchs, die er im Jahr 2000 als Spieler erlitten hatte, verriet Schmidt. „Die OP ist gut gelungen“, sagte der Coach, der darauf hofft, den Spezialschuh und die Krücken bald nach seinem Kontrolltermin in zwei Wochen ablegen zu können. Dann haben seine Spieler das erste von zwei Trainingslagern bereits hinter sich. Am Mittwoch, 3. Juli, startet der Heidenheimer Tross nach Natz/Schabs in Südtirol, um dort sieben Tage lang vor allem die konditionellen Grundlagen zu legen.

Neuzugänge müssen DNA und Identität des FCH annehmen

Doch nicht nur die Ausdauer auf dem Platz soll in den ungestörten Tagen in den Alpen gestärkt werden, auch abseits des Rasens soll sich einiges tun. Die Aufgabe ist dabei nicht klein: In den sieben Wochen bis zum Saisonstart soll ein mittelgroßer Kaderumbau mit acht externen Neuzugängen im Eiltempo gelingen – fußballerisch wie menschlich. „Wir müssen eine Mannschaft formen“, sagte Frank Schmidt und präzisierte: „Für die Neuzugänge geht es darum, nach der Vorbereitung theoretisch und praktisch zu wissen, wie wir genau Fußball spielen und wie unsere DNA und Identität ist – auf und neben dem Platz.“ Denn: Trotz der Überraschungssaison, die auf dem achten Platz endete, bleibt die Zielsetzung die gleiche wie vor zwölf Monaten: „der Klassenerhalt“.

Die Jungs haben mich sehr toll aufgenommen, jetzt werde ich richtig Gas geben.

FCH-Neuzugang Leo Sciénza

Leo Sciénza ist einer von acht neuen Offensivspielern im Kader, die beim Erreichen des Saisonziels helfen sollen. „Die Jungs haben mich sehr toll aufgenommen, jetzt werde ich richtig Gas geben“, sagte der 25-Jährige, der vom SSV Ulm auf die Ostalb wechselte. Der Brasilianer wird wohl nicht der letzte Neue beim FCH bleiben, auch auf der Abgangsseite wird es noch Bewegung geben. Beim Laktattest fehlten Seedy Jarju und Tim Köther, die jeweils noch einen Vertrag bis 2025 haben. Das Duo wurde für die Suche nach einem neuen Verein freigestellt und wird auch nicht der 29-köpfigen Gruppe angehören, die am Mittwoch in den Bus in Richtung Südtirol steigt. Ein festes Mitglied des Kaders ist dafür fortan Christopher Negele, der in der Vergangenheit regelmäßig bei den Profis mittrainiert hatte und aus A-Jugend aufrückt.

Frank Schmidt schließt weitere Veränderungen im Kader nicht aus

Als komplett sieht Frank Schmidt den Kader trotzdem noch nicht an, Verstärkungen soll es noch in der Defensive geben. „Wir haben noch Bedarf, was die letzte Reihe betrifft“, sagte der FCH-Trainer, „Wir hatten, was die Viererkette betrifft, in der letzten Saison das Glück, dass wir kaum verletzte oder gesperrte Spieler hatten. Da kann es sein, dass wir noch etwas machen.“ Handlungsbedarf könnte auch noch kurzfristig entstehen, wenn einer der Leistungsträger – wie Niklas Beste – in den Fokus eines Topclubs geraten würde.

„Das möchte ich nicht ausschließen“, sagte Schmidt zu möglichen Verkäufen und fügte an: „Wer das dann sein wird, da müssen Sie Holger Sanwald fragen.“ Die Spieler, die die Vorbereitung beim FCH bestreiten, können sich darauf einstellen, dass der Laktattest nur ein Aufgalopp für eine intensive Trainingsphase war. „Die volle Belastung ist das noch nicht, da kommt noch ein bisschen mehr“, so Schmidt.

Fünf Testspiele bis zum zweiten Trainingslager

Nach den intensiven Einheiten in Südtirol steht nach der Rückkehr der Ball im Mittelpunkt: Am Samstag, 13. Juli, gastiert der FCH um 15.30 Uhr bei den SF Schwäbisch Hall, einen Tag später geht es zum Auswärtsspiel beim FC Esslingen (15:30 Uhr). An beiden Tagen des darauffolgenden Wochenendes testen die Heidenheimer beim SSV Glött (Samstag, 20. Juli, 15.30 Uhr) und bei der TSG Schnaitheim (Sonntag, 21. Juli, 15.30 Uhr). Vor der Abfahrt ins Trainingslager nach Mils in Tirol geht es zum Ostwürttemberg-Duell bei Normannia Gmünd (Freitag, 26. Juli, 18 Uhr). Während der Vorbereitungsphase in Österreich stehen noch zwei weitere Tests auf dem Programm, die Gegner stehen aber noch nicht fest.

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